Nr.: 85Newsletter Klimafolgen und Anpassung

Liebe Leser*innen,

mit dem „Dialog KlimaAnpassung – Leben im Klimawandel gemeinsam meistern“ führen Bundesumweltministerium und Umweltbundesamt die gesellschaftliche Debatte zur notwendigen Anpassung an die Folgen des Klimawandels fort. Vom 18. September bis 8. Oktober 2023 können Menschen in Deutschland ihre Ideen und Wünsche für eine lebenswerte Zukunft einbringen. Parallel dazu können Fachexpert*innen aus Bundesländern, Kommunen, Verbänden und Wissenschaft ihre Expertise in die Weiterentwicklung der Deutschen Anpassungsstrategie einbringen. Lesen Sie mehr zu den Beteiligungsmöglichkeiten in unserem Schwerpunktthema.

Eine spannende Lektüre wünscht
das KomPass-Team

Schwerpunktthema

Dialog KlimaAnpassung – Leben im Klimawandel gemeinsam meistern

Titelgrafik des Dialog KlimaAnpassung
Dialog KlimaAnpassung
Quelle: Umweltbundesamt

Mit dem „Dialog KlimaAnpassung – Leben im Klimawandel gemeinsam meistern“ starten das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt einen breiten Beteiligungsprozess und führen die gesellschaftliche Diskussion zur notwendigen Vorsorge und Anpassung an die Folgen des Klimawandels fort. Wichtig bleiben alle Anstrengungen zum Klimaschutz, damit die Folgen des Klimawandels nicht unbeherrschbar werden.

Bürger*innen, darunter Jugendliche und junge Menschen, können ihre Vorstellungen zu einem klimaangepassten Deutschland einbringen und Empfehlungen geben, wie dies erreicht werden soll, um eine hohe Lebensqualität zu erhalten. Parallel dazu werden Fachexpert*innen aus Bundesländern, Kommunen, Verbänden und Wissenschaft durch die Bundesregierung in den verschiedenen Themenclustern beteiligt und können ihre Expertise in die Strategieentwicklung einbringen.

Die Ergebnisse des Dialogs fließen in die Erarbeitung der neuen, vorsorgenden Strategie zur Anpassung an den Klimawandel der Bundesregierung ein.

Der „Dialog KlimaAnpassung“ startet zu Beginn der bundesweiten „Woche der Klimaanpassung“ am 18. September mit der dreiwöchigen Online-Beteiligung für Bürger*innen. 

KomPass – In eigener Sache

UBA-Bericht: Umgang mit physischen Klimarisiken in der Finanzwirtschaft

Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf die Finanzwirtschaft? Dieser Frage geht der neue UBA-Bericht „Umgang mit physischen Klimarisiken in der Finanzwirtschaft“ nach. Die Studie untersucht dabei sowohl die direkten Auswirkungen auf die Geschäftsaktivitäten der Finanzdienstleister als auch die indirekten Auswirkungen, die durch Klimaauswirkungen auf die Realwirtschaft ausgelöst werden und die Finanzwirtschaft dann in einem weiteren Schritt betreffen. In dem Bericht werden außerdem Empfehlungen gegeben, wie die entsprechenden Regulatorien in der EU – etwa die Sustainable Finance Gesetzgebung – besser umgesetzt werden können.

Praxisforum zur Förderung naturbasierter Lösungen für die kommunale Klimaanpassung

Beim Praxisforum "Klimaanpassung vor Ort: Politische und rechtliche Gestaltungsmöglichkeiten für naturbasierte Lösungen in Kommunen" werden Praxisbeispiele vorgestellt und Herausforderungen sowie Chancen in der Umsetzung von naturbasierten Lösungen aufgezeigt. Die Veranstaltung wird vom Ecologic Institut im Auftrag des Umweltbundesamts und mit Unterstützung der Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt ausgerichtet und ist für Klimaanpassungsmanager*innen, Stadtplaner*innen und weitere Interessierte gedacht.

Anpassungspolitik – Neues aus Bund, Ländern und Kommunen

Bundesregierung beschließt erstes bundesweite Klimaanpassungsgesetz

Es soll maßgeblich die Anpassung an die Klimafolgen in Deutschland vorantreiben und erstmals einen verbindlichen Rahmen für Bund, Länder und Kommunen schaffen: das erste bundesweite Klimaanpassungsgesetz. Die Bundesregierung hat dieses Mitte Juli verabschiedet; nun geht es den Gesetzgebungsprozess und wird dem Bundesrat sowie dem Bundestag zur Abstimmung vorgelegt. Das Gesetz beinhaltet unter anderem drei Kernelemente: die Stärkung der Klimaanpassung vor Ort, eine vorsorgende Klimaanpassungsstrategie des Bundes und ein Berücksichtigungsgebot, das besagt, dass die Träger öffentlicher Aufgaben bei Planungen und Entscheidungen das Ziel der Klimaanpassung fachübergreifend und integriert berücksichtigen müssen.

Umweltbewusstseinsstudie: Mehrheit der Deutschen hält Anpassung an bereits deutlich spürbare Klimakrise für notwendig

Die überwiegende Mehrheit der Deutschen spürt die negativen Folgen der Klimakrise bereits deutlich und hält Maßnahmen zur Anpassung für erforderlich. Das zeigt die Umweltbewusstseinsstudie 2022 von Umweltbundesamt und Bundesumweltministerium. Auch wenn andere Krisen, wie der Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Inflation, stärker im Vordergrund stehen, bleibt der Schutz von Umwelt und Klima ein wichtiges Thema für die Menschen in Deutschland. Eine sehr klare Mehrheit befürwortet zudem den umwelt- und klimafreundlichen Umbau der deutschen Wirtschaft. Wichtig ist den Befragten dabei aber, dass die Transformation sozialverträglich erfolgt und besonders betroffene Regionen gezielt unterstützt werden.

Projektaufruf: Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel

200 Millionen Euro Fördergelder stellt das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) für Städte und Gemeinden bereit, die ihren urbanen Raum an den Klimawandel anpassen. Unterstützt wird beispielsweise die Vernetzung bestehender Grün- und Freiräume oder die gezielte Ergänzung mit wohnortnahen Freiräumen in klimatisch defizitären Stadträumen – sogenannte Klimaoasen. Für die Förderung, die im Rahmen des Bundesprogramms „Anpassung Urbaner Räume an den Klimawandel“ zur Verfügung steht, können sich die Kommunen noch bis 15. September beim Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) bewerben.

Gesundheitsministerium mit Maßnahmen gegen Sommerhitze

Mit verschiedenen Maßnahmen, gebündelt in einem Hitzeschutzplan, will das Bundesgesundheitsministerium die Menschen besser auf die gesundheitlichen Auswirkungen der Hitze vorbereiten. Dazu zählen in erster Linie Kommunikations- und Sensibilisierungsmaßnahmen wie ein Hitze-Service-Portal mit Informationen und Maßnahmen für mehr Hitzeschutz in den Kommunen. Auch eine verbesserte Zusammenarbeit von Mobilfunkanbietern und Behörden, um rechtzeitig vor Hitze zu warnen, gehört dazu. Außerdem wurde eine Initiative mit dem Hausärzteverband ins Leben gerufen. Die Ärzte sollen besonders vulnerable Patienten rechtzeitig informieren und beraten. Langfristig sollen auch strukturelle Maßnahmen gestärkt werden.

Neue OECD-Leitsätze für Nachhaltigkeit in den Unternehmen

Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat ihre Leitsätze für multinationale Unternehmen überarbeitet und dabei einen besonderen Fokus auf das Umweltkapitel gelegt. Unter anderem geben die Leitsätze Empfehlungen, welche Umweltauswirkungen die Unternehmen im Blick haben sollen, wie die Produktion nachhaltiger gestaltet werden kann und wie Klima, Biodiversität und sensible Ökosysteme geschützt werden können. Die OECD-Leitlinien, denen sich 51 Staaten angeschlossen haben, sind zwar rechtlich unverbindlich, die Bundesregierung erwartet aber, dass die in Deutschland agierenden multinationalen Unternehmen sie berücksichtigen.

Gutachten und Netzwerk: Brandenburg verbessert Hitzevorsorge

Brandenburg hat nach Berlin die deutschlandweit meisten Hitzetage. Um die Bevölkerung besser vor den gesundheitlichen Auswirkungen zu schützen, hat die Landesregierung ein Gutachten für einen Hitzeaktionsplan erstellen lassen. Darin wurde unter anderem ein Netzwerk für den Hitzeschutz gefordert, welches nun Mitte Juni gegründet wurde. Ihm sollen Vertreterinnen und Vertreter aller Bereiche angehören, die sich mit dem Thema Hitzeschutz befassen: darunter Gesundheit, Katastrophenschutz und Rettungswesen, Arbeitsschutz, Soziales und Stadtplanung.

Aus Forschung und Praxis

Regional

So weit ist Berlin auf dem Weg zur Schwammstadt

Die Regenwasserbewirtschaftung wird angesichts zunehmender Trockenheit durch den Klimawandel immer wichtiger. Die Berliner Regenwasseragentur hat vor diesem Hintergrund hiesige Wohnungsunternehmen zum Thema Schwammstadt befragt. 95 Prozent der Befragten sagten demnach: Trockenheit und Hitze sind ein wachsendes Problem für Berlin. 85 Prozent erachten eine Regenwasserbewirtschaftung für wichtig und 81 Prozent haben bereits entsprechende Maßnahmen umgesetzt. Dazu gehören unter anderem Maßnahmen zur Versickerung des Regenwassers auf den Grundstücken, durchlässige Flächenbeläge, Dachbegrünung oder Regenwassernutzung. Die größten Herausforderungen sind laut Umfrage die Kosten sowie der Planungs- und Umsetzungsaufwand.

Zwei datengetriebene Projekte zur Klimaanpassung in Dortmund

Mit zwei datengetriebenen Projekten soll Dortmund besser an die Auswirkungen des Klimawandels angepasst werden. Das Projekt „Data2Resilience“ wird vom Urban Climate Lab an der Ruhr-Universität Bochum geleitet und soll – unter anderem mit einem hochmodernen biometeorologischen Sensornetzwerk – Maßnahmen und Dienstleistungen umsetzen, um die Widerstandsfähigkeit Dortmunds gegenüber extremer Hitze zu verbessern. Für das Projekt „CATCH4D“ ist ILS Research verantwortlich. Hier soll unter anderem ein 3D-Wärmemodell von Dortmund erstellt und die Energieeffizienz von Gebäuden bewertet werden. Beide Projekte werden von ICLEI Europe mit Fördermitteln von Google.org finanziert.

2,8 Mio. Euro für Hochwasserwarnsystem im Bergischen Land

Künstliche Intelligenz (KI) soll im Bergischen Land künftig helfen, vor steigenden Wasserpegeln und Hochwasser zu warnen. Das moderne Warnsystem wird derzeit am Lehrstuhl für Technologien und Management der Digitalen Transformation der Bergischen Uni Wuppertal mit Partnern aus der Wirtschaft entwickelt. Das nordrhein-westfälische Wirtschaftsministerium fördert das Projekt mit 2,8 Millionen Euro. Für die datengetriebenen Vorhersagen werden unter anderem mit Sensoren die Pegelstände, die Niederschlagsmengen, der Unterwasserdruck, Luftfeuchtigkeit, -druck und -temperatur sowie die Windrichtung und -stärke erfasst. Die KI soll dann Muster erkennen, die in Zusammenhang mit steigenden Pegelständen stehen.

National

„Woche der Klimaanpassung“ im September

Vom 18. bis 22. September steht in Deutschland vielerorts alles im Zeichen der Klimaanpassung. Dann findet zum zweiten Mal die „Woche der Klimaanpassung“ statt, die das Zentrum KlimaAnpassung (ZKA) im Auftrag des Bundesumweltministeriums organisiert. Die Themenwoche soll mit Aktionen auf die Klimaanpassung in Deutschland aufmerksam machen – unter anderem mit Workshops, Ausstellungen, Seminaren, Stadtgesprächen, Klimaspaziergängen und Baumpflanzungen.

Lernwerkstätten für Initiator*innen von Klimaanpassungsprozessen

Da die Auswirkungen des Klimawandels nicht an kommunalen Grenzen Halt machen, sind kreisbezogene und interkommunale Ansätze bei der Klimaanpassung sinnvoll und effektiv. Um derartige Kooperationen zu unterstützten, veranstaltet das Zentrum KlimaAnpassung (ZKA) im Auftrag des Bundesumweltministeriums deutschlandweit ab November mehrere Werkstattreihen. Das Angebot richtet sich an berufserfahrene Mitarbeiter*innen von Landkreisverwaltungen und interkommunalen Kooperationen, vornehmlich aus ländlich geprägten Gebieten in Deutschland.

RKI-Sachstandsbericht zu Klimawandel und Gesundheit

Im neuen dreiteiligen Sachstandsbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) werden die aktuellen Erkenntnisse zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit in Deutschland zusammengefasst. Im Fokus des – bereits veröffentlichten - ersten Teils stehen Infektionskrankheiten, die durch Krankheitsüberträger sowie durch Wasser oder Lebensmittel übertragen werden können. Die Veröffentlichung des zweiten Teils ist für September 2023 geplant. Er beschreibt die Auswirkungen des Klimawandels auf nicht-übertragbare Erkrankungen und die psychische Gesundheit. Der dritte Teil konzentriert sich auf soziale Determinanten, Kommunikation und Handlungsoptionen und soll Ende 2023 veröffentlicht werden.

Agri-Photovoltaik-Anlagen schützen Pflanzen vor Dürre

Bei Agri-Photovoltaik-Anlagen werden die Paneele auf Ständer gesetzt, so dass darunter Nutzpflanzen angebaut werden können. Während die entstehende Verschattung nicht immer gewünscht ist, kann sie bei Trockenperioden die Pflanzen schützen und zu Ertragssteigerungen führen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Universität Hohenheim. Der Effekt kann demnach besonders für Regionen wichtig werden, in denen es gleichzeitig ein starkes Bevölkerungswachstum und ausgeprägte Dürreperioden gibt – beispielsweise in Indien oder Afrika. Doch auch für Europa könnten Agri-Photovoltaik-Anlagen interessant sein, da auch hier als Klimawandelfolgen mit längeren Trockenperioden zu rechnen sei, so die Forschenden.

Deutschlandweite Hinweiskarte zu Starkregengefahren

Die Starkregenereignisse haben durch den Klimawandel signifikant zugenommen – mit teils katastrophalen Überflutungen. Um Gebiete in Deutschland zu identifizieren, die durch Starkregen besonders gefährdet sind, erstellt das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) mit Fachbehörden aus Bund und Ländern eine deutschlandweite Hinweiskarte zu Starkregengefahren. Die Karte, die in mehreren Etappen bis Ende 2025 für alle Gebiete in Deutschland erstellt wird, soll realistische Simulationsergebnisse zu möglichen Überflutungsszenarien, insbesondere Überflutungstiefen und Strömungsgeschwindigkeiten, zeigen. Spätestens zu Beginn des Jahres 2024 werden die Ergebnisse der Teilregionen als interaktive Webkarten zur Verfügung gestellt.

Unterrichtsmaterial zum Thema „Warum wir grüne Städte brauchen“

Arbeitsblätter, Fragebögen und Unterrichtsvorschläge rund um das Thema „Warum wir grüne Städte brauchen“ hat der Bildungsservice des Bundesumweltministeriums auf seiner Webseite zusammengestellt. Das Material kann kostenlos heruntergeladen werden und ist veränderbar. Neben Ideen zu Exkursionen und Fragenbögen zur Dokumentation von Beobachtungen der Stadtnatur gibt es auch Bildervorträge, um das Thema den Schülern näher zu bringen. Die Unterrichtseinheiten und die dazugehörigen Arbeitsmaterialien für Sekundarstufe und Grundschule stehen jeweils in einer Variante für Fortgeschrittene und einer Basisversion zur Verfügung.

Anhörung zum Thema Klimagerechtigkeit des Ethikrats

Der Deutsche Ethikrat hat sich in einer zweiten öffentlichen Anhörung mit dem Thema Klimagerechtigkeit beschäftigt. Dazu wurde Ende Mai die Perspektive von vier Stakeholdern angehört. Der erste Beitrag kam vom Md Shamsuddoha, der in Bangladesch lebt – einem Land, das vom Klimawandel bereits stark betroffen ist. Die 22-jährige Sophie Backsen, die an der Verfassungsbeschwerde 2021 beteiligt war, trat als zweite Rednerin auf. Der Leiter der Climate Change and Health Unit der WHO sprach aus der medizinischen Perspektive und der Kommunikationswissenschaftler Michael Brüggemann referierte zu problematischen Kommunikationsmustern der Klimadebatte – darunter Leugnung und Untergangsstimmung. Die Anhörung wurde aufgezeichnet.

Global

EEA-Bericht zu gesundheitlichen Auswirkungen von Hitzewellen

Welche Auswirkungen haben die hohen Temperaturen als Folge des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit in Europa? Antworten auf diese Frage liefert der Bericht „Klimawandel als Bedrohung für Gesundheit und Wohlbefinden in Europa: Schwerpunkt Hitze und Infektionskrankheiten“, den die Europäischen Umweltagentur herausgegeben hat. Demnach stellen die Hitzewellen die größte direkt klimabedingte Gesundheitsbedrohung für die europäische Bevölkerung dar. Neue Gefahren kommen durch Infektionskrankheiten hinzu, die vom Klima begünstigt werden. Der Bericht zeigt aber auch auf, wie die Menschen geschützt werden können – etwa durch Hitzeaktionspläne und die Anpassung der Arbeitszeiten.

EU-Leitfaden zur Klimaanpassung von Gebäuden

Die Europäische Kommission hat einen technischen Leitfaden für die Klimawandelanpassung von bestehenden Gebäuden veröffentlicht. Der Leitfaden, der von der Generaldirektion Klimapolitik der Kommission erstellt wurde, ist in zwei Berichte unterteilt. Der erste Teil gibt einen Überblick über die Strategien und Normen auf EU-Ebene, fasst die Baunormen zusammen und erläutert unter anderem die Klimavulnerabilität und Risikobewertung von Gebäuden. Der zweite Bericht erläutert Best-Practice-Beispiele und zeigt Lösungen für mehr Klimaresilienz der Gebäude auf.

Publikationen

Deutschsprachig

Zwei Gutachten: So können Menschen gesund leben

Wie können Menschen trotz Klimakrise gesund und vor allem auf einer gesunden Erde leben? Zu dieser Fragestellung wurden kürzlich zwei Gutachten veröffentlicht. Im Bericht des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) wird die Vision „Gesund leben auf einer gesunden Erde“ beschrieben und aufgezeigt, was dafür nötig ist, diese zu realisieren. Das Sondergutachten des Sachverständigen Rat für Umweltfragen „Umwelt und Gesundheit konsequent zusammendenken“ legt die Schwerpunkte unter anderem auf die Lebensverhältnisse in der Stadt, den nachhaltigen Umgang mit Chemikalien und eine stärkere Integration von umweltbezogenen Gesundheitsbelangen in die relevanten Politikfelder.

Evaluierung: Anpassungspolitik muss wirksamer werden

Um andere Länder bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen, hat die Bunderegierung zwischen 2011 und 2020 rund 17,5 Milliarden US-Dollar ausgegeben. Das Deutsche Evaluierungsinstitut der Entwicklungszusammenarbeit (DEval) hat die Verwendung dieser öffentlichen Mittel nun evaluiert und kommt zu dem Schluss, dass die Wirksamkeit deutscher Anpassungsmaßnahmen erhöht und die Finanzierung optimiert werden soll. Das DEval empfiehlt daher unter anderem, die Finanzierung zukünftig stärker als bislang an den Klimarisiken der Partnerländer auszurichten und naturbasierte Maßnahmen stärker zu fördern.

Englischsprachig

Urban Governance Atlas: 250 Beispiele für naturbasierte Lösungen

Der Urban Governance Atlas ist eine Online-Datenbank mit 250 Governanceinstrumenten, die die Entwicklung naturbasierter Lösungen in der Stadt fördern und die Wiederherstellung von urbanen Ökosystemen unterstützen. Politische Entscheidungsträger der Stadtplanung sind eingeladen, den Urban Governance Atlas zu erkunden und sich von den vielfältigen Ansätzen aus über 41 Ländern inspirieren zu lassen. Beide Instrumente wurden im H2020 Projekt INTERLACE (Internationale Zusammenarbeit zur Wiederherstellung und Vernetzung urbaner Räume in Lateinamerika und Europa) entwickelt.
Darüber hinaus entwickelte das Klima-Bündis im Rahmen des Projekts ein Kochbuch für virtuelle, interaktive Austauschformate für Städte. Es bietet Kommunen, Städtenetzwerken und anderen Organisationen eine Anleitung für interaktiven Online-Austausch und gemeinsames Miteinanderlernen.

Studie: Ohne neue Klimapolitik sind 22 Prozent aller Menschen von Hitze betroffen

Ändern sich die aktuellen Klimapolitiken nicht, werden Ende des Jahrhunderts 22 Prozent aller Menschen in Regionen leben, die außerhalb der sogenannten menschlichen Klimanische liegen – also dem Temperaturbereich, in dem Menschen historisch bevorzugt gesiedelt haben. Dies ist das Ergebnis der Studie, „Quantifying the Human Cost of Global Warming“, die im Fachjournal „Nature Sustainability“ erschienen ist. Würde die Erwärmung auf 1,5 Grad beschränkt, wären fünf Prozent aller Menschen von der Entwicklung hin zu gefährlicher Hitze betroffen, heißt es in der Studie weiter. Die Forschenden weisen zudem darauf hin, dass je 0,1 Grad vermiedenem Temperaturanstieg 140 Millionen Menschen weniger betroffen sein würden.

Tatenbank – Nichts zum Ausruhen

Erfrischung an heißen Tagen: Karte von Düsseldorf zeigt kühle Orte

Ein Karte mit eingezeichneten Markierungen für kühlende Orte
Kartenausschnitt der Düsseldorfer Karte der kühlen Orte
Quelle: Landeshauptstadt Düsseldorf

Für gewöhnlich heben Stadtkarten Sehenswürdigkeiten und besonders schöne Ecken und Straßen hervor. Auf der „Düsseldorfer Karte der kühlen Orte“ hingegen gibt es blaue Wassertropfen, Schneeflocken oder Wasserhähne zu entdecken. Die Symbole zeigen an welchen Stellen die Menschen der Hitze entfliehen oder Trinkwasser finden können. Angezeigt werden auf der interaktiven Karte schattige Grünanlagen, Wasserspielplätze, Trinkbrunnen, Refill-Stationen, Bademöglichkeiten und klimatisierte sowie kühle Gebäude wie Museen, Bibliotheken und Kirchen.
Erstellt wurde die Karte vom Amt für Umwelt- und Verbraucherschutz Düsseldorf zusammen mit dem Vermessungs- und Katasteramt Düsseldorf. Zu finden ist sie – gemeinsam mit Tipps zum Verhalten an Hitzetagen – auf der Webseite der Stadt. Das Projekt zur Erstellung der Karte startete im Februar und ist Teil der Stadt-Klima-Anpassungen Düsseldorfs. Kosten sind initial keine entstanden, für die Pflege der Daten braucht es jedoch personellen Aufwand.

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