Klima-Anpassungs-Strategien im Thüringer Zoopark Erfurt (KASTE)

Die Fachhochschule Erfurt, Fakultät Landschaftsarchitektur, Gartenbau und Forst, und der Zoopark Erfurt hatten sich mit dem Projekt “KASTE – Zoopark Erfurt“ zum Ziel gesetzt, Gesamtkonzepte und konkrete technische, landschaftspflegerische und dem Tierwohl zusprechende Maßnahmen zur Anpassung an und Nutzbarmachung von Veränderungen durch den Klimawandel zu erarbeiten. Im Ergebnis des Projektes wurde dem Thüringer Zoopark Erfurt und der Stadtverwaltung Erfurt ein Dokument an die Hand gegeben, welches ein für den Zoopark Erfurt geeignetes Konzept zur Anpassung an den Klimawandel darlegt und exemplarisch auch für andere Zooparks Verwendung finden kann.
AP2 Status quo Ermittlung: Klimasensibilität von Pflanzen und Zootieren, Bodenerosion, Bodenanalysen, Wasserverfügbarkeit und -management, Baumkataster mit Baumkartierungen (Schädlingsbefall, Artenzusammensetzung sowie Hitze- und Trockenschäden, Sensibilität der Arten), Analyse Futterlaubgewinnung, Stoffkreisläufe organischen Materials, Beobachtungen von klimaangepasstem Verhalten der Tiere. Fotodokumentationen und Luftbilder vom Zoopark zur Schadenanalyse.
AP3 Schwachstellenanalyse: Identifizierung von Schwachstellen auf Basis der Status quo Analyse für Pflanzenarten, -bewuchs und -pflege, in Tiergehegen, im Wassermanagement, im Kreislaufwirtschaft des organischen Materials. Schwachstellen bzw. Verbesserungsmöglichkeiten wurden in einer Karte dargestellt.
AP4 Ermittlung von Lösungsvarianten: Empfehlungen im Bereich Boden, Wasser, Tierverhalten, Standortanalyse, Bäume und Pflanzenverwendung.
Auswahl neuer Pflanzarten (Klimabäume), auch bezüglich Eignung als Futterpflanzen. Verbesserte Pflege der Vegetationsflächen, Bodenoptimierungsmaßnahmen,
Baumpflanzungen (zahlreiche Hochstämme), Empfehlungen zu Wassermanagement ( u.a. Regenwassergewinnung von Dachflächen und versiegelten Flächen). Übersicht anfallender Ressourcen für Kreislaufwirtschaft (auch Eignung für Energiegewinnung durch Biogas). Tierverhalten: Daten zu Erfassung der Anlagengestaltung, Rückzugsorte, Schattenflächen und Sonnenstand im Hinblick auf mögliche Einflussfaktoren des Verhaltens der jeweiligen Art ermöglichen erste Optimierungen der ausgewählten Tierarten. Maßnahmenvorschläge aus allen Fachgebieten wurden in einem exemplarischen Managementplan zusammengefasst und in einer Karte mit Örtlichkeit der Maßnahme dargestellt.
AP5 Öffentlichkeitsarbeit: Besuche von Ministerin Svenja Schulze, Staatssekretärin Dr. Bettina Hoffmann sowie Vertreter*innen der Stadt Erfurt, 2 x Zootage Erfurt mit Plakaten, Broschüren, Roll-up, bundesweiter Workshop mit Teilnahme von ca. 45 fachinteressierten Menschen.
Zoopark Erfurt
280.171 Euro
Das Projekt wurde gefordert durch das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) im Rahmen des Förderprogramms: Förderung von Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels.
Kosten für Personal, Anschaffung von Bäumen, Anschaffung einer Klimastation, Pflegemaßnahmen und -materialien für Bäume, Bodenanalysen, Kreislauf- und Ressourcenwirtschaft (externer Dienstleister), Workshop und Öffentlichkeitsarbeit.
Zoopark Erfurt, und im Netzwerk ähnliche Institutionen bundesweit.
Es wurde dem Thüringer Zoopark Erfurt und der Stadtverwaltung Erfurt ein Maßnahmendokument in die Hand gegeben, welches ein Konzept zur Anpassung an den Klimawandel für den Zoopark darlegt. Dieses soll auch für weitere interessierte kommunale Zoo- und Tierparkeinrichtungen in der Region und überregional zugänglich sein. Es stellt Möglichkeiten zur Umsetzung von optimierten, effizienten Klimaanpassungsmaßnahmen im Bereich Vegetation/Pflanzenauswahl und -pflege, Bodenschutz, Regenwassermanagement, Tierwohl und -ernährung, und Kreislaufwirtschaft dar.
Das Personal wurde geschult und einem neu aufgebauten, überregionalen Netzwerk wurde im Abschlussworkshop das erarbeitete Informationsmaterial zur Verfügung gestellt und soll auch weiteren interessierten Institutionen zur Verfügung stehen. Öffentlichkeitsarbeit erfolgte bundesweit durch Besuche von Ministeriumsvertreter*innen sowie regional und lokal im Zoopark selbst.
Neben den oben aufgeführten Erfolgen: positive Nebeneffekte für das Personal durch verbesserte Bäume, dadurch weniger Pflege, mehr Schatten, resiliente Pflanzungen und -pflegemaßnahmen; weniger Gießarbeit, wenn das Regenwassermanagement eingerichtet wird; verbessertes Tierwohl; geringere Kosten für Tierfutter durch Futterbäume und Recyclingmaßnahmen.
Thüringen