EroL – Erosionsereignisse durch Starkregen im Markgräflerland

Hintergrund und Ziele

Im letzten Jahrzehnt konnte im Landkreis Lörrach eine Zunahme von Erosionsereignissen in Zusammenhang mit Starkregen beobachtet werden. Vor allem die sogenannte Vorbergzone des Schwarzwaldes ist hinsichtlich ihrer topografischen und geologischen Gegebenheiten in Verbindung mit der Landnutzung potenziell stark gefährdet. Ziel des Projekts ist der Schutz der Bevölkerung vor Erosionsschäden durch Starkregen. Dazu werden in den betroffenen Gemeinden Gefährdungsanalyse und Erosionsgefahrenkarten erstellt. Nach erfolgter Risikoanalyse wird gemeinsam mit dem Landkreis ein Handlungskonzept erarbeitet, das Informationen zu Flächenvorsorge, Krisenmanagement und Konzeption von Maßnahmen enthält. Dieses Handlungskonzept wird in den Gemeinden vorgestellt, ein Netzwerk aufgebaut und Hilfestellungen für die Umsetzung gegeben.
Mit Hilfe der Starkregen- und Erosionsgefahrenkarten hat der Landkreis ein Instrument, um seiner Vorsorgepflicht gegenüber Bürgern und Gemeinden besser nachkommen zu können. So können Schäden wirksamer vermieden oder minimiert werden.

Laufzeit

seit

Untersuchungsregion/-raum

Land
  • Deutschland
Bundesland
  • Baden-Württemberg
Naturräumliche Zuordnung
  • Oberrheingraben
Räumliche Auflösung / Zusatzinformationen 

Landkreis Lörrach

Schritte im Prozess zur Anpassung an den Klimawandel

Schritt 2a: Risiken erkennen und bewerten (Klimafolgen/-wirkungen)

Analyseansatz 

Auf Basis von Fließwegekarten werden Karten zur Erosionsgefährdung erstellt. Dabei werden realistische Gegenwarts- und Zukunftsszenarien mit einbezogen. Die Erosionskarten werden mit dem Erosions- und Abflussmodell LISEM (Limburg Soil and Erosion Model) erzeugt. Mithilfe des Starkniederschlags aus den KOSTRA-Starkregenkarten wird das aktuelle Erosionsrisiko veranschaulicht und dargestellt. Die Starkregengefahrenkarten sind ein wichtiges Arbeitsinstrument für den anschließenden Risikomanagementprozess und für die Erstellung von Alarm- und Einsatzplänen.
Grundsätzlich werden drei Szenarien dargestellt (nach "Leitfaden Kommunales Starkregenrisikomanagement in Baden-Württemberg", LUBW, 2016):
Seltene Abflussereignisse: Statistisches Niederschlagsereignis von 1 Stunde, das ca. alle 10 - 50 Jahre eintritt
Außergewöhnliche Abflussereignisse: Statistisches Niederschlagsereignis von 1 Stunde, das ca. alle 50 - 200 Jahre eintritt
Extreme Abflussereignisse: Extremes Niederschlagsereignis mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von größer 200 Jahren, bei dem großflächige Überflutungen auftreten
Bei der Kartendarstellung wird unterschieden zwischen Überflutungsausdehnungskarten und Überflutungstiefenkarten.

Describe here, which approach for the vulnerability analysis, risks and/or chances is/was used within your project and which results emerged from it or are expected

Ansatz und Risiken / Chancen 

Im Rahmen der Risikoanalyse wird eine flächige Risikobewertung vorgenommen, die kritische Bereiche ermittelt und Risikokarten erstellt. Bei Ortsbegehungen der besonders betroffenen Bereiche werden Gefahrenschwerpunkte identifiziert und daraus Risiko-Steckbriefe abgeleitet. Die Lokalisierung von Problemstellen soll in Seminaren bzw. Workshops mit allen beteiligten Akteuren erfolgen, in denen auch erste Lösungsansätze diskutiert werden.

Schritt 4: Maßnahmen planen und umsetzen

Maßnahmen und/oder Strategien 

Über die betroffenen Handlungsfelder Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Naturschutz, Wasserhaushalt und Straßen werden die möglichen Maßnahmen zum Schutz vor Erosionsereignissen zusammengestellt (Bewirtschaftungsanpassung in der Landwirtschaft, kommunale bauliche Maßnahmen etc.). Die Erstellung des Handlungskonzepts erfolgt dabei in Absprache mit dem aufgebauten Netzwerk aus kommunalen Fachämtern, Land-, Forstwirtschaft, betroffenen Bürgern, Fachplanern sowie den Rettungs- und Einsatzkräften des Katastrophenschutzes. Im Anschluss wird ein Netzwerk aufgebaut, das bei der Umsetzung von Maßnahmen beteiligt wird. Die Integrations- und Synergiepotenziale werden z.B. mit Landschaftsplänen oder Ökokontoverordnung sondiert.

Kosten 

Von Seiten des Landkreises wird über finanzielle Start- bzw. Umsetzungsmöglichkeiten informiert und fachlich bei der Umsetzung unterstützt.

Schritt 5: Monitoring und Evaluation

Ansatz, Ziel und Ergebnisse von Monitoring und/oder Evaluation 

Auch nach Projektende soll sichergestellt werden, dass Maßnahmen umgesetzt werden und das Thema bei den Betroffenen weiterhin präsent bleibt.

Wer war oder ist beteiligt?

Förderung / Finanzierung 

Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit

Projektleitung 

Landratsamt Lörrach

Beteiligte/Partner 

geomer
Terra fusca Ingenieure Partnerschaftsgesellschaft
BGU Consult

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Handlungsfelder:
 Bevölkerungs- und Katastrophenschutz  Boden  Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft  Handlungsfeldübergreifend