„Waldfuermorgen“
Umweltbildung durch die Erfahrung von Selbstwirksamkeit, Kunst und Natur. Vortrag und Gespräch mit Gertrude Endejan-Gremse und Andreas Greiner (04.02.2025, 15 – 16 Uhr)
Umweltbildung durch die Erfahrung von Selbstwirksamkeit, Kunst und Natur. Vortrag und Gespräch mit Gertrude Endejan-Gremse und Andreas Greiner (04.02.2025, 15 – 16 Uhr)
„Wir pflanzen einen Wald für Morgen!“, unter diesem Motto rief die Psychologin Gertrude Endejan-Gremse gemeinsam mit Gleichgesinnten angesichts des akuten Fichtensterbens im Harz eine besondere Initiative ins Leben. Der Verein „waldfuermorgen e. V.“ , 2020 in Goslar gegründet, verbindet Naturschutz, Bildung und künstlerische Gestaltung und hat zum Ziel, Kindern durch das Pflanzen eines eigenen Baumes eine persönliche Bindung zur Natur und ihrer Stadt zu ermöglichen. Durch die Erfahrung von Selbstwirksamkeit sollen die Kinder für die Bedeutung des Klimaschutzes sensibilisiert und positiv motiviert werden, fortan aktiv zum Erhalt ihrer Umwelt beizutragen. Für eine Fläche, die vom Stadtforst bereitgestellt wurde, entwarf der Berliner Künstler Andreas Greiner ein Pflanzmuster in Form einer von innen nach außen wachsenden Spirale. Die anwachsenden Bäume, gepflanzt von der Bevölkerung, machen diese Spirale zu einer lebendigen Skulptur. Ursprünglich sollten bis zum 1.100-jährigen Stadtjubiläum Goslars im Jahr 2022 rund 12.000 Bäume gepflanzt werden. Dank des fortlaufenden ehrenamtlichen Engagements bis heute zählt das Projekt mittlerweile über 20.000 gepflanzte Bäume.
Zusätzlich zu den Pflanzungen bietet „waldfuermorgen“ Bildungsprogramme wie das „Grüne Klassenzimmer“ sowie kreative Workshops an. Dabei werden komplexe Themen wie Biodiversität, Bodenqualität und Klimawandel praxisnah vermittelt. Künstlerische Aktivitäten, etwa Zeichnen, Schreiben und Arbeiten mit Naturmaterialien, fördern dabei Kreativität und Umweltbewusstsein. „Waldfuermorgen“ zeigt, dass Kunst, gemeinschaftliches Engagement und Naturschutz in Einklang gebracht werden können. Unterstützt von der Stadt Goslar, Schulen, Vereinen und Spendern gibt das Projekt Impulse für eine nachhaltige und kreative Zukunft – weit über Goslar hinaus. Mehr Infos zum Projekt: https://www.waldfuermorgen.de/wald-fuer-morgen.html
Andreas Greiner hat zunächst Medizin und Anatomie, später Kunst in Dresden und Berlin studiert. Neben zahlreichen internationalen und nationalen Preisen hat er 2019 in Goslar das 34. Kaiserring-Stipendium erhalten. In seinen Arbeiten untersucht Greiner die Wirkweise des Menschen auf die biologischen und atmosphärischen Vorgänge auf der Erde. Er arbeitet mit Skulpturen, Installationen, Kunst im öffentlichen Raum und verwendet in seinen Projekten ein breites Spektrum an unterschiedlichen neuen Medien, darunter Elektronenrastermikroskopie, algorithmische Bilderstellung, Künstliche Intelligenz und 3D-Druck. 2002 erhielt er eine Professur für Medienkunst an der Muthesius Kunsthochschule in Kiel. Website von Andreas Greiner: https://www.andreasgreiner.com/
Wie geht es dem deutschen Wald? Der Zustand der Wälder in Deutschland ist nach wie vor schlecht. Von den am meisten verbreiteten Arten Fichte, Kiefer, Buche und Eiche sind vier von fünf Bäumen krank, so das Ergebnis der Waldzustandserhebung 2023. Der Klimawandel und hohe Stickstoffeinträge beeinflussen den Zustand negativ. Infolge der langen Trockenperioden der vergangenen Jahre sind die Bäume anfällig für den Befall von Schädlingen wie Borkenkiefer und Pilze. Die Wälder für den Klimawandel zu rüsten, ihre Resilienz zu stärken, ist eine wichtige Aufgabe, um ihren Erhalt auch für die nächsten Generationen zu sichern.