Inhaltsverzeichnis
Vorsorge- und chemischen und alternative Bekämpfungsmaßnahmen
Alternative Bekämpfungsmaßnahmen
Ein Befall mit Holz schädigenden Ameisen kann professionell mit Heißluft oder mit Kälte (flüssigem Stickstoff) bekämpft werden, so dass vollständig auf biozidhaltige Holzschutzmittel verzichtet werden kann. Verschiedene Anbieter bieten das Heißluftverfahren, ausgezeichnet mit dem Blauen Engel, an: RAL-ZU 57 (siehe www.blauer-engel.de).
Vorsorgemaßnahmen
Vorsorge ist die wirksamste, chemiefreie Maßnahme gegen eine Einwanderung von Ameisen ins Haus. Viele der Maßnahmen halten auch andere Schädlinge fern:
- Nahrungsquellen entziehen: keine Essensreste, Lebensmittel, gefüllte Tierfutternäpfe frei zugänglich stehen lassen, Abfallbehälter sauber und geschlossen halten, Vorräte “ameisensicher” in Behältern mit Gummidichtungen oder Gefäßen mit fest angezogenen Knipsdeckeln aufbewahren. Verschüttete Flüssigkeiten (z.B. zuckerhaltige Getränke, Bier) gründlich und mit viel Wasser aufwischen.
- Einschleppung vermeiden: Kontrollieren Sie Blumentöpfe, die Sie ins Haus holen wollen, auf Nester, überprüfen Sie von Reisen in südliche Länder mitgebrachte Nahrungsmittel und Kleidung auf möglichen Befall.
- Schnell reagieren: Einzelne Ameisen sofort aufkehren und ins Freie befördern. Haben sich Ameisen beim „Hochzeitsflug“ ins Haus verirrt, öffnen Sie die Fenster. Die Tiere bewegen sich auf Licht zu. Ggf. lassen sie sich mit einem Ventilator vertreiben.
- Einwanderung aus der Vegetation erschweren: Vegetation am Haus zurückschneiden.
- Zuflug erschweren: Gaze oder Fliegengitter vor Fenster und Balkontür installieren.
Da Ameisen in vorgeschädigten Hölzern siedeln, ist ein Primärbefall mit Pilzen zu verhindern:
- Feuchtequellen vermeiden
- Regelmäßig Stoßlüften
- Vermeidung von konstruktorischen Mängeln, durch die Feuchtigkeit ans Haus und an verbaute Holzteile gelangen könnte.
Befallsabschätzung
Visuell: Das Suchen von Indizien ist oft der schnellste Weg, um einen Befall zu identifizieren. Herumliegende Späne oder Holzstaub können einen Befall anzeigen.
Bekämpfungsmaßnahmen
Bei Verdacht auf Holzameisen muss ein Experte zu Rate gezogen werden. Liegt ein Befall mit holzzerstörenden Ameisen vor, ist ein professioneller Schädlingsbekämpfer unerlässlich, da es zu erheblichen Schäden an der Bausubstanz kommen kann. Holzschädigende Ameisen können wie der Hausbock professionell mit Heißluft oder mit Kälte (flüssigem Stickstoff) bekämpft werden. Fragen Sie gezielt nach diesen nicht-chemischen Alternativmethoden.
Sind Bauteile, die der Stabilität dienen, befallen, so sollte ein Bausachverständiger zur Prüfung auf statische Mängel hinzugezogen werden und befallene Hölzer ausgetauscht werden.
Weitere Informationen
Biozid-Portal > Materialschutz > Holzschutzmittel
Aussehen
Der Körper der Holzameise ist schwärzlich gefärbt und auffallend glänzend. Die Arbeiterinnen werden 4-6 mm lang, die Männchen 4,5-5 mm, die Königinnen 6-6,5 mm. Die Ameise ist schwarz glänzend, die Mundwerkzeuge und Fühlerschäfte sind eher braun. Es gibt insgesamt drei Arten von Holzameisen. Neben der der glänzend schwarzen Holzameise Lasius fuliginosus, gibt es noch die etwas kleinere Lasius brunneus und Lasius emarginatus. Die Arbeiterinnen von Lasius brunneus sind 2,5-4 mm groß, gelbbraun mit dunklerem Kopf und Hinterleib. Die Arbeiterinnen der Lasius emarginatus werden 2,5-4,5 mm groß. Sie haben eine rotgelbe bis rotbraune Brust, die sich deutlich vom dunkleren Kopf und Hinterleib abhebt.
Lebensraum / Vorkommen
Holzameisen sind weit verbreitet. In Mitteleuropa sind sie überall zu finden. Ihre wabenartigen Nester bauen sie in Totholz, seltener im Erdreich. Ihre Vorliebe für Holz macht sie für den Menschen zum Schädling, da sie nicht nur Baumstämme, sondern auch Zaunpfähle, marode Dachbalken, Treppen, Fußböden oder Fensterholz von Gebäuden befallen kann. Mit bis zu zwei Millionen Arbeiterinnen können die Ameisenstaaten sehr volkreich werden, wobei mehrere Zweignester angelegt werden.
Ameisen verwerten das Holz nicht als Nahrung, sondern als Nistmöglichkeit (Nistsubstrat). Dabei besiedeln Ameisen Holz, das zuvor bereits z.B. durch Pilze vorgeschädigt wurde.
Verhalten
Von ihren Nestern aus wandern die Arbeiterinnen auf bestimmten Wegen, die mit Duftstoffen markiert werden, zu Blattlauskolonien, deren Honigtau sie fressen und an ihre Brut weitergeben. Zur Paarung schwärmen die Geschlechtstiere in den Sommermonaten Juni und Juli aus. Die Arbeiterinnen bauen ein sogenanntes Kartonnest. Dieses wird aus einer Masse gebaut, die vor allem aus zerkautem Holz und Zucker besteht. Mit dieser Masse befüllen die Ameisen Hohlräume, die sie in das Holz genagt haben. Das kartonartige Gebilde ist die Grundlage für einen von Lasius fuliginosus gezüchteten Pilz. Dieser Pilz durchdringt mit seinen Fäden die Nestwände und verstärkt sie so um ein vielfaches.
Bei Gefahr sondern die Ameisen ein Sekret aus ihren Drüsen ab, dass Feinde abschrecken soll, das Volk in Alarmbereitschaft versetzt und dessen süßlicher Geruch selbst von Menschen wahrgenommen werden kann.
Bei einem Befall im Haus ist die Hinzuziehung eines professionellen Schädlingsbekämpfers und eines Bausachverständigen unerlässlich, da es zu erheblichen Schäden an der Bausubstanz kommen kann. Holzschädigende Ameisen können wie der Hausbock professionell mit Heißluft oder mit Kälte (flüssigem Stickstoff) bekämpft werden. Fragen Sie gezielt nach diesen nicht-chemischen Alternativmethoden.
Fortpflanzung
Die befruchtete Königin überwintert und legt im Frühjahr ihre erste Brut in einer kleinen Bodenhöhle an. Zunächst betreibt die Königin die Brutpflege, später übernehmen die jungen herangewachsenen Ameisen die Versorgung der Brut und der Königin bzw. Königinnen. Die Ameisen entwickeln sich vom gelben Ei über ein weißes Larvenstadium (die sog. weiße Puppe) bis hin zur Erwachsenenform. Die weißen 'Eier', die man oft vorfindet, sind in Wirklichkeit die Puppen.
Gesundheitsrisiken für den Menschen
Holzameisen gelten als Materialschädlinge und nicht als Nahrungs- oder Hygieneschädlinge. Dennoch besteht die Möglichkeit, dass sie an Vorräte gehen und dabei Lebensmittel mit Bakterien verunreinigen können.
Gesundheitsrisiken für den Menschen
Holzameisen gelten als Materialschädlinge und nicht als Nahrungs- oder Hygieneschädlinge. Dennoch besteht die Möglichkeit, dass sie an Vorräte gehen und dabei Lebensmittel mit Bakterien verunreinigen können.
Gefahrenabschätzung
Ein Befall mit Holzameisen im Haus ist sehr ernst zu nehmen, da der Befall so stark sein kann, dass tragende Bauteile in ihrer Haltbarkeit gefährdet sind. Je eher ein Befall entdeckt wird, desto kleiner der Aufwand für dessen Bekämpfung.