Das Umweltbundesamt (UBA) feiert im Jahr 2024 sein 50-jähriges Jubiläum und lädt zu diesem Anlass zu einer Vortrags- und Tourenreihe an verschiedenen Standorten in Dessau-Roßlau ein.
An den einzelnen Terminen über das Jahr hinweg haben Bürger*innen aus Dessau, Roßlau sowie Besucher:innen der Region gemeinsam mit den UBA-Mitarbeitenden die Möglichkeit, bei abwechslungsreichen Naturerlebnissen und passenden Expert*innenvorträgen Einblicke in die facettenreiche Themenpalette der im Jahr 1974 gegründeten, ersten Umweltbehörde Deutschlands zu erlangen.
50 Jahre Umweltbundesamt, 50 Jahre Engagement für Mensch und Umwelt
Am 15.06.2024 begrüßte das Umweltbundesamt bei seinem Jubiläumsfest anlässlich seines 50-jährigen Bestehens rund 3000 Besucher*innen und präsentierte ein facettenreiches Programm und Angebot für Groß und Klein am UBA Hauptsitz in Dessau. Viele spannende Informationsstände und Aktionen, erarbeitet und begleitet von UBA-Expert*innen aus den unterschiedlichsten Fachbereichen und mit diversen Wissensschwerpunkten gaben einen umfassenden Einblick in die breite Themenpalette, die Aufgaben und Ziele, denen sich die Mitarbeitenden des UBA täglich widmen.
Einen Rückblick auf die Highlights des Jubiläumsfestes geben die Pressemitteilung sowie der Film zum Fest.
Tourenreihe UBAwegs für Mensch und Umwelt - ein Rückblick auf bisherige Touren
Den Beginn der UBAwegs-Reihe machte ein exklusiver, geführter Spaziergang um das Quartier des UBA-Hauptgebäudes am ehemaligen Wörtlizer Bahnhof am 26.04.2024, welcher durch eine anschließende historische Einordnung im Hörsaal des Umweltbundesamtes, im Dialog mit UBA-Präsident Dirk Messner und Oberbürgermeister der Stadt Dessau Robert Reck, abgerundet wurde.
Im Mai widmete sich UBAwegs dem Gewässerschutz: Bei einer nachmittäglichen Elb-Paddeltour am 31.05.2024 durch die beeindruckende Flusslandschaft des Biosphärenreservats Mittelelbe von Vockerode bis nach Dessau erfuhren die Teilnehmenden Wissenswertes über die langfristige Entwicklung der Wasserqualität der Elbe, die Rolle des UBA bei der Weiterentwicklung der Wasserrahmenrichtlinie sowie über den Gewässerschutz als solchen und die Beobachtungen in der Zukunft. Highlight der Paddeltour war ein Vortrag von UBA-Experten*innen in Sachen Gewässerschutz direkt am Elbstrand. Im Vortrag ging es um die langfristige Entwicklung der Wasserqualität der Elbe, die Rolle des UBA bei der Weiterentwicklung der Wasserrahmenrichtlinie sowie über den Gewässerschutz und die Beobachtung der Zukunft. Die Methodik bei der Gewässerüberwachung wurde anhand von Wasserproben und aquatischen Gewässerorganismen demonstriert. Anschließend ergab sich eine spannende Diskussion zwischen den Teilnehmenden und den UBA-Expert*innen über die Herausforderungen des Gewässerschutzes in der Zukunft.
Im Juli näherten sich die Teilnehmenden bei einer geführten Auenbegehung durch das Roßlauer Oberluch dem Thema "Mehr Raum für den Fluss als Hochwasserschutz". Beginnend an der Wasserburg Roßlau gaben die Expert*innen des Biosphärenreservates Mittelelbe, des Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung Leipzig (UFZ), des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Wittenberg (LHW Wittenberg) und des Umweltbundesamtes (UBA) wissenswerte Informationen und Blickwinkel zu den Themen Hochwasserrisikomanagement, Deichrückverlegungen und Wiederherstellung von Auenlebensräumen an der Elbe. Nach einer Einführung in das Thema Hochwasserrisikomanagement und die Rolle das UBA führte eine Exkursion durch das Roßlauer Luch. Hier erläuterten die Fachexpert*innen aus dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserschutz, aus dem Umweltforschungszentrum Leipzig sowie der Biosphärenreservatsverwaltung Mittelelbe die umgesetzte Deichrückverlegungsmaßnahme aus Sicht der Wasserwirtschaft, des Naturschutzes und der Forschung. Auf der Tour auf dem neuen Deich entlang des 4 km langen Auenlehrpfades des Biosphärenreservates Mittelelbe passierten die Teilnehmer*innen den geschlitzten Altdeich, verschiedene charakteristische Landschaftselemente der Aue und erhielten einen Einblick in die Artenvielfalt. Dabei besprachen die teilnehmenden Bürgern*innen und Fach-Experten*innen die zukünftigen Herausforderungen des Hochwasser-, Gewässer-, Trinkwasser- und Naturschutzes.
UBAwegs an 23. August 2024: „Für eine naturnahe und insektenfreundliche Stadt: Der Küchengarten im Luisium und Pestizidfreie Kommunen zeigen wie es geht“
Eine gemeinsame Fahrradtour führt die Teilnehmenden vom UBA zum Park Luisium in Waldersee (Dessau-Roßlau). Dieser charmante Park der Aufklärung war im 18. Jahrhundert auch ein Nutzgarten. Heute kümmert sich die Urbane Farm um den Küchengarten am Schloss Luisium und baut gemeinsam mit ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern wieder Gemüse, Salate und Kräuter für die lokale Nah- und Selbstversorgung in der Stadt an. Im Garten angekommen, wird dieser mit seiner historischen Einbettung ins Luisium und wieder erweckten Nutzung vorgestellt, und die Teilnehmenden können in einer praktischen Aktion auch einmal selber im Garten Hand anlegen. Es gibt ausreichend Zeit für Gespräche, in denen UBA-Expertinnen und -Experten Wissenswertes rund um die Projekte „Pestizidfreie Kommune“ und „Einsatz von Biozid-Produkten in Kommunen“ erläutern. Denn mittlerweile haben schon fast 600 Städte und Gemeinden in Deutschland entschieden, auf Pflanzenschutzmittel oder zumindest Glyphosat in der Bewirtschaftung ihrer Grünflächen zu verzichten. Auch Dessau-Roßlau verzichtet seit 2020 auf kommunalen Flächen auf den Einsatz chemisch-synthetischer Herbizide und Neonicotinoide. Darüber hinaus gibt es Angebote zur Umweltbildung für naturnahe und insektenfreundliche private Gärten und Kleingärtenanlagen. Die Singvögel, Schmetterlinge und andere Insekten freut’s.
Im September führte die UBAwegs-Tour ihre Teilnehmenden auf eine exklusive Sonderführung durch die Ausstellung „Archäologie der Moderne“ im Bauhausgebäude. Im Zentrum stand die Frage, was aus dem innovativen Charakter des historischen Bauhauses für die Bauwende der Gegenwart gelernt werden kann. Im Anschluss fand ein Vortrag zum Thema im UBA-Gebäud statt.
UBAwegs im Oktober: Dienstag, 15. Oktober 2024 – „Der Wald im (Klima-)Wandel“
Für die UBAwegs-Tour im Oktober luden UBA-Expert*innen für nachhaltige Ressourcennutzung und Bioökonomie und Waldschutzbeauftragte des Betreuungsforstamtes Dessau in das Forstamt Haideburg ein und berichteten dort von den Veränderungen des Waldes als Reaktion auf den Klimawandel sowie die sich wandelnden gesellschaftlichen Ansprüche. Die Teilnehmenden erfuhren mehr über Herausforderungen, welche sich aus den vielfältigen Ansprüchen an den Wald ergeben und wie mit einer nachhaltigen Wald- und Holznutzung auch in Zeiten des Klimawandels darauf reagiert werden kann. Ein Überblick über den aktuellen Waldzustand im Bereich des Betreuungsforstamtes und einen Ausblick in die Zukunft des Waldes ergaben einen angeregten Austausch zwischen den Expert*innen und Teilnehmenden. Den Abschluss machte eine Führung durch das angrenzende Waldgebiet.
UBAwegs Touren 2024 – Übersicht kommender Termine & Touren
UBAwegs im November: Montag, 18. November 2024 – „Ein gemeinsamer Toleranzspaziergang“
Auf einem Toleranzspaziergang besuchen die Teilnehmenden dieser Tour gemeinsam die Synagoge, die Moschee und die Kirche. Die Gemeinden stellen sich vor.
Das UBA, die Hochschule und die Stadt Dessau-Roßlau berichten von ihrer Zusammenarbeit für mehr Toleranz und Vielfalt und laden zum gemeinsamen Austausch.
Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Teilnehmendenzahl ist begrenzt. Eine Voranmeldung bis zum 10.11.2024 ist erforderlich.
Weitere Informationen zu Ablauf und Anmeldung finden Sie hier.
Die Anmeldung ist geschlossen.
Im Austausch bleiben: Umwelt.Stadt.Salon.
Auch ein weiteres Veranstaltungsformat lädt zum Dialog: Umwelt.Stadt.Salon.
Was bedeutet die Forschung des UBA eigentlich für eine Stadt wie Dessau-Roßlau und den Alltag ihrer Bürgerinnen und Bürger? Wie gelingt es, eine nachhaltige Stadtentwicklung und konkrete Umwelt- und Klimaschutzarbeit in Dessau-Roßlau so weiterzuentwickeln, dass alle davon profitieren? Wie kann die wissenschaftliche Arbeit des UBA die Umweltprobleme vor Ort aufgreifen?
Um diese Fragen geht es beim Umwelt.Stadt.Salon.
Das Format entstand bereits im Jahr 2022 aus der Kooperation zwischen der Stadt und dem UBA. Seitdem laden sie gemeinsam in loser Reihe zu Filmen, Fachvorträgen, Lesungen und Diskussionen ein – und immer sind die Bürgerinnen und Bürger zum Mitreden eingeladen. Im Jahr 2023 ging es um die Themen „Wassernot“, „Verzicht auf Pflanzenschutzmittel“ und „Heizen mit Holz“.
In 2024 machte das Gespräch zum Thema „Lebenswerte Stadt-Quartiere in Dessau-Roßlau“ den Auftakt.
Am 11. Juni 2024 findet um 16 Uhr ein gemeinsam mit dem Anhaltischen Kunstverein organisiertes Künstlergespräch in der Kunsthalle Dessau (Ratsgasse) zur aktuellen Ausstellung „Wildnis II“ von Gerald Christ statt.
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Informationen zur Ausstellung gibt es hier.