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Alternative Bekämpfungsmaßnahmen
Zur Bekämpfung bei starkem Befall eignen sich insektizidfreie anlockende Gelbtafeln mit Klebewirkung. Man kann auch dichte Perlonstrümpfe ganz über den Topf und die erdige Oberfläche der Pflanze binden, so dass die Tiere ihre Eier nicht mehr ablegen können. Bei Topfpflanzen sollte generell eine Überwässerung vermieden werden, um einem Befall vorzubeugen.
Da sich bei Trauermückenbefall meist auch Schimmel auf der Oberfläche der Blumenerde bildet, sollten die Pflanzen in frische Erde umgesetzt und die befallene Erde entsorgt werden.
Im professionellen Gartenbetrieben werden Nematoden- und Raubmilben-Arten zur Bekämpfung oder zur Vorbeugung gegen Trauermücken-Larven eingesetzt.
Aussehen
Trauermücken werden ein bis sieben Millimeter groß, sind schmal und haben einen schwarzen Körper mit langen Beinen und Fühlern sowie schwarze Flügel. Die schlanken Larven sind grauweiß, unbehaart, sechs bis sieben Millimeter lang, mit schwarzer Kopfkapsel. Trauermücken haben eine tänzelnde, taumelnde Art zu fliegen.
Lebensraum / Vorkommen
Trauermücken kommen weltweit in vielen unterschiedlichen Arten vor. Besonders sind sie in feuchten Lebensräumen zu finden, Wäldern, Mooren, Feuchtwiesen, wo sie sich unter Laub und Pflanzen aufhalten. Aber sie entwickeln sich auch in feuchtwarmen Gewächshäusern und in Wohnräumen, besonders gut in der feuchten Erde von Topfpflanzen.
Verhalten
Trauermücken legen ihre Eier in feuchte Erde, wo sich die Larven entwickeln, sich von der Erde und den Wurzeln ernähren und verpuppen. Die erwachsenen Tiere leben nur etwa fünf Tage. In dieser Zeit paaren sie sich, legen Eier ab und nehmen keine Nahrung außer Wasser auf. Sie fliegen auf tänzelnde Weise in der Nähe der Pflanze, über der Erde umher.
Ernährung / Wachstumsbedingungen
In der Natur (Wald, Feuchtwiesen, Moor, Felder) ernähren sich die Larven der Trauermücken von organischem Material, wie Laubabfälle, Holzrinde, Pilze u.ä.. In manchen Jahren vermehren sich die Tiere sehr stark, so dass man im Wald von Mai bis Juni viele Meter lange Larvenzüge sehen kann, zu denen sich die Larven zusammenfinden (deshalb auch Heerwurm genannt). Sie verpuppen sich im Juli und August.
In ständig zu nass gehaltener Blumenerde in Wohnräumen können sich die Tiere ebenfalls in großer Anzahl entwickeln. Die Larven leben dann in den nassen Wurzelballen.
Der gesamte Lebenszyklus der Trauermücke beträgt etwa drei bis vier Wochen.
Fortpflanzung
Das Weibchen legt bis ca. 200 durchsichtige Eier in feuchte Erde. Die Larven schlüpfen nach etwa sieben bis acht Tagen, fressen Erde und Pilze und häuten sich mehrmals bis sie sich verpuppen.
Natürliche Feinde
Vögel, Spinnen und Raubinsekten sind die natürlichen Feinde der Trauermücken. In Wohnräumen wie auch in Gärtnereien fehlen diese weitgehend.
Gesundheitsrisiken für den Menschen
Die Trauermücke und ihre Larven sind für Menschen und Tiere ungefährlich. Sie zählt bei massenhaftem Auftreten zu den Lästlingen und kann in sensiblem Umfeld wie z.B. in Krankenhäusern letztlich auch gesundheitsgefährdend sein.
Typische Schäden
In der Erde von Topfpflanzen kommt es manchmal zu einer massenhaften Entwicklung, so dass die herumschwirrenden Mücken lästig fallen. Meist entwickelt sich in dieser zu feuchten Erde auch Schimmel, dessen Ausdünstungen nicht gut für die Atemluft sind.
Möglicherweise werden die Tiere auch bereits mit dem Kauf von Erde oder neuer Pflanzen in die Wohnung eingetragen.
Gefahrenabschätzung
In der Natur, z.B. im Wald, zählt die Trauermücke, bzw. die Larven, zu den bedeutendsten laubzersetzenden Organismen und damit zu den nützlichen Tieren. Zimmerpflanzen werden erst bei massenhaftem Befall geschädigt.
In der Landwirtschaft (bes. in Gewächshäuser, in denen Gemüse und Pilze gezogen werden sowie Zierpflanzen) können die Tiere bei massenhaftem Befall Schäden verursachen. Wurzeln und Teile der Pflanzen werden von den Larven angefressen und Keimlinge können absterben. Für Mensch und Tier sind Trauermücken ungefährlich, können aber lästig werden.