Mobilitätstag mit speziellem Fokus auf Barrierefreiheit

Kinder und Jugendliche erlebten spielerisch nach, was eingeschränkte Mobilität bedeutetzum Vergrößern anklicken
Kinder und Jugendliche erlebten spielerisch nach, was eingeschränkte Mobilität bedeutet
Quelle: Stadt Chemnitz

Als Auftakt der Europäischen Mobilitätswoche 2016 in Chemnitz ließ der Mobilitätstag u. a. Kindertageseinrichtungen und Schulen mobil werden. Sie testeten Spezialfahrräder für Menschen mit Behinderungen, einen Alterssimulationsanzug, das Laufen mit einem Blindenstock sowie die Orientierung mittels Bodenindikatoren. So wurden sie für die Belange mobilitätseingeschränkter Menschen sensibilisiert.

Inhaltsverzeichnis

 

Bereits zum ersten Chemnitzer Mobilitätstag

im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche legte die Gruppe der Akteure den Schwerpunkt auf die Einbindung von Menschen mit Behinderungen. So führte 2008 eine Rollstuhlwanderung durch den Küchwald. Seitdem ist das gesamte Programm der Aktionswoche in Chemnitz kontinuierlich gespickt mit unterschiedlichsten Angeboten für Menschen mit Behinderungen sowie mehr und mehr mit Möglichkeiten zum Nachempfinden von eingeschränkter Mobilität. Die Aktivitäten reichten von Stadtführungen für Sehbehinderte über das Ausprobieren eines „Rolli-Parcours“ oder des Laufens mit Blindenführhunden bis hin zur Fahrradversteigerung mit Gebärdensprachdolmetschern.

 

Die Mädchen und Jungen hatten ihren Spaß,

als sie am 16. September 2016 mit einem Affenzahn über das Marktpflaster sausten. Vor dem Rathaus probierten sie Spezialfahrräder für mobilitätseingeschränkte Menschen des RadKulturzentrums Vogtland aus. Tandems, Trikes, Rollstuhlräder, Dreiräder oder Sesselräder zählten zu den Testobjekten. Ebenso viel Freude hatten die Gruppen der Kindertagesstätten, die sich unter Anleitung des Gesundheitsamtes und des Vereins Weißer Stock mit verbundenen Augen auf einer Wegstrecke mit einem Blindenstock versuchten. Hierbei mussten sie auch auf dem Sinnesparcours den Inhalt kleiner Säckchen erschnuppern. Am Stand des städtischen Tiefbauamtes und der Firma Railbeton wurde zahlreichen Kindern, Schülerinnen und Schülern das Zurechtfinden im Straßenverkehr dank Bodenindikatoren vermittelt. Mit Simulationsbrillen und Langstöcken tasteten sie sich Schritt für Schritt über ein kleines Testfeld. Im Alterssimulationsanzug MAX der Technischen Universität Chemnitz konnte Mobilität im Alter nachempfunden werden. Dabei bewirkten kleine Gewichte an Armen und Beinen Kraftverlust und Bewegungseinschränkungen, Handschuhe erschwertes Greifen, Kopfhörer ein vermindertes Hörvermögen und eine Brille ein eingeschränktes Gesichtsfeld. V. a. die kleinsten Besucher wollten unbedingt Rollstuhlbasketball mit dem RBB Team Niners spielen. Spieler des Vereins hatten extra einen Korb mitgebracht und übten geduldig mit den Kindern, im Rollstuhl sitzend einen Treffer zu landen.

 

In der abschließenden Auswertung zeigten sich die Akteure so positiv,

dass sie einigen Kindern und Jugendlichen lebenslange Sensibilisierung für die Themen vermitteln konnten. Ein spielerischer Umgang ohne erhobenen Zeigefinger kann ein Bewusstsein für das Problem von nicht vorhandener Barrierefreiheit schaffen und somit Hilfsbereitschaft gegenüber betroffenen Personen bewirken.

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