Umfragen, Belastungsanalysen und Aktionen sowie Initiativen von Bürger*innen zeigen, dass sich die Menschen in Deutschland und Europa trotz zahlreicher Maßnahmen zur Lärmminderung weiterhin, teilweise erheblich, durch unerwünschte Geräuschaufkommen beeinträchtigt sehen. Sicher ist auch eine gestiegene Sensibilität in der Bevölkerung hier beeinflussend. Die derzeitige Tendenz zur „Aufweichung des Schutzniveaus“ in der Stadtplanung erschwert zudem den Schutz vor Lärm.
Aufgrund dieser Ausgangssituation engagiert sich die Deutsche Gesellschaft für Akustik (DEGA e.V.) im Rahmen des Tag gegen Lärm (TGL) seit 28 Jahren für den Schutz gegen Lärm. Dabei geht es auch um die langfristigen Perspektiven einer verbesserten Lebensqualität in Städten und Gemeinden.
Die Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit sowie die Einflussnahme auf die Lärmschutzpolitik spielen im TGL-Projekt eine zentrale Rolle.
Zur Anwendung kommen u.a. die folgenden Instrumente: (Expert*innen-)Gespräche, öffentliche Informationsveranstaltungen, Bürger*innendialog, Pressemitteilungen, Aktionstage mit dem Lärmkoffer an Schulen, Publikationen, Bereitstellung von Informationen auf der Website, Social-Media-Plattformen.
Die inhaltliche Arbeit zum Tag gegen Lärm wird sich in den kommenden zwei Jahren auf die zwei folgenden Schwerpunkte fokussieren:
- Verhaltensbedingter Lärm
- KI-gesteuerte Umweltgestaltung, insbesondere unter Beachtung akustischer Aspekte und der Nutzung synergetischer Effekte
Dabei wird die DEGA insbesondere die folgenden Punkte verfolgen:
- Aufklärung über Verursachung von Lärm, neue Erkenntnisse über Lärmwirkungen, unterschiedliche Belastungslagen entsprechend dem sozialen Status,
- Informationen für die Bürger*innen über das Minderungspotenzial durch lärmvermeidendes Handeln, nachhaltige Mobilitätsverhalten, Nutzung von Synergieeffekten (z. B. im Bereich des Klimaschutzes),
- Einflussnahme auf politische Akteur*innen zur Bewahrung bzw. Verbesserung des aktuell gültigen Schutzniveaus.