EMW-Motto 2022: Besser verbunden

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Edgar und Edda "Besser verbunden"
Quelle: Umweltbundesamt

Die EU-Kommission hat das zentrale Thema der EUROPÄISCHEN MOBILITÄTSWOCHE (EMW) 2022 festgelegt. Unter dem Motto „Besser verbunden“ lassen sich im kommenden EMW-Jahr zahlreiche Aktionen verwirklichen und Themen wie ÖPNV, Lebensqualität im öffentlichen Raum sowie Kooperation und Beteiligung auf planerischer Ebene in den Mittelpunkt rücken.

Das für die EUROPÄISCHE MOBILITÄTSWOCHE 2022 ausgerufenen Motto „Besser verbunden“ lässt sich grundsätzlich in zwei Richtungen denken: Auf der einen Seite steht das Verbinden von Orten im Mittelpunkt, was Mobilität und Verkehr betrifft. Darüber hinaus geht es aber auch darum, Menschen miteinander zu verbinden – seien es Nachbarn, Einheiten in Institutionen oder unterschiedliche Planungsebenen.
Beide Denkansätze sind miteinander verknüpft und sichtbar in der täglichen Arbeit der Kommunen, Landkreise und Organisationen, die mit ihrer EMW-Beteiligung einen Beitrag für mehr Lebensqualität und Zukunftsfähigkeit leisten. Das neue Motto bietet also viele Impulse für zahlreihe Aktionen in der EMW 2022.

Ein großes Thema kann hier natürlich der Öffentliche Verkehr (ÖV) sein, das Rückgrat nachhaltiger Mobilität. Der ÖPNV in Städten oder auch der regionale ÖV zwischen den Städten oder der Stadt und dem Umland ist unser lebenslanger Partner für das Verbinden, sichere Reisen und den Umweltschutz. Vielerorts werden neue bedarfsangepasste Bedienformen angeboten oder an der Verbesserung von Takt, Komfort und Nutzerfreundlichkeit gearbeitet. Gerade im Rahmen des 2022 erstmals stattfindenden „Tag der Schiene“ lassen sich hier neue Kontakte knüpfen und Ideen umsetzen.

Ebenfalls zentral: der Rad- und Fußverkehr, der bei kürzeren Distanzen Menschen und Orte verbindet, Lücken in der Wegekette schließt und nicht nur komplett emissionsfrei, sondern auch noch gut für die Gesundheit ist. Die Stadt der kurzen Wege kommt hier am besten zum Tragen.

Die Stadt mit den Siedlungsschwerpunkten des Umlandes zu verbinden, geht besonders gut mit Radschnellwegen und dem ÖV.

Ganz im Sinne des Mottos ist die Vernetzung der verschiedenen Mobilitätsangebote. Sie trägt entscheidend zur Akzeptanz und damit zum Nachhaltigkeitseffekt umwelt- und klimafreundlicher Mobilitätsformen bei. Multimodalität, die ein komfortables und sicheres Umsteigen, z.B. an Mobilitätsstationen, ermöglicht, gehört genauso zum EMW-Konzept des nächsten Jahres wie integrierte Mobilitätsdienstleistungen, etwa Carsharing, Fahrradverleihsysteme oder Online-Mitfahrvermittlungsdienste als Ergänzung zum ÖV.

Das Motto „Besser verbunden“ möchte Kommunen anregen, auch über eine sozial gerechte und umweltverträgliche Flächenverteilung und -gestaltung ins Gespräch zu kommen. (Wie) Können freiwerdende Flächen, die bisher dem ruhenden Verkehr zur Verfügung standen, für Fuß- und Fahrradwege oder ÖV-Spuren, für Fahrradabstellplätze und Carsharing oder für Freizeit und Grünflächen genutzt werden? Wie sieht ein konsequentes Parkraummanagement aus? Wie machen wir aus städtischen Räumen attraktive, grüne Lebensräume – Orte mit hoher Aufenthaltsqualität, an denen sich Menschen treffen und in Kontakt treten können? Test- oder Transformationsprojekte können die Wirkungen von Umgestaltungen sichtbar machen und passen perfekt in die EMW.

Die EMW ist auch die Gelegenheit für bessere Verbindungen mit der lokalen Gemeinschaft und für eine kooperative Planungspolitik, um nachhaltige Lösungen für die urbane Mobilität zu erkunden. Die Bürgerschaft ist eingeladen, sich an verkehrlichen und städtebaulichen Planungsprozessen zu beteiligen. Verkehrs- und Stadtplanung sind aufeinander abgestimmt und kooperieren mit verwandten Fachbereichen wie Umwelt, Energie, Gesundheit oder Bauwesen, um zur Verringerung der Treibhausgasemissionen und zur Verbesserung der Lebensqualität beizutragen.

Das Motto für die EMW 2022 „Besser verbunden“ setzt einen großen Rahmen und erlaubt eine breit gefächerte Palette an Aktionen:

• Aktionen, die für Vielfalt und Attraktivität des ÖPNV-Angebotes werben
• Bedarfsorientierte und ergänzende Lösungen im Bereich des Öffentlichen Verkehrs vorstellen und erkunden
• Sharing-Angebote installieren und bewerben
• Radschnellwege einweihen und testen
• Mobilpunkte oder Mobilitätsstationen eröffnen
• (Temporäre) Umwidmung von Parkflächen
• (Temporäre) Spielstraßen
• Autofreier Schul- oder Kita-Tag
• Befragung der Bürgerschaft: Vorschläge für neue Verbindungen mit dem ÖPNV, zu Fuß oder mit dem Fahrrad, notwendige Lückenschlüsse
• Öffentliche Bürgerbeteiligung in Planungsrunden
• Bürgersprechstunde im Bus
• Planungsradtour mit Verwaltung und Bürgerschaft

Es gibt sicher überall noch zahlreiche weitere Ideen. Wir sind schon ganz gespannt auf die vielen bunten Aktionen in deutschen Kommunen.

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