Ganz Deutschland spricht vom Waldsterben. Schuld ist „Saurer Regen“ durch Luftverschmutzung. Diese kostet den Steuerzahler jährlich 4 Milliarden Mark, wie das UBA 1980 vorrechnet. Außerdem warnt das UBA vor einem Aus der Mehrweg-Verpackungen. Doch es gibt auch Positives: Die „Spielstraße“ wird eingeführt. UBA und Industrie präsentieren einen 90 % leiseren Lkw. Und Asbest wird weiter eingeschränkt.
Anfang der 1980er Jahre ist es unübersehbar: Große Teile der Wälder sind stark geschädigt, der deutsche Wald in höchster Gefahr. Das ganze Land spricht vom Waldsterben. Eine Studie, die das UBA beim Göttinger Forstwissenschaftler Bernhard Ulrich in Auftrag gibt, zeigt die Ursache der Schäden: Nämlich die hohe Luftverschmutzung, vor allem mit säurebildenden Abgasen, die als „Saurer Regen“ niedergehen und den Baumbestand teilweise vernichten. Höchste Zeit für durchgreifende Maßnahmen zur Luftreinhaltung. Heute sind die Schäden zwar erfolgreich eingedämmt, aber immer noch nicht vollständig beseitigt.
Die Luftverschmutzung ist nicht nur gesundheitsschädlich, sondern hat auch sonst einen hohen Preis: In den 1980er-Jahren gehen jährlich mehr als vier Milliarden Mark an Ausgaben auf ihr Konto. Dazu gehören zum Beispiel Kosten für die Reparatur von Großbauten. Etwa der Sandsteinfassade des Kölner Doms, die unaufhaltsam vom sauren Regen zernagt wurde.
Aufgrund steigender Hausmüllmengen durch die Zunahme von Verpackungen versucht das Bonner Innenministerium mit freiwilligen Selbstverpflichtungen, den Anteil an Mehrweg-Verpackungen zu steigern. 1977 verpflichten sich Verpackungsindustrie, Getränkeabfüller und Handel, den Anteil der Einwegpackungen bei Massengetränken nicht mehr zu vergrößern und das Mehrwegsystem zu unterstützen. Im Juni 1980 kommt das Umweltbundesamt in einem Gutachten jedoch zu dem Schluss: Die Industrie hat ihre Zusage nicht eingehalten, das Mehrwegsystem droht auszusterben.
Die „Spielstraße“ steigert die Lebensqualität in Städten
Das Modellvorhaben "Flächenhafte Verkehrsberuhigung" wird 1980 von den Bundesministerien für Umwelt, Raumordnung und Verkehr ins Leben gerufen und 1992 offiziell mit einer Abschlussveranstaltung und -veröffentlichung abgeschlossen. Das Verkehrszeichen 325 "Verkehrsberuhigter Bereich" (umgangssprachlich „Spielstraße“) wird ebenfalls 1980 eingeführt. Die Verkehrsberuhigung hat seitdem in allen Gemeinden Einzug gehalten und gehört heute in Wohngebieten zum Standard.
Es geht auch leiser: Die deutsche LKW-Industrie arbeitet Hand in Hand mit dem Umweltbundesamt. Im Mai wird der erste lärmarme LKW präsentiert. Leise, hochmodern, serienreif. Um ganze 90 Prozent leiser gegenüber einem herkömmlichen Serienfahrzeug. Na bitte, geht doch!
UBA gibt weiteren Anstoß zum Verbot des gefährlichen Baustoffs Asbest
Kein Wunder, denn das Mineral Asbest ist stark krebserregend. In einer Studie dokumentiert das UBA die nicht mehr tolerierbaren Risiken. Asbesthaltige Produkte sollen vom Markt verschwinden. Nicht gerade eine Nachricht, die bei der Asbestindustrie Jubel auslöst. Die Bundesregierung reagiert auf den UBA-Bericht: Der Gebrauch von Asbest wird erheblich eingeschränkt. Es wird noch 12 Jahre dauern, bis der Stoff in Deutschland 1993 ganz verboten wird. Die EU zieht übrigens erst 2005 nach.
„Für Mensch und Umwelt“ ist der Leitspruch des UBA und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit.
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