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Nr.: 5/2021UBA aktuell

Liebe Leser*innen,

die Zeit drängt, um wirksamen Klimaschutz umzusetzen. Deshalb hat das UBA im September noch einmal eine Auswahl seiner Vorschläge für ein klimaneutrales Deutschland in einer Twitter-Kampagne vorgestellt. Mehr dazu in dieser Newsletterausgabe. Außerdem geht es unter anderem um die neuen Luftqualitätsleitlinien der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Diese sind sehr ambitioniert und tragen den neuen Erkenntnissen der letzten zwei Jahrzehnte zu den gravierenden Auswirkungen von Luftverschmutzung auf die Gesundheit Rechnung. Obwohl die Leitlinien nicht rechtsverbindlich sind, hoffen wir, dass sie die Luftreinhaltepolitik in Europa und in anderen Regionen der Welt in den kommenden Jahren maßgeblich beeinflussen werden. Auch der im Mai 2021 von der EU-Kommission vorgelegte „Zero Pollution“-Aktionsplan ist begrüßenswert. In einem Scientific Opinion Paper hat das UBA einen Vorschlag erarbeitet, wie die „Zero Pollution Ambition“ themen- und regelungsübergreifend ausgestaltet werden kann, damit Wasser, Boden und Luft sowie unsere Gesundheit besser geschützt werden.

Interessante Lektüre wünscht

Ihre Pressestelle des Umweltbundesamtes

Jetzt loslegen für ein klimaneutrales Deutschland!

Sharepic aus einem Foto eines rauchenden Industrieschornsteins und dem Text: To Do 1: Sofort handeln. 70 % weniger Treibhausgasemissionen bis 2030 sind möglich - und nötig. #UBAklima
Die UBA-Vorschläge für ein klimaneutrales Deutschland finden Sie auch auf Twitter unter #UBAklima.
Quelle: Umweltbundesamt

In den 2020er-Jahren müssen alle Weichen gestellt werden, damit Deutschland klimaneutral wird. Wie dies gelingen kann, dazu hat das UBA zahlreiche Vorschläge vorgelegt, zum Beispiel 2019 mit der RESCUE-Studie. Sie zeigt: Deutschland kann seine Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2030 um rund 70 Prozent im Vergleich zum Jahr 1990 senken. Wir müssen jedoch sofort handeln und unsere Anstrengungen deutlich verstärken. Eine Auswahl der Vorschläge des UBA:

Energiewende: Im Vergleich zum Jahr 2020 muss Deutschland pro Jahr viereinhalbmal so viele Windräder an Land bauen und doppelt so viele Photovoltaikanlagen auf den Dächern installieren.

Verkehrswende: Mehr Fuß-, Rad-, Bus- und Bahnverkehr und weniger sowie klimafreundlichere Autos sind nötig – etwa durch einen Abbau umweltschädlicher Subventionen und mehr Platz und Investitionen in klimafreundliche Mobilität. 

Ernährungswende: Der Konsum tierischer Lebensmittel, wie Fleisch oder Milchprodukte, muss sinken. Fördern könnte dies die Politik etwa durch eine Anhebung der Mehrwertsteuer auf tierische und die Absenkung der Mehrwertsteuer auf pflanzliche Lebensmittel.

Klimafreundliche Industrie: Energie und Ressourcen müssen effizienter eingesetzt und der verbleibende Energiebedarf aus erneuerbarem Strom gedeckt werden oder, wenn nicht möglich, über Wasserstoff, der mit erneuerbarem Strom produziert wird.

Wärmewende und energetische Gebäudesanierung: Der Energiebedarf von Gebäuden muss drastisch sinken. Hierfür müssen wir pro Jahr etwa 2,5 Prozent des Gebäudebestands sanieren – aktuell liegen wir bei nur 1 Prozent. Die Wärmeversorgung muss von Öl und Gas auf klimafreundliche Wärmenetze oder auf mit grünem Strom betriebene Wärmepumpen umgestellt werden.

Nachhaltiger Konsum und Kreislaufwirtschaft: Produkte müssen länger halten, so lange wie möglich genutzt und am Ende ihrer Lebensdauer recycelt werden. 

Internationale Zusammenarbeit: Um die Klimakrise zu stoppen, braucht es Anstrengungen weltweit – vor allem in den G20-Staaten, zu denen auch Deutschland gehört. Sie alleine verursachen 80 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen. Deutschland sollte deshalb mit anderen Ländern zusammenarbeiten und Meilensteine setzen, wie im Jahr 2000 mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).

Verbrauchertipps

Mit der neuen Fassung des ElektroG wird die umweltgerechte Entsorgung von Elektroschrott einfacher.

Wohin mit dem Elektroschrott?

Egal ob Waschmaschine, Fernseher, Handy oder Fernbedienung – alle Elektroaltgeräte können Sie umweltschonend entsorgen und kostenlos an Ihrem Wertstoffhof abgeben. Auch der Handel nimmt alte Geräte kostenlos zurück. Denn das Recycling der Rohstoffe, die in den Geräten stecken, schont Umwelt und Klima. Der "International E-Waste Day" macht am 14. Oktober 2021 auf die richtige Entsorgung aufmerksam. weiterlesen

altes und neues Energieetikett für Leuchtmittel im Vergleich: altes mit Klassen von A++ bis E, neues von A bis G und mit QR-Code

Ab 1. September 2021 neue Energieetiketten für Leuchtmittel

Die Energieverbrauchskennzeichnung für Leuchtmittel kehrt zur Klasseneinteilung A bis G zurück. Die Anforderungen zum Erreichen der höchsten Energieeffizienz-Klassen A und B sind hoch und bieten somit Anreize für Hersteller, ihre Produkte noch energiesparender zu gestalten. Eine neue Produktdatenbank soll bessere Orientierung vor dem Kauf bieten. weiterlesen

UBA-Positionen

Aus Wissenschaft & Forschung

Fernwärmeleitung

Digitale Karten zur Wärmeplanung für Kommunen, Land und Bund

Mehr als die Hälfte des Endenergieverbrauchs wird zum Heizen und Kühlen von Gebäuden sowie für Warmwasser im Privaten und in Industrieprozessen eingesetzt. Eine effiziente Fernwärmeversorgung führt zu einer Reduzierung des Energieverbrauchs und den damit verbundenen CO₂-Emissionen. Die im Auftrag des UBA entwickelten Karten unterstützen Kommunen und Entscheider bei der Wärmeplanung. weiterlesen

Schaufelradbagger in einem Bergbaugebiet.

Ein Vertrag zur Steigerung der Ressourceneffizienz

Ressourcenschutz und -effizienz sind eine ökologische, ökonomische und soziale Notwendigkeit. Eine Studie im Auftrag des UBA analysiert, wie internationale Prozesse und Verträge dazu beitragen können, abiotische Ressourcen wie Sand oder Holz effizienter zu nutzen. Es werden Vorschläge entwickelt, die einen völkerrechtlichen Vertrag zum effizienten Umgang mit Ressourcen vorbereiten sollen. weiterlesen

Ostseestrand mit Möwen und Buhnen

Deutsche würden für besseren Zustand von Nord- und Ostsee zahlen

Algenblüten, Wassertrübung, Überfischung, Unterwasserlärm oder Müll beeinflussen den Zustand von Nord- und Ostsee negativ. Damit sinkt auch der Wert, den Menschen diesen Lebensräumen beimessen. Eine Studie im Auftrag des UBA hat ermittelt, dass Bürger*innen zur Erreichung des guten Umweltzustands der deutschen Meere bereit wären, durchschnittlich 65 Euro pro Person und Jahr zu zahlen. weiterlesen

Wirtschaft & Umwelt

Mann mit Tablet

Nationaler Emissionshandel: Zertifikateverkauf startet Oktober 2021

Der erste Verkaufstermin für Zertifikate im nationalen Brennstoffemissionshandel (nEHS) ist für den 5. Oktober 2021 vorgesehen. Die Verkaufstermine an der European Energy Exchange (EEX) finden ab dann zweimal wöchentlich, Dienstag und Donnerstag statt für jeweils sechs Stunden von 9:30 Uhr bis 15:30 Uhr MEZ. Der letzte Verkaufstermin 2021 wird voraussichtlich der 7. Dezember sein. weiterlesen

Umwelt kommunal

Hochwasser

Praxishilfe: Aufgabe von Siedlungsbereichen zur Klimaanpassung

Im Zuge der Anpassung an den Klima- und demographischen Wandel kann es sinnvoll sein, in schrumpfenden Kommunen gezielt Siedlungsbereiche aufzugeben, etwa in Hochwassergebieten. Eine neue UBA-Broschüre hilft, die besten Konzepte, Strategien und Maßnahmen zu finden und umzusetzen. Sie richtet sich vor allem an kommunale Akteure der Stadtentwicklung, etwa aus Verwaltung, Ausschüssen oder Räten. weiterlesen

Umwelt international

Großsstadt bei Nacht

Die neuen Luftqualitätsleitlinien der Weltgesundheitsorganisation

Luftschadstoffe stellen weltweit ein Gesundheitsrisiko dar und haben darüber hinaus schädliche Wirkungen auf das Klima, die Biodiversität und die Ökosysteme. Am 22.09.2021 stellt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ihre neuen global gültigen Luftqualitätsleitlinien vor. Das Umweltbundesamt (UBA) begrüßt die Veröffentlichung dieser für die Luftqualitätsbewertung grundlegenden Ausarbeitung. weiterlesen

Parklandschaft in einer Stadt.

Umweltschutz der Zukunft – UBA unterstützt EU-Aktionsplan

Umweltschutz in Europa braucht ein abgestimmtes Vorgehen verschiedener Regelungen und die Berücksichtigung aller Aspekte einer Umweltbelastung. Diese erkennen und priorisieren, schnell und vorsorgend reagieren, dafür die besten Maßnahmen auswählen, effektiv umsetzen und die Wirksamkeit kontrollieren – das sind die Schritte für den regulatorischen Umweltschutz der Zukunft. weiterlesen

Der Ostseestrand im Vordergrund, im Hintergrund das Meer

Klimawandel, Eutrophierung, Müll und Munition: Bedrohte Ostsee

Deutschland hat noch bis Mitte 2022 den Vorsitz der Helsinki Kommission zum Schutz der Meeresumwelt der Ostsee (HELCOM). Klimawandel, Eutrophierung, Meeresmüll, Munition: Die Umwelt der Ostsee ist in schlechtem Zustand. Welche Herausforderungen es beim Meeresschutz gibt und wie HELCOM die Ostsee schützt, erfahren Sie im Video. weiterlesen

​Recht & Regelungen

Ein Naturschutzgebiet wird mit einem entsprechenden Schild ausgewiesen.

Pestizideinsatz in Naturschutzgebieten kaum rechtlich reguliert

Die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen in Schutzgebieten garantieren keinen ausreichenden Schutz vor dem Einsatz von Pestiziden. Das zeigt ein aktuelles Gutachten im Auftrag des Umweltbundesamtes (UBA). Das Gutachten untersucht exemplarisch die Schutzgebietsverordnungen der Bundesländer Sachsen und Niedersachsen. weiterlesen

Wegweiser Nachhaltigkeit

Neues Maßnahmenprogramm für nachhaltige Verwaltung

Das Bundeskabinett hat am 25. August 2021 das Maßnahmenprogramm Nachhaltigkeit – Weiterentwicklung 2021 „Nachhaltigkeit konkret im Verwaltungshandeln umsetzen“ beschlossen. Mit dem Programm verpflichtet sich die Bundesregierung dazu, das Leitprinzip einer nachhaltigen Entwicklung noch stärker auch im eigenen Verwaltungshandeln umzusetzen. weiterlesen

In eigener Sache

Schriftzug "Bundespreis Umwelt & Bauen" und Bild einer Trophäe aus Holz

Bundespreis UMWELT & BAUEN 2021 – Zukunftsfähiges Bauen und Sanieren für mehr Klimaschutz und sozialen Zusammenhalt

Das Berufsschulzentrum in Mühldorf am Inn gewinnt den Bundespreis UMWELT & BAUEN 2021 für sein innovatives Energiekonzept. Das Gebäude erzeugt mehr Energie als es verbraucht und speichert überschüssige Abwärme in einem Eisspeicher. Weiterhin wurden vier Projekte mit Anerkennungen ausgezeichnet, darunter zwei in der neu geschaffenen Kategorie „Klimagerechte Sanierung“. weiterlesen

Binärcode

Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier – Aufbau des Umweltinformationszentrums in Merseburg

Bund, Land und Region haben eine enge Zusammenarbeit beim Aufbau des „Nationalen Zentrums für Umwelt- und Naturschutzinformationen (umwelt.info)“ vereinbart. Alle bundesweit verfügbaren Informationen und Daten zu Umweltthemen sollen zielgruppengerecht aufbereitet und für alle Bürgerinnen und Bürger, Wissenschaft und Forschung, Unternehmen und Industrie sowie der Verwaltung zur Verfügung stehen. weiterlesen

Das UBA in den Medien

Präsident des Umweltbundesamtes: „Wir sollten gegen jedes Zehntel Grad Erwärmung kämpfen“

UBA-Präsident Dirk Messner im Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland über die Klimakrise

"Hitze ist für einige Teile unserer Bevölkerung extrem kritisch"

Es muss nicht 50 Grad heiß werden, damit Gefahr für Leib und Leben besteht. Bereits ab 30 Grad kann Hitze kritisch werden. UBA-Experte Hans-Guido Mücke im Interview auf Spektrum.de.

Frisch veröffentlicht

fliegende Drohne

Lärmauswirkungen des Einsatzes von Drohnen auf die Umwelt - Hintergrundpapier


Drohnen (unbemannte Luftfahrzeuge) haben sich in den vergangenen Jahren zu Geräten entwickelt, die größere Strecken zurücklegen und dabei für eine Vielzahl von Aufgaben eingesetzt werden können. Die zudem stetig zunehmende Zahl dieser Fluggeräte wirft die Frage nach den Geräuschauswirkungen des Betriebs dieser Geräte auf. Hierüber liegen derzeit weder national noch international fundierte Erkennt…weiterlesen

Reihe
Hintergrundpapier
Seitenzahl
20
Erscheinungsjahr
Forum UBA

The Zero Pollution Action Plan as a chance for a cross-regulatory approach to pollution prevention and reduction


To further prevent and reduce the pollution of air, water, and soil and to safeguard human health and well-being, the European regulatory framework needs to be improved to include a cross-regulatory approach. This scientific opinion paper presents such an approach for the systemic protection of air, water, soil and human health – the Zero Pollution Ambition Cycle developed by the German Environme…weiterlesen

Reihe
Scientific Opinion Paper
Seitenzahl
27
Erscheinungsjahr

Nachgezählt

Auf grünem Hintergrund und neben Piktogrammen eines Getränkekartons und einer Flasche steht: 41,8 % der in Deutschland verbrauchten Getränke wurden im Jahr 2019 in Mehrwegverpackungen gefüllt.
UBA-Zahl des Monats August 2021
Quelle: Umweltbundesamt

Jahrelang ging in Deutschland der Anteil von Getränken, die in Mehrwegflaschen abgefüllt werden, zurück. Die aktuellen Daten zeigen für 2019 erstmals wieder einen Anstieg des Mehrweganteils im Getränkebereich. Mit 41,8 Prozent wird das gesetzliche Ziel von 70 Prozent jedoch deutlich unterschritten.

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