Hinweise zum Recycling
Die Erfassung von Alttextilien erfolgt sowohl über Getrenntsammelsysteme wie haushaltsnahe Containersammlungen, Abgabe bei Textilrecyclern und Altkleiderkammern als auch über die Restabfallentsorgung.
Während die im Restabfall enthaltenen Alttextilien aufgrund des Verschmutzungsgrades und der minderen Qualität für eine stoffliche Verwertung nicht in Frage kommen, sortieren Textilrecyclingunternehmen die getrennt erfassten Alttextilien in unterschiedliche Produktgruppen. Ca 54 % der erfassten Bekleidungstextilien werden für die Wiederverwendung aufbereitet und gelangen daher nicht in den Stoffstrom für das Recycling.
Bei der Sortierung der Sammelware in Textilrecyclingunternehmen wird ein Teil der Alttextilien aussortiert, um in speziellen Reißbetrieben zerfasert zu werden. Aus den hierdurch gewonnenen Recyclingfasern können anschließend wieder Garne gesponnen oder Vliese gebildet werden, die wiederum Primärfasern ersetzen. Neben dieser werkstofflichen Verwertung gelangt ein ebenfalls großer Anteil in die stoffliche Wiederverwendung von Textilflächen. Hierbei erfolgt kein Aufschluss bis zur einzelnen Faser. Stattdessen werden Kleidungsstücke von Knöpfen, Reißverschlüssen etc. befreit und zu Poliertüchern und Putzlappen für unterschiedliche Anwendungen zurechtgeschnitten.
Neben der stofflichen Verwertung werden Alttextilien auch in nennenswertem Umfang energetisch verwertet. Hierbei handelt es sich größtenteils um Alttextilien, die über den Restabfall entsorgt wurden. Zusätzlich fallen auch bei der Sortierung der Textilrecycler Alttextilien an, die aufgrund ihrer minderen Qualität nicht mehr stofflich verwertet werden können.
Verwertung und Produktion in Deutschland
Das nachfolgende Sankey-Diagramm gibt einen Überblick über die im Projekt ReSek abgeschätzten Stoffströme von Alttextilien in Deutschland für das Jahr 2013. Hinterlegt ist in der Galeriebox ebenfalls die Sankey-Darstellung für 2007. Eine weiterführende Erklärung zu den Stoffströmen und Modellannahmen ist dem Projektbericht ReSek (FKZ 3714 93 330 0) zu entnehmen.

Abbildung 1: Stoffströme Alttextilien in Deutschland 2013
Quelle: Umweltbundesamt

Abbildung 2: Stoffströme Alttextilien in Deutschland 2007
Quelle: Umweltbundesamt
Sekundärproduktion
Die folgenden Tabellen geben die Alttextilverwertung in Deutschland, die zur Bilanzierung berücksichtigten Substitutionsäquivalente sowie eine Zeitreihe der angenommenen Verwertungsmengen wieder. Es wird dabei eine Differenzierung nach stofflicher und energetischer Verwertung vorgenommen.

Tabelle 1a: Stoffliche Verwertung von Alttextilien 2013
Quelle: Umweltbundesamt

Tabelle 1b: Energetische Verwertung von Alttextilien 2013
Quelle: Umweltbundesamt

Tabelle 2a: Stoffliche Verwertung der in Deutschland erfassten Alttextilien 2007-2013
Quelle: Umweltbundesamt

Tabelle 2b: Energetische Verwertung der in Deutschland erfassten Alttextilien 2007 – 2013
Quelle: Umweltbundesamt
Verwertungseffekte
Aus den abgeschätzten Verwertungsmengen ergeben sich folgende Zeitreihen für die Indikatoren DIERec, DERec und KEA-Saldo. Auch hierbei wird eine Differenzierung nach stofflicher und energetischer Verwertung vorgenommen.

Tabelle 3a: Verwertungseffekte der stofflichen Verwertung von Alttextilien 2007 – 2013
Quelle: Umweltbundesamt

Tabelle 3b: Verwertungseffekte der energetischen Verwertung von Alttextilien 2007 – 2013
Quelle: Umweltbundesamt
Datenquellen und Annahmen zur Ermittlung der Indikatoren
Im Folgenden werden die detaillierten Annahmen zur Bilanzierung und Berechnung der Indikatoren beschrieben.