Feinstaub kommt auch aus der Sahara
Staub aus der Sahara führt derzeit zu hohen Feinstaubwerten (PM10). Am vergangenen Wochenende trug dagegen eine Hochdruckwetterlage im Norden zu erhöhten Feinstaubwerten bei.
Staub aus der Sahara führt derzeit zu hohen Feinstaubwerten (PM10). Am vergangenen Wochenende trug dagegen eine Hochdruckwetterlage im Norden zu erhöhten Feinstaubwerten bei.
Luftmassen aus Nordafrika gelangen derzeit mit einer sehr kräftigen südlichen Strömung bis nach West- und Mitteleuropa. Diese Luftmassen enthalten große Mengen Saharastaub, die nun auch in Deutschland hohe Feinstaubwerte mit sich bringen.
Bereits am vergangenen Wochenende führten austauscharme Bedingungen einer Hochdruckwetterlage im Norden Deutschlands zu hohen Feinstaubwerten. Vor allem zu dieser Jahreszeit kommt neben dem Straßenverkehr und der Gebäudeheizung ein weiterer Feinstaubverursacher dazu: die Gülleausbringung in der Landwirtschaft.
Seit Anfang Februar dürfen die Landwirte die Gülle, die sich über den Winter angesammelt hat, wieder auf den Äckern und Wiesen ausbringen. Bei der Ausbringung wird Ammoniak (NH3) freigesetzt, aus dem sich in der Atmosphäre Feinstaub bildet. Die Messdaten des UBA aus den vergangenen Jahren zeigen, dass die NH3-Konzentrationen vor allem in den landwirtschaftlich geprägten Gebieten Norddeutschlands dadurch erheblich ansteigen und Ende März ihr jährliches Maximum erreichen.
Der daraus entstehende Feinstaub wird über weite Strecken transportiert. Bis zu einem Viertel der Feinstaubbelastung in Ballungsräumen wird durch landwirtschaftliche Emissionen erzeugt. Daher sind eine emissionsarme Ausbringung und die sofortige Einarbeitung der Gülle auf nicht bewachsenen Flächen ein wichtiger Beitrag zur Luftreinhaltung – und die Geruchsbelästigung verringert sich auch.