Müll im Meer
FAQ
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Was ist Mikroplastik?
Als Mikroplastik werden Plastikstücke bezeichnet, welche kleiner als 5 mm sind. Sie sind also teilweise mit dem bloßen Auge schwer zu erkennen. Es gibt zwei Sorten von Mikroplastik:Zu sogenanntem primären Mikroplastik gehören Basispellets, die das Grundmaterial für die Plastikproduktion darstellen; Granulate in Kosmetik und Hygieneprodukten, wie Peelings, Zahnpasta, Handwaschmittel; mikroskopische… weiterlesen
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Welche Abfallmengen befinden sich in den Meeren?
Schätzungen gehen davon aus, dass sich mittlerweile zwischen 100 und 142 Millionen Tonnen Müll in den Meeren befinden. Jährlich werden bis zu 10 Millionen weitere Tonnen eingetragen. Man geht davon aus, dass etwa 70 Prozent der Abfälle zu Boden sinken, von den restlichen 30 Prozent wird etwa die Hälfte an den Stränden angespült, die andere Hälfte treibt an der Wasseroberfläche und in der Wassersäu… weiterlesen
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Wie hoch ist der in den Meeren enthaltene Anteil an Plastikmüll?
Durchschnittlich drei Viertel des gefundenen Mülls in den Ozeanen besteht aus Kunststoffen, an mediterranen Küsten sind es sogar über 80 Prozent. weiterlesen
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Ist Mikroplastik problematisch?
Häufig verwendete Kunststoffe, wie Polyethylen, zeichnen sich durch geringe Dichte aus und treiben an der Meeresoberfläche. Mikroplastik ist daher weitflächig verfügbar für Plankton, aber auch beispielsweise kommerziell genutzte Fischarten im Larvenstadium. Im nordwestlichen Mittelmeer findet man auf zwei Planktontierchen ein Teilchen Mikroplastik. Bei der Zersetzung können Kunststoffe giftige und… weiterlesen
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Verrottet Plastik gar nicht oder nur sehr langsam?
Man geht davon aus, dass Mikroorganismen nicht in der Lage sind, Kunststoffe vollständig zu zersetzen. Plastik ist biologisch ‚inert‘ und daher auch kaum einer Mineralisation unterworfen. Das bedeutet, dass Mikroplastikpartikel zwar kontinuierlich kleiner, aber nicht vollständig abgebaut werden. Weltweit wird eine Anreicherung von Kunststoffen an Stränden, in Meeresstrudeln und Sedimenten beobacht… weiterlesen
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Woher stammt der Meeresmüll?
Hierbei gibt es große regionale Unterschiede. Generell kann man sagen, dass 80 Prozent der Einträge von der Landseite erfolgen, also beispielsweise über die Flüsse oder über große küstennahe Mülldeponien beispielsweise im Mittelmeerraum. Einen weiteren wichtigen Eintragspfad stellt zudem der Tourismus an den Küsten dar, eine primäre Quelle zum Beispiel für die deutsche Ostsee. In der südlichen Nor… weiterlesen
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Welche ökologischen Auswirkungen hat Meeresmüll auf die Meeresumwelt?
Nimmt der Mensch die Abfallbelastung in Urlaubsregionen lediglich als ästhetische Störung wahr, bedeutet sie für betroffene Meeresorganismen hingegen eine ernste Bedrohung ihrer Gesundheit und oft sogar ihres Überlebens. Die Aufnahme / das Verschlucken von Müllteilen wurde bereits bei 43 Prozent aller Wal- und Delfinarten, 36 Prozent der Seevogelarten und vielen Fischarten beobachtet. Durch die Mü… weiterlesen
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Wie adressiert Deutschland das Problem?
Die nationale Meeresstrategie vom Oktober 2008 stellt klar, dass Deutschland die Mülleinträge ins Meer soweit wie möglich senken will.Die im Rahmen des MSRL-Berichts zu Umweltzielen (Art. 10 MSRL) getroffenen Festlegungen zum Deskriptor 10 Müll im Meer werden umgesetzt (s.a. entsprechende Frage und Antwort).Als Reaktion auf die Rio+20 Beschlussfassung ist der internationale Meeresschutz 2012 zu ei… weiterlesen
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Welche Aktivitäten laufen auf europäischer und regionaler Ebene?
Das am 31.10.2012 veröffentlichte „Commission Staff Working Dokument“ (CSWD (2012) 365) der EU Kommission gibt einen Überblick über relevante EU-Gesetzgebung, Richtlinien und Initiativen zu marinen Abfällen; der Annex enthält eine Auflistung von Finanzierungsmöglichkeiten für Projekte, die Meeresmüll adressieren. Weiterhin finanziert die EU verschiedene Forschungsprojekte, u.a. zur Definition mög… weiterlesen
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Was passiert im globalen Rahmen?
Die UN „Global Partnership in Marine Litter“: Mehrere UN-Resolutionen legen internationales Augenmerk auf das Meeresmüllproblem. Aufbauend auf der „UNEP Governing Council decision 26/3 on Chemicals and Waste Management“ zur Gewährleistung von harmonisierten Aktivitäten der Vertragsstaaten ruft UNEP die „Global Partnership in Marine Litter“ momentan (GPML) ins Leben,… weiterlesen
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Welche Umweltziele hat sich Deutschland unter der MSRL gesetzt?
Das visionäre nationale Umweltziel hinsichtlich Müll im Meer für die deutschen Nord- und Ostseegebiete lautet „Meere ohne Belastungen durch Abfall“. Damit ist eine signifikante Reduktion der Einträge von Müll in deutsche Meeresgebiete verbunden. Dieses soll durch drei operative Ziele erreicht werden: (1) kontinuierlich reduzierte Einträge und eine Reduzierung der bereits vorliegenden Abfälle führ… weiterlesen
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Was war das Ziel der Internationalen Marine-Litter-Konferenz 2013?
Primäres Ziel ist die Initiierung beziehungsweise Weiterentwicklung konkreter Regionaler Aktionspläne zur Verminderung und Vermeidung weiterer Mülleinträge in die europäischen Meeresregionen Nordostatlantik, Ostsee, Mittelmeer und Schwarzes Meer in enger Kooperation mit den Regionalen Meeresschutzübereinkommen (OSPAR, HELCOM, UNEP/MAP und Barcelona- sowie Bukarest Ü… weiterlesen
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Welche Lösungsansätze gibt es, um Abfällen im Meer zu begegnen?
Das nachsorgende Sammeln von Müll im Meer und am Strand ist aufwändig, kostspielig und erreicht nur einen kleinen Teil des Mülls. Es bedarf einer deutlichen Verstärkung der Vorsorge, die Maßnahmen müssen also an den Quellen greifen. Recycling- und Wiederverwertungsstrukturen müssen daher weiter gestärkt und die umweltgerechte Gestaltung von Kunststoffprodukten (Öko-Design) gefördert werden. Kunsts… weiterlesen
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Was ist die Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie – MSRL?
Mit der MSRL (2008/56/EU) liegt seit 2008 der Rahmen für einen ganzheitlichen Meeresschutz in der EU vor. Diese Richtlinie als Umweltsäule der „Integrated Maritime Policy“ (IMP) ist ein Schlüsselelement in den europäischen Aktivitäten, Meeresmüll zu adressieren. In der Richtlinie werden Abfälle im Meer als wichtiges Kriterium (Deskriptoren) für den guten Umweltzustand der Meere bis 2020 ausgewiese… weiterlesen
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Wie werden Abfälle in deutschen Meeren momentan überwacht?
Das momentan in Deutschland etablierte Monitoring umfasst nur die Nordsee mit den Aspekten der Aufnahme von Plastikmüll durch Eissturmvögel und des OSPAR-Spülsaummonitorings (Strandzählung von Müll mehrmals jährlich an vier repräsentativen Stränden mittels harmonisierter Methodik zur quantitativen und qualitativen Bestimmung marinen Abfalls). Die Meeresstrategie-Rah… weiterlesen
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Seit wann gibt es Kunststoffe?
Kunststoffe werden erst seit 1907 industriell hergestellt. Die spezifischen Merkmale, die sie auszeichnen, wie Langlebigkeit oder kostengünstige Herstellung, machen ihre Beseitigung problematisch. Die jährliche Produktionsrate beträgt 245 Millionen Tonnen, 60 Millionen Tonnen werden allein in Europa produziert. Im Jahr 2008 fielen in der EU etwa 25 Millionen Tonnen (Mt) Kunststoffabfälle an. Davon… weiterlesen
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Was ist über die Belastungssituation der deutschen Meere bekannt?
Die deutschen Meeresgebiete werden stark industriell genutzt. Geschätzte 600.000 m3 Müll befinden sich allein auf dem Meeresboden der Nordsee. In der südlichen Nordsee findet man pro 100 Meter Strandlinie im Durchschnitt 236 Müllteile. In 95 Prozent der an der deutschen Nordseeküste tot gefundenen Eissturmvögel werden Kunststoffe gefunden, im Durchschnitt 30 Teile. Befunde von Stränden der deutsch… weiterlesen
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Was sind marine Abfälle?
Als marine Abfälle oder Meeresmüll werden alle langlebigen, angefertigten oder verarbeiteten beständigen Materialien bezeichnet, die durch Wegwerfen oder als herrenloses Gut in die Meeresumwelt gelangen. Das schließt den Transport dieser Materialien in die Meere über Flüsse oder Winde mit ein. Heute finden wir in allen Teilen der Weltmeere Abfälle: an den Polen, den Spülsäumen der Küsten, verteilt… weiterlesen