Eine Mitfahrbank ist eigentlich nichts Neues: eine im öffentlichen Raum aufgestellte Sitzbank, auf der Menschen Platz nehmen können und damit signalisieren, dass sie auf eine spontane, kostenlose Mitfahrgelegenheit zu einem bestimmten Ziel warten. So lassen sich in Gegenden oder Zeiträumen mit längeren Taktzeiten im ÖPNV die Mobilität von Menschen ohne eigenes Auto verbessern, gleichzeitig die Pkw-Auslastung erhöhen und die Erreichbarkeit und Vernetzung von Ortschaften optimieren. Besonders im ländlichen Raum nutzen Kommunen dieses Angebot als Teil bzw. Ergänzung ihres Mobilitätskonzeptes.
Mit dem Aufruf, den Individualverkehr wieder zum Gemeinschaftsverkehr zu machen, unterstützte der Ebener Bürgermeister Jürgen Hennemann den Verein „Wir gestalten Heimat“ bei seinem Anliegen, 2020 erstmalig die EMW nach Ebern zu holen. So stand bei der Eröffnung auch der öffentliche Nahverkehr im Mittelpunkt und mit ihm ein 31-Jähriger, der in Ebern seinen Meister im Schreinerhandwerk gemacht hatte.
Zum Preisträger des vom Verein ausgerufenen Ideenwettbewerbs gekürt, stellte er seine aus heimischer Lärche gebaute Mitfahrsäule mit besonderen Features vor. Betätigt die Person an der Mitfahrsäule den Haltewunsch-Knopf, signalisiert ein gelbes Blinklicht den Mitfahrbedarf. Herausklappbare Schilder zeigen das Fahrziel an. An drei Seiten der Säule können Info-Flyer mit Hinweisen zur Nutzung der „Station“ angebracht werden. Für ihre Sicherheit finden Fahrgäste in einem Extra-Fach Mitfahrkarten, auf denen sie die bevorstehende Fahrt dokumentieren und anschließend in ein Fach einwerfen können, das dann z. B. die Polizei leert. Mit diesem Tool soll eventuellen Delikten vorgebeugt werden. Unter finanzieller Beteiligung der Allianz „Hofheimer Land“ wird der Prototyp der Mitfahrsäule in Rügheim, einem Ortsteil der nahegelegenen Stadt Hofheim in Unterfranken, zum Einsatz kommen.