Austausch einer Ölheizung durch Wärmepumpe im Altbau
In einem Einfamilienhaus im Nordschwarzwald wurde die alte Ölheizung durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe in Monoblock-Bauweise ersetzt.
In einem Einfamilienhaus im Nordschwarzwald wurde die alte Ölheizung durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe in Monoblock-Bauweise ersetzt.
Ausgangssituation: Es handelt sich um ein Einfamilienhaus aus dem Jahr 1972, das bisher mit einer Ölheizung aus dem Jahr 1992 beheizt wurde. Der Wärmebedarf lag bei etwa 25.000 kWh pro Jahr. Im Jahr 2012 wurden im Rahmen einer Sanierung Doppelglasfenster eingebaut und das Dach saniert und gedämmt.
Nach einer Energieberatung (Heizungscheck der Verbraucherzentrale und individueller Sanierungsfahrplan), eigenen Recherchen sowie Tests (Senkung der Heizungsvorlauftemperatur im Winter auf 50 Grad) war klar, dass eine Wärmepumpe für uns geeignet ist.
Im Jahr 2021 habe ich Kontakt mit einem Hersteller in Österreich aufgenommen. Die größte Herausforderung bestand darin, einen Installateur in Deutschland zu finden. Nach der Energieberatung und dem Antrag beim BAFA im März 2022 konnten wir die Wärmepumpe bestellen. Die Lieferzeit betrug damals noch über ein Jahr, da das Unternehmen erst Produktionskapazitäten aufbauen musste.
Die Montage erfolgte im Winter 2022/23. Die Installation verlief erfolgreich und die Anlage läuft einwandfrei. Die Durchführung selbst war aufgrund von Falschlieferungen und Kommunikationsfehlern sehr zeitaufwendig, aber am Ende hat alles gut funktioniert.
Die Anlage besteht aus einem hocheffizienten Monoblock-Gerät mit dem Kühlmittel R290. Wir haben einen Pufferspeicher mit einem Fassungsvermögen von 800 Litern. Das Brauchwasser wird bei Bedarf durch eine Frischwasserstation erwärmt, was die für Wärmepumpen ungünstig hohen Temperaturen für die Legionellen-Vorbeugung vermeidet. Außerdem nutzen wir überschüssigen PV-Strom, um den Pufferspeicher zu erwärmen. Bisher haben wir bewusst auf eine PV-Strom-Überschusssteuerung für die Wärmepumpe verzichtet. Die Idee dahinter ist, die Betriebsstunden der Wärmepumpe so gering wie möglich zu halten und sie, wenn sie läuft, möglichst lange laufen zu lassen.
Neben den Berechnungen, ob eine Wärmepumpe bei uns funktionieren könnte, hat uns der konkrete Versuch mit abgesenkten Temperaturen die größte Sicherheit gebracht: Wir haben bei der alten Ölheizung einfach die Vorlauftemperatur runtergedreht und einen Winter lang geschaut, ob es immer noch warm genug wird. Und das war der Fall.
Die Wärmepumpe ist erst ein paar Monate im Einsatz, arbeitet aber wie erwartet. Über den Browser kann man alle Messwerte und Verbrauchswerte in der Historie einsehen. Außerdem ist es toll zu sehen, dass schon im April, wenn die Sonne scheint, die Wärmepumpe auch schonmal zwei Tage nicht benötigt wird.
Frühzeitig in die Planung einsteigen, nicht erst wenn die alte Heizung kaputt ist. Es gibt sehr viele Möglichkeiten, aber es braucht etwas Zeit, die passendste Lösung zu finden. Auch bei Youtube gibt es einige wirklich interessante Kanäle, die sich mit dem Thema beschäftigen. Wenn man sich nur auf den Installateur verlässt, muss man Glück haben, einen mit ausreichendem Know-How zu finden.