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Die wichtigsten Fakten
- Die bevölkerungsgewichtete Feinstaubbelastung (PM2,5) in Deutschland war 2021 deutlich geringer als 2010.
- 2021 lag die bevölkerungsgewichtete Feinstaubbelastung bei 9,3 µg/m³ im Jahresdurchschnitt. Das sind ca. 42 % weniger als noch 2010.
- Der Rückgang der Belastung ist auf rückläufige Emissionen bei stationären Quellen (z.B. Kraftwerken, Abfallverbrennungsanlagen, beim Hausbrand und Industrieanlagen) sowie auf Maßnahmen im Verkehrsbereich zurückzuführen.
Welche Bedeutung hat der Indikator?
Für die Bewertung von Gesundheitsrisiken durch Feinstaub ist es notwendig, die Belastung (Exposition) der Bevölkerung mit Feinstaub in Deutschland zu erfassen und diese im Hinblick auf potentielle gesundheitliche Folgen zu bewerten. Der vorliegende Indikator ist ein Maß für die durchschnittliche jährliche Feinstaubbelastung der Gesamtbevölkerung in Deutschland (angegeben in µg/m³). Er bezieht sich auf Feinstaubpartikel in der Außenluft mit einem Durchmesser bis zu 2,5 µm (PM2,5). Durch die kontinuierliche Erfassung des Indikators lassen sich zeitliche Trends für die durchschnittliche Feinstaub-Belastung der Bevölkerung in Deutschland ableiten.
Wie ist die Entwicklung zu bewerten?
Der sich abzeichnende Rückgang der Belastung durch PM2,5 ist überwiegend auf die Minderungsmaßnahmen bei Emissionen aus stationären Quellen (z.B. Kraftwerken, Abfallverbrennungsanlagen, Haushalten / Kleinverbrauchern und diversen Industrieprozessen) sowie auf Maßnahmen im Verkehrsbereich zurückzuführen (mehr unter „Emission von Feinstaub der Partikelgröße PM2,5“). Ferner hat die variable Witterung direkten Einfluss auf die Feinstaubkonzentrationen. Dies kann in einzelnen Jahren zu einer Senkung oder einem Anstieg der Feinstaubbelastung führen und somit zeitgleiche Veränderungen bei den Emissionen überlagern. Besonders gut erkennbar ist dieser Einfluss beispielsweise im Zeitraum von 2011 bis 2013: während die PM2,5-Emissionen in diesem Zeitraum kontinuierlich gesunken sind, fiel die bevölkerungsgewichtete Feinstaubbelastung im Jahr 2012 witterungsbedingt deutlich niedriger aus als nach den Emissionsmengen zu erwarten gewesen wäre (siehe „Luftqualität 2021“, UBA 2022).
Wie wird der Indikator berechnet?
Für den Indikator werden Modelldaten des chemischen Transportmodells REM-CALGRID mit PM2,5-Messdaten der Immissionsmessnetze der Bundesländer und des UBA kombiniert und auf die gesamte Fläche Deutschlands übertragen. Dies erfolgt in einer räumlichen Auflösung von 2 km x 2 km. Die PM2,5-Daten werden anschließend mit Informationen zur räumlichen Verteilung der Bevölkerungsdichte kombiniert. Für die Berechnung des Indikators werden danach die Feinstaubkonzentrationen je Gitterzelle mit der jeweiligen Anzahl der zugeordneten Bevölkerung multipliziert, insgesamt aufsummiert und im Anschluss durch die Summe der Gesamtbevölkerung Deutschlands geteilt.
Für die Berechnung des Indikators werden nur die Messstationen im ländlichen und städtischen Hintergrund berücksichtigt. Messstationen, die einem direkten Feinstaubausstoß z.B. aus dem Verkehr ausgesetzt sind, fließen in die Berechnung hingegen nicht ein. Daher ist davon auszugehen, dass der hier verwendete Ansatz die Belastungssituation tendenziell unterschätzt.