Superblocks – ist das was für meine Kommune?
Ein Superblock ist ein städtebauliches Konzept zur Verkehrsberuhigung, das darauf abzielt, den motorisierten Verkehr in bestimmten Stadtgebieten zu reduzieren und den Raum für Fußgänger, Radfahrer und andere nicht-motorisierte Verkehrsteilnehmer zu erweitern sowie die Lebensqualität durch attraktive Aufenthaltsflächen wie Grünflächen und Spielplätze zu verbessern. Das Konzept ist bereits in verschiedenen Ländern bekannt und wird zunehmend umgesetzt. Ob „Superilles“ in Barcelona, „Low Traffic Neighbourhoods“ in London, „Supergrätzl“ in Wien oder die Pariser „Ville du quart d’heure“ sie alle dienen dem selben Ziel. Seit einigen Jahren ist die Idee auch in Deutschland präsent: Superblocks oder Kiezblocks wurden bereits in einigen Kommunen ausprobiert. Doch bei der Umsetzung zeigen sich starke Beharrungskräfte der autozentrierten Verkehrsplanung. Auf der ersten Superblock-Konferenz im November 2023 in Darmstadt, trafen sich Engagierte aus mehr als 27 Städten, um über die vom Verein Changing Cities e.V. erarbeiteten „Empfehlungen für Superblocks“ (ESu) zu beraten. Mit diesen wurden bundesweite Standards für die Einrichtung von Wohnvierteln ohne Durchgangsverkehr veröffentlicht. Hiermit erhalten Kommunen Richtlinien für niedrigschwellige Maßnahmen zur nachhaltigen Stadtentwicklung,
Wie kann ein Superblock in Deutschland funktionieren?
Die Idee ist einfach: Effiziente und kostengünstige Maßnahmen wie Modalfilter, Einbahnstraßen oder Fahrradstraßen verhindern, dass Autofahrer*innen bestimmte Viertel als bloße Abkürzung nutzen. Die Sicherheit und Lebensqualität im Viertel steigen, es wird Platz für Grünflächen, Sitzgelegenheiten und vieles mehr frei. Ein Superblock ist die Verkehrswende im Kleinen.
Superblocks, wie geht das überhaupt? – Workshop für Politik und Verwaltung
In diesem Workshop wird gezeigt, wie sich in Ihrer Stadt Superblocks umsetzen lassen. Die Workshops werden im Rahmen des Projekts „Empowerment von Anwohnenden in Pilotregionen zur Umsetzung von Umweltschutzmaßnahmen“ angeboten. Hauptziel des Projekts ist die Reduzierung des CO2-Ausstoßes durch Verkehrsberuhigung (starke Reduzierung des motorisierten Durchgangsverkehrs) in Wohnvierteln. Im Fokus stehen vier bundesweite Pilotstädte, in denen es weder aus der Politik noch aus der Zivilgesellschaft entsprechende Aktivitäten gibt.
Sollten Sie Interesse an solch einem Workshop haben, wenden Sie sich an Florian Keiper (florian [dot] keiper [at] changing-cities [dot] org) und planen mit Ihm eine Veranstaltung in Ihrer Stadt. Der EMW-Zeitraum (16.-22. September) bietet sich perfekt für das temporäre Ausprobieren von Superblocks an.
Dieses Projekt wurde gefördert durch das Umweltbundesamt und das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz. Die Mittelbereitstellung erfolgt auf Beschluss des Deutschen Bundestages.