Indikator: Umweltschutzgüter

Ein Diagramm zeigt für die Jahre 2009 bis 2021 den Wert der produzierten Umweltschutzgüter sowie den Anteil dieser Güter an der Industrieproduktion. zum Vergrößern anklicken
Produktion von potenziellen Umweltschutzgütern
Quelle: Umweltbundesamt Diagramm als PDF

Inhaltsverzeichnis

 

Die wichtigsten Fakten

  • Gut 6 % der Industrieproduktion in Deutschland wird für Umweltschutzzwecke eingesetzt, etwa zur Lärmbekämpfung oder zum ⁠Klimaschutz⁠.
  • Im Jahr 2021 wurden in Deutschland potenzielle Umweltschutzgüter im Wert von 90,6 Milliarden Euro produziert.
  • Der größte Anteil entfällt mit 43 Milliarden auf den Klimaschutz.
 

Welche Bedeutung hat der Indikator?

Umweltschutz hat sich in Deutschland als wichtiger Wirtschaftsfaktor etabliert. Zur Umweltwirtschaft zählen Bereiche wie Abfallwirtschaft, Abwasserbehandlung, Luftreinhaltung, Lärmminderung, Güter zur Steigerung der Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energiequellen sowie Mess-, Steuer- und Regeltechnik (MSR).

Weltweit wächst der Bedarf an Umwelt- und Klimaschutztechnologien sowie an Produkten, die umweltfreundlich und ressourcenschonend sind. Die ökonomische Bedeutung des Umweltschutzes wird dadurch auch in Zukunft zunehmen. Deutsche Unternehmen sind bei der Produktion von Umweltschutzgütern traditionell auch auf dem Weltmarkt gut positioniert, aber der Konkurrenzdruck nimmt zu. Die Produktion potenzieller Umweltschutzgüter ist einer der Indikatoren zur Beurteilung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Umweltschutzwirtschaft und zur Bedeutung des Umweltschutzes für die Gesamtwirtschaft.

 

Wie ist die Entwicklung zu bewerten?

Die Unternehmen produzierten im Jahr 2021 Güter im Wert von 90,6 Milliarden Euro, die für Umweltschutzzwecke eingesetzt werden können. Das entspricht etwa 6,2 % der gesamten deutschen Industrieproduktion. Der größte Teil entfällt mit 47,5 % auf Klimaschutzgüter. Zu ihnen gehören Anlagen und Komponenten zur Erzeugung erneuerbarer Energien und Energieeffizienz. Danach folgen die Bereiche Abwasser, Lärm und Luft.

In den Jahren 2019 zu 2020 sank das Produktionsvolumen um 2,2 %. Im Krisenjahr 2020 sank demgegenüber die gesamte Industrieproduktion um 9,6 %. Damit haben sich potenzielle Umweltschutzgüter deutlich günstiger entwickelt als die Industrieproduktion insgesamt. Die Erholung im Jahr 2021 fiel etwas günstiger für die Umweltschutzgüter (+10,0 %) aus als in der gesamten deutschen Industrieproduktion (+9,7 %). Weitere Informationen finden Sie in Gulden et al. 2024.

 

Wie wird der Indikator berechnet?

Das Konzept der potenziellen Umweltschutzgüter wurde in den neunziger Jahren von mehreren Forschungsinstituten erarbeitet und zusammen mit dem Statistischen Bundesamt weiterentwickelt. Grundlage ist eine Liste von Gütern, die dem Umweltschutz dienen können. Durch den Rückgriff auf international einheitliche Güterklassifikationen eignet sich dieses Konzept gut für internationale Vergleiche der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen. Die letzte Aktualisierung des Ansatzes wurde durch die neue Fassung der Produktionsstatistik des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2019 notwendig. Weitere Informationen finden sich bei Gehrke et al. 2023.

Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie im Daten-Artikel „Umweltwirtschaft und grüne Zukunftsmärkte“