Kampagne zur Stärkung umweltfreundlicher Einzelhandelskonzepte für Handelsbetriebe und zur Motivation und Aufklärung von Konsumenten hinsichtlich nachhaltiger Konsumentscheidungen am Beispiel Obst/ Gemüse. Analyse der wechselseitigen Erwartungen von Händlern und Verbrauchern an Produkte, ihre Präsentation und den Dialog dazu, um Hemmnisse für nachhaltige Konsumformen zu identifizieren und zu minimieren. Einbringung der Projekterkenntnisse in die Arbeit des Rates für nachhaltige Entwicklung.
Das Thema „Nachhaltiger Konsum“ ist ein komplexes Feld, das Handel und Konsumenten vor besondere Herausforderungen stellt und zu einem Umdenken führen muss. Politische Leitlinien als Handlungshilfen sind schwer aufzustellen. Zugleich ist die Konsumdimension nicht leicht abbildbar, wie die Schwierigkeiten der Entwicklung eines Konsumindikators zur deutschen Nachhaltigkeitsstrategie zeigen. Daher möchte der NABU das Thema Konsum – zunächst im Lebensmittelbereich – stärker in diese Debatte einbringen und damit auch Händlern und Kunden die Möglichkeit geben, voneinander zu lernen und sich gegenseitig für mehr nachhaltigen Konsum zu beeinflussen.
Nur wenige Einzelhändler in Deutschland sind aktiv, wenn es um einen ökologischen Lebensmittelkonsum geht. Pioniere auf diesem Gebiet zeigen aber durch verschiedene Initiativen, welche Spielräume und lokale Gegebenheiten genutzt werden können, um Kunden den umweltfreundlichen Einkauf zu erleichtern. Am Beispiel Obst und Gemüse wird im Projekt angestrebt, diese Einzelfälle einer größeren Öffentlichkeit bekannt zu machen. Best Practice Beispiele werden gesammelt und in einem Katalog für Händler zusammengefasst. Wenn mehr Märkte für den nachhaltigen Konsum aktiv werden, kommt das auch bei den Kunden an, die in der Folge das grüne Angebot wahr- und annehmen. Die gewonnenen Erkenntnisse dienen auch dazu, Handelsketten und Politik anzusprechen und für eine nachhaltigere Ausgestaltung der Einkaufspraxis zu gewinnen. Denkbar wäre die Thematisierung der besonderen Rolle des Handels vor dem Hintergrund des vom RNE entworfenen Nachhaltigkeitskodex als Teil eines Projektworkshops.
Gleichzeitig wird das Projekt Stimmen der Verbraucher sammeln, um mehr über deren Hindernisse beim und Wünsche zum nachhaltigen Konsum zu lernen. Die Verbraucher sollen durch verschiedene Instrumente der Öffentlichkeitsarbeit für das Thema sensibilisiert werden. Denn kritische Verbraucher beeinflussen das Engagement von Händlern für mehr nachhaltigen Konsum.