Helgoland

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Starker Bewuchsdruck
Quelle: UBA

Inhaltsverzeichnis

 

Region

Nordsee

 

Hafentyp

Mischhafen

 

Bewuchs-Situation

Üppiger hartschaliger mariner Bewuchs mit Seepocken, Muscheln und weiteren Organismen

 

Was kann ich tun

An der Mole von Helgoland tritt starker hartschaliger und fädiger Bewuchs durch Seepocken, Algen, Bryozoen und Blumentiere auf. Dennoch können neben den zugelassenen Biozidprodukten auch hier biozidfreie Verfahren wie Antihaftbeschichtungen/Antihaftfolien verwandt werden. Bei biozidfreien Antihaftbeschichtungen muss aber damit gerechnet werden, dass sie 1- bis 2-mal in der Saison mit einem Schwamm gereinigt werden müssen.

Als Orientierungshilfe und Kontrolle zur Bestimmung des besten Zeitpunkts einer frühzeitigen Reinigung sollte am Liegeplatz eine unbeschichtete Plastik-Platte angebracht werden. Diese sollte mindestens in 1 m Tiefe ausgehängt werden, da sich die Seepocken von der Tiefe aus ansetzen. Diese Prüfplatte sollte auf den Ansatz von Seepockensaat wöchentlich geprüft werden, indem festgestellt wird, ob sich eine raue Oberfläche gebildet hat. So kann frühzeitig ein beginnender Bewuchs mit Seepocken sicher am Liegeplatz erkannt werden. Zudem ist der Einsatz biozidhaltiger Antifouling-Produkte möglich, die für die Verwendung in diesem Gewässer geeignet sind.

 

Wo kann ich mich über geeignete Produkte informieren

Im Fachhandel, auf Internetseiten von Farbfirmen oder in Boots-Werften. Käufe ohne Fachberatung sollten vermieden werden.
Eine Liste der biozidfreien Produkte und Verfahren auf dem Markt kann hier eingesehen werden:
https://limnomar.de/category/bewuchs-management/bewuchs-management_dienstleistungen/

 

Ausführliche Beschreibung der Bewuchsgemeinschaft

Der Bewuchs kann in einigen Jahren bis zu 90% aus Seepocken mit einem Durchmesser von 5 mm bestehen. Zwischen den Seepocken können sich Grünalgen und Braunalgen sowie verschiedene Nesseltiere befinden.

 

Wer es genauer wissen möchte

Auflistung der wichtigsten Bewuchs-Organismen an dieser Station:

Mikrofouling aus Bakterien und Pilzen

Makrofouling                                   

  • Nesseltiere
    • Hydrozoa unbestimmt
  • Muscheln
    • Miesmuscheln (Mytilus edulis)
    • Pazifische Auster (Crassostrea gigas)
  • Röhrenwürmer
    • Bohrwurm (Polydora ciliata)
  • Krebstiere
    • Gemeine Seepocke (Semibalanus balanoides)
    • Brackwasserseepocke (Amphibalanus improvisus)
    • Gekerbte Seepocke (Balanus crenatus)
    • Australische Seepocke (Austrominius modestus)
    • Schlickröhrenkrebs (Corophium volutator)
  • Moostierchen Bryozoa              
    • Krusten Seerinde (Electra crustulenta)
  • Manteltiere
    • Ostasiatische Seescheide (Styela clava)
    • Sternascidie (Botryllus schlosseri)
    • Mäander⁠ Ascidie (Botrylloides leachi)
    • Blau-Grüne Ascidie (Molgula citrina)
  • Schwämme
    • Brotkrumenschwamm (Halochondria panicea)
  • Braunalgen
    • Felsen Faseralge (Ectocarpus sp.)
  • Rotalgen
    • Horntang (Ceramium virgatum)
    • Röhrentang (Polysiphonia furcoides)
  • Grünalgen
    • Meersalat (Ulva sp.)

 

Datenquellen: LimnoMar 1992, Brill 2022, Lackschewitz, D., Reise, K., Buschbaum, C., Karez, R. (2014): Neobiota in deutschen Küstengewässern, Eingeschleppte und kryptogene Tier- und Pflanzenarten an der deutschen Nord- und Ostseeküste, 216 S.

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Schlagworte:
 Biozid  marina