Nr.: 84Newsletter Klimafolgen und Anpassung

Liebe Leser*innen,

der Sommer steht vor der Tür und auch dieses Jahr könnten Hitzetage wieder sehr belastend für viele Menschen werden. Kommunale Hitzeaktionspläne und Maßnahmenpakete sollen die Bevölkerung vor den gesundheitlichen Risiken durch Hitze schützen. Inwieweit Hitzeaktionspläne bereits in Deutschland umgesetzt werden und welche Erfahrungen und Herausforderungen kommunale Akteure sehen, fasst unser Schwerpunktartikel zusammen.
Auch weitere Newsletterthemen widmen sich dem Hitzeschutz: Das UBA lädt zu einem Webinar zu naturbasierten Lösungen für Kommunen ein, das Bundesumweltministerium setzt die Förderung von Anpassungsmaßnahmen in sozialen Einrichtungen fort, das Bundesamt für Strahlenschutz startet die Kampagne „UV-sicher“ und vieles mehr.

Eine spannende Lektüre wünscht
Ihr KomPass-Team

Schwerpunktartikel

Hitzeaktionspläne: Status quo, Barrieren & Erfolgsfaktoren

Eine graphische Darstellung eines Thermometers
Hitzewellen werden häufiger und intensiver
Quelle: created with DALL-E

Extrem heiße Sommer, wie wir sie bereits in den vergangenen Jahren erlebt haben, sind in Deutschland laut Prognosen auch in den kommenden Jahren vermehrt zu erwarten. Damit die Bevölkerung stärker vor den gesundheitlichen Folgen von Hitzeereignissen und Sonneneinstrahlung geschützt ist, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation Hitzeaktionspläne flächendeckend umzusetzen. Bereits 2017 hat eine Bund/Länder-Arbeitsgruppe daher Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen veröffentlicht.
Ein erstes bundesweites Forschungsprojekt hat kommunale Hitzeaktionspläne nun etwas genauer unter die Lupe genommen. Unter anderem wurde analysiert, inwieweit die Handlungsempfehlungen bei den Zielgruppen – Bundesländern und Kommunen – umgesetzt werden. Mit einer Onlineumfrage unter kommunalen Verwaltungen erlangte das Projektteam wichtige Erkenntnisse zu der Bedeutung, den Barrieren und Erfolgsfaktoren bei der Entwicklung und Umsetzung von Hitzeaktionsplänen.

KomPass – In eigener Sache

Webinar: Fit für den Sommer! Wie können naturbasierte Lösungen Kommunen resilienter machen?

Naturbasierte Lösungen für die Anpassung an den Klimawandel werden in Städten und Gemeinden immer noch nur zögerlich umgesetzt. Grund dafür sind vor allem vielfältige Anforderungen und bürokratische Hürden. Um Kommunen bei der Realisierung von naturbasierten Maßnahmen besser zu unterstützen, hat das Umweltbundesamt das Projekt „Natürlich Klimaanpassung! Naturbasierte Lösungen für Kommunen“ ins Leben gerufen. In dem Webinar "Fit für den Sommer: Wie können naturbasierte Lösungen Kommunen resilienter machen?" zeigen die Auftragnehmer vom Ecologic Institut Umsetzungsmöglichkeiten für naturbasierte Lösungen für Kommunen auf.

Normen und Richtlinien: Folgen des Klimawandels mitdenken

Wie müssen Normen und Regeln gegebenenfalls angepasst werden, damit auch die Folgen des Klimawandels berücksichtigt werden? Dieser Frage widmete sich das Forschungsprojekt „Adaptation Standard: Analyse bestehender Normen auf Anpassungsbedarfe bezüglich Folgen des Klimawandels“. Insgesamt wurden fünf bestehende Normen beziehungsweise technische Regeln überprüft – darunter eine DIN zu Wärmeschutz und Energie-Einsparung in Gebäuden. Die erarbeiteten Vorschläge wurden in dem Bericht „Adaptation Standard: Diskussion des Anpassungsbedarfs ausgewählter Normen und Richtlinien bezüglich Folgen des Klimawandels“ zusammengefasst.

Anpassungspolitik – Neues aus Bund, Ländern und Kommunen

Klimaanpassung in sozialen Einrichtungen: BMUV-Förderung geht in neue Runde

Das Bundesumweltministerium will weiterhin Klimaanpassungsmaßnahmen in sozialen Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Krankenhäusern oder Alten- und Pflegeheimen ausbauen. Dazu hat das Ministerium die bereits seit 2020 laufende Förderung auf Grundlage einer neu gefassten Förderrichtlinie verstetigt und weiterentwickelt. Soziale Einrichtungen und deren Träger können seit dem 15. Mai eine Förderung für Klimaanpassungsmaßnahmen beantragen. „Im Fokus stehen dieses Mal solche Projekte, die Klimaanpassung und -vorsorge, natürlichen Klimaschutz und den Schutz der Natur gemeinsam voranbringen“, heißt es aus dem Ministerium.

Regierung verabschiedet Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz

Mit dem Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) will die Bundesregierung die heimischen Ökosysteme stärken beziehungsweise wiederherstellen, um so ihre Resilienz und Klimaschutzleistung zu verbessern. Das Programm, das Ende März vom Kabinett verabschiedet wurde, enthält 69 Maßnahmen in zehn Handlungsfeldern, darunter zu Mooren, Waldökosystemen, Meeren und Küsten, Siedlungs- und Verkehrsflächen sowie zu Forschung und Kompetenzaufbau. Für eine zügige Umsetzung soll bis zum Sommer ein Kompetenzzentrum für Natürlichen Klimaschutz eingerichtet werden. Für die Maßnahmen stehen bis 2026 vier Milliarden Euro zur Verfügung.

OECD-Umweltprüfbericht für Deutschland: Licht und Schatten

Licht und Schatten attestiert der „OECD-Umweltprüfbericht Deutschland 2023“ der Bundesrepublik bezüglich der Situation im Land. Der Anfang Mai vom Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) an Bundesumweltministerin Steffi Lemke übergebene Bericht lobt die Initiativen der Bundesregierung im natürlichen Klimaschutz und in der Klimaanpassung. Aufholbedarf hat Deutschland demnach jedoch bei der umweltverträglichen Energie-, Verkehrs- und Finanzpolitik. Die OECD erstellt regelmäßig Prüfberichte über die Mitgliedstaaten und Partnerländer. Für Deutschland wurden bisher vier Prüfberichte herausgegeben – der Vorgängerbericht erschien 2012.

UN-Weltwasserkonferenz mit 660 Selbstverpflichtungen zum Wasserschutz

Rund 660 freiwillige Verpflichtungen für mehr Wasserschutz haben die UN-Mitgliedstaaten auf der Wasserkonferenz der Vereinten Nationen vereinbart. Die beschlossenen Maßnahmen sollen die internationalen Ziele der UN-Wasserdekade 2018 bis 2028 und der Agenda 2030 für Nachhaltige Entwicklung schneller vorantreiben. Für Deutschland sagte Bundesumweltministerin Steffi Lemke auf der dreitägigen Veranstaltung in New York fünf weitgehende Verpflichtungen zu: Neben der Umsetzung der nationalen Wasserstrategie plant die Bundesrepublik unter anderem Klimaschutz- und Anpassungsstrategien mit der Nigerbecken-Behörde sowie eine kohlenstoffarme und klimaresistente Wasser- und Abwasserwirtschaft in Südafrika.

In Städten und Gemeinden ist für UV-Schutz noch Luft nach oben

In Städten und Gemeinden wird UV-Schutz als ein wichtiges Gesundheitsthema angesehen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) unter 1000 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. Dennoch gab nur ein Viertel der Befragten an, in den letzten Jahren UV-Schutzmaßnahmen wie etwa Sonnensegel oder Baumpflanzungen umgesetzt zu haben. Es fehlt an Geld und Ideen, wie man UV-Schutz richtig in die Kommune bekommt. Die gute Nachricht: Es gibt einfach umzusetzende Maßnahmen, die zum Teil auch noch für Klimaschutz sorgen und den Hitzewellen die Spitze nehmen können. Welche Maßnahmen vor UV-Strahlung schützen und wie sie umgesetzt werden können, ist auf der Webseite der Kampagne „UV-sicher“ zusammengefasst.

Hessen setzt Expertengremium zur Klimawandelanpassung ein

Fünf Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bilden seit April in Hessen den neu gegründeten Klimabeirat. Die Berufung des Beirats ist im hessischen Klimagesetz vorgeschrieben, das diesen Januar verabschiedet wurde. Die Mitglieder werden jeweils für fünf Jahre benannt. Sie sind in ihren Empfehlungen unabhängig und werden die Landesregierung regelmäßig zum Klimaschutz und zu Maßnahmen bei der Klimawandelanpassung beraten. Die Forschungsschwerpunkte der Beiräte sind unter anderem Solar- und Anlagentechnik, Mobilitätsforschung, soziale Ökologie sowie Wärmelehre und Umwelttechnik.

Aus Forschung und Praxis

Regional

Resiliente Regionen: Startschuss für elf Modellvorhaben

Im Rahmen der Förderinitiative „Resiliente Regionen“ sollen Handlungsansätze für mehr Resilienz gegenüber Katastrophenereignissen entwickelt werden. Dafür wurden bereits elf Modellvorhaben ausgewählt, bei denen nun die Arbeit aufgenommen wurde. Zu den Vorhaben zählt etwa das Projekt „Resiliente Zukünfte und Wasser in der Uckermark“. Hier soll unter anderem ein gesamtheitlicher Wassermanagementplan für die Planungsregion Uckermark-Barnim erstellt werden, um die Gegend besser an den Klimawandel anzupassen. Im Landkreis Oberallgäu wiederum geht es um die Stärkung der Resilienz einer ländlichen Region im voralpinen Bereich. „Resiliente Regionen“ ist ein Programm des Bundesministeriums für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) und des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI).

Regionalstudie zu Klimawandelfolgen in Mainfranken

Wie sich der globale Klimawandel auf die Unternehmen in der bayerischen Region Mainfranken auswirkt, haben Forschende der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) untersucht. In der Regionalstudie erläutern die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler unter anderem welche Anpassungen an den Klimawandel für die regionalen Handwerksbetriebe und Unternehmen relevant sein werden. Spielerisch-strategisch können sich Unternehmen den Klimaanpassungsmaßnahmen mit einem kostenlosen Planspiel nähern, das ebenfalls an der THWS entwickelt wurde. Dabei werden direkte und indirekte Auswirkungen des Klimawandels simuliert und einzelne Teams aufgefordert, zielgerichtete Anpassungsstrategien zu entwickeln.

National

Zentrum KlimaAnpassung: Website zur Woche der KlimaAnpassung und Mentoringprogramm

Vom 18. bis zum 22. September 2023 findet zum zweiten Mal die Woche der KlimaAnpassung statt. Gemeinsam mit dem BMUV hat das Zentrum KlimaAnpassung (ZKA) die Woche der KlimaAnpassung ins Leben gerufen, um gute Beispiele und Vorreiter*innen in der Klimaanpassung in der breiten Öffentlichkeit sichtbarer zu machen. Alle Akteure können ihre Veranstaltungen und Aktionen auf der Website eintragen und so zu Partner*innen der Woche der KlimaAnpassung werden.

Ebenfalls bietet das ZKA ein Mentoringprogramm für den direkten und informellen Austausch unter Klimaanpassungsmanager*innen an. Hier teilen Berufserfahrene (Mentor*innen) und Berufsanfänger*innen im Bereich der Klimaanpassung ihre Erfahrungen und geben Tipps für den Berufsalltag. Aktuell werden noch weitere Mentor*innen gesucht.

Kommunen sorgen sich um steigende Investitionsbedarfe für Klimaschutz und Anpassung

Die Gemeinden, Städte und Kreise in Deutschland haben laut KfW-Kommunalpanel im Jahr 2021 rund vier Milliarden Euro in Klimaanpassung und den Klimaschutz investiert. Außerdem rechnen mehr als 80 Prozent der Kommunen mit einem steigenden Investitionsbedarf in beiden Bereichen. Sechs von zehn Kommunen gehen allerdings davon aus, nur einen geringen Teil der benötigten Investitionen auch tatsächlich realisieren zu können. Eine Analyse von KfW Research hat in dem Zusammenhang berechnet, dass zur Erreichung der Klimaneutralität in Deutschland bis 2045 insgesamt rund fünf Billiarden Euro erforderlich sein werden. Rund 30 Prozent davon, also etwa 150 Milliarden Euro, kann den Kommunen zugeordnet werden.

Waldzustandserhebung: Vier von fünf Bäumen sind krank

Die Klimakrise setzt den Wäldern stark zu. Wie die aktuelle Waldzustandserhebung 2022 zeigt, ist bei allen Baumarten ein Großteil der Baumkrone geschädigt: bei 44 Prozent in der Warnstufe und bei 35 Prozent sogar mit deutlichen Kronenverlichtungen. Demnach litt besonders die Fichte unter den Dürreperioden, bei den Kiefern sind nur noch 13 Prozent gesund. Auch die Laubbäume leiden unter den fehlenden Niederschlägen und den hohen Temperaturen: Bei den Buchen etwa weisen 45 Prozent deutlich geschädigte Kronen auf. In dem Zusammenhang verweist das Bundeslandwirtschaftsministerium auf das Wald-Klima-Paket, das Walbesitzerinnen und -besitzer mit 900 Millionen Euro beim klimagerechten Umbau der Wälder unterstützt.

Zecken breiten sich aufgrund des Klimawandels weiter aus

Der Klimawandel bieten für die Zecken derart günstige Bedingungen, dass sie sich immer weiter ausbreiten und auch die Winter überleben. „Da tiefe Temperaturen von -15 Grad durch den Klimawandel selbst in den Alpen immer seltener werden, sind die Zecken auch in den Wintermonaten aktiv“, erklärt Ute Mackenstedt, Leiterin des Fachgebietes Parasitologie der Universität Hohenheim. Mit der Ausbreitung der Zecken steigt auch das Auftreten der Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME – eine Krankheit, die im schlimmsten Fall zu Gehirn- und Hirnhautentzündung führen kann. Ganz Deutschland sei mittlerweile Endemie-Gebiet, der beste Schutz gegen die Krankheit sei eine Impfung, so die Professorin.

Neues Tool zur Bewertung von Hitzeanpassungsmaßnahmen

Welche Anpassungsmaßnahme an steigende Hitze im Freiraum sowie in Gebäuden ist wirklich effektiv? Antworten liefert das HRC-Hitzetool, das im Rahmen des BMBF-geförderten HeatResilientCity-Projekts entwickelt wurde. Das Tool richtet sich an Kommunen und die Wohnungswirtschaft, aber auch an Privatpersonen. Die Nutzerinnen und Nutzer können in dem Tool in mehreren Schritten grundlegende Informationen eingeben, etwa zur Beschaffenheit des Raumes oder der Ausgangsfläche. Anschließend wählen sie die zu untersuchende Maßnahme – beispielsweise den Einbau einer Abluftanlage – und bekommen in Form einer Ampel dargestellt, wie stark die Hitzebelastung dadurch reduziert werden kann.

Mit dem Label „StadtGrün naturnah“ zum ökologischen Grünflächenmanagement

Das Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ zeichnet seit mehreren Jahren Städte und Gemeinden aus, die sich in besonderer Art und Weise für ökologisches Grünflächenmanagement engagieren. Das Label „StadtGrün naturnah“ haben die ausgezeichneten Kommunen etwa für die Entwicklung von artenreichen Wildblumenwiesen auf öffentlichen Grünflächen oder die Verwendung von heimischen Saat- und Pflanzgut erhalten. Bislang haben 56 Kommunen an dem Verfahren teilgenommen. Weitere Kommunen können sich zur Teilnahme bewerben und bekommen somit auch eine fachliche Unterstützung beim naturnahen Grünflächenmanagement.

Darum stößt natürliche Hochwasservorsorge oft auf Widerstand

Eine Reihe von Maßnahmen der natürlichen Hochwasservorsorge – etwa der Rückbau eines Deiches für mehr Ausbreitungsmöglichkeiten des Wassers – stoßen bei der Bevölkerung häufig auf Unverständnis und Widerstand. Laut einer Untersuchung des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) und der Universität Potsdam könnte das durch transparentere Kommunikation vermieden werden. Die Eingriffe in die Landschaft erscheinen vielen Menschen gravierend. Hinzu kommen Unsicherheiten, ob sich das Landschaftsbild zum Positiven verändern wird. Das Forschungsteam empfiehlt daher, die Bevölkerung bei der Planung von Hochwasserschutzmaßnahmen möglichst frühzeitig einzubinden und zu informieren.

Global

Forderung nach mehr Versicherungen gegen Klimakatastrophen

In der Europäischen Union sind derzeit nur ein Viertel der klimabedingten Katastrophenschäden versichert. Die Europäische Zentralbank (EZB) und die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung (EIOPA) fordern daher in einem gemeinsamen Diskussionspapier, dass mehr Versicherungen gegen Klimakatastrophen abgeschlossen werden. Daneben sei es dringend notwendig, wirksame Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel umzusetzen. Der Vorschlag: Die Versicherer sollten ihre Verträge so ausgestalten, dass private Haushalte und Unternehmen zur Risikominderung ermuntert werden – etwa durch Rabatte bei umgesetzten Anpassungsmaßnahmen.

Publikationen

Deutschsprachig

Masterplan Stadtnatur: Naturschutzfachliche Begleitung der Umsetzung

Der „Masterplan Stadtnatur“ der Bundesregierung hat das Ziel, die Natur in deutschen Städten zu schützen. Für alle Städte verbindliche Orientierungswerte für öffentliches Grün sollen dafür sorgen, dass Städte die Folgen des Klimawandels wie Hitze oder Starkregen besser abpuffern können und zudem Biodiversität, Gesundheit und Erholung fördern. Die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und das Deutsche Institut für Urbanistik (Difu) haben solche Orientierungswerte im Rahmen des Forschungsvorhaben "Stadtnatur erfassen, schützen, entwickeln – Naturschutzfachliche Begleitung der Umsetzung des Masterplans Stadtnatur“ entwickelt.

So kann Flächennutzungsplanung die Klimaanpassung stärken

Mehr als 60 Prozent der Flächennutzungspläne in Deutschland sind älter als 15 Jahre, 30 Prozent sogar älter 30 Jahre. Diese Pläne nicht zu überarbeiten, ist nach Ansicht des Deutschen Instituts für Urbanistik (Difu) allerdings ein großer Fehler: Die Flächennutzungspläne seien ein wichtiges städtebauliches Instrument zur Klimaanpassung. So sollten etwa Baulücken, Brachflächen und Nutzungsintensivierung stärker berücksichtigt werden. Wie die Flächennutzungsplanung für die großen Herausforderungen im Städtebau konkret gestärkt werden könnte, beschreibt das Difu-Policy-Paper „Die Flächennutzungsplanung fit machen für die Innenentwicklung“.

Englischsprachig

Analyse zur räumlichen Visualisierung von Klimabedingungen

Die räumliche Visualisierung der aktuellen und zukünftigen Klimabedingungen ist eine Schlüsselkomponente bei der Bewertung der Risiken in einem bestimmten Gebiet. In einer Studie haben Forschende untersucht, welche Ansätze in Deutschland verfolgt werden, um Informationen über den Klimawandel in Deutschland bis zum Ende des 21. Jahrhunderts in aussagekräftigen Karten darzustellen und diese sowohl Entscheidungsträgern als auch der Öffentlichkeit zu vermitteln. Die durchgeführte Analyse konzentrierte sich insbesondere auf die Bewertung von Klimaregionen, Klima-Hotspots und Klimaanaloga.

Tatenbank – Nichts zum Ausruhen

Klimazwillinge Düsseldorf und Toulouse mit gemeinsamer Klimawandelanpassung

Menschen sitzen in einer Gruppe von Sitzrängen
Austausch zwischen jungen Erwachsenen der Klimazwillingsstädte Tunis, Toulouse und Düsseldorf.
Quelle: Elke Cardeneo

Aufgrund des Klimawandels werden in der Rheinmetropole Düsseldorf gegen Ende des Jahrhunderts dieselben Temperaturen wie aktuell in der französischen Stadt Toulouse erwartet. Die beiden Städte kooperieren daher in drei Klimaanpassungsprojekten:

Im Projekt LIFE Green Heat gibt es regen Erfahrungsaustausch zwischen Toulouse und Düsseldorf in der Klimaanpassung, der Kreislaufwirtschaft und durch Öffentlichkeitsarbeit.

In Plan°C – einem Verbundprojekt zur Hitzeaktionsplanung der Städte Düsseldorf, Karlsruhe und dem Deutschen Institut für Urbanistik – ist Toulouse Kooperationspartner. In dem Projekt geht es vor allem darum, Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen auf Düsseldorf und Karlsruhe anzuwenden.

Das dritte Projekt bezieht einen weiteren Klimazwilling mit ein: Da für Toulouse bis Ende des Jahrhunderts Temperaturen wie derzeit in Tunis erwartet werden, organisieren die drei Städte jeweils eine Austauschwoche in den Jahren 2022 bis 2024, um mit jungen Erwachsenen an dem Thema Klimaanpassung zu arbeiten. Geplant sind unter anderem sportliche und kulturelle Events.

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