Smogsituationen entstehen aus der Emission von Luftschadstoffen während austauscharmen Wetters. Dadurch verschlechtert sich die Qualität der Atemluft erheblich, was eine besondere Gesundheitsgefahr darstellt. In den letzten Jahren finden sich immer wieder Meldungen und beunruhigende Fotos zu extremen Luftverschmutzungen, insbesondere durch Feinstaub in der Region Südostasien.
In welchen Ländern kommen hohe Luftverschmutzungen vor und woher bekommen Sie aktuelle Informationen?
Smogepisoden oder hohe Konzentrationen von Luftschadstoffen bei Reisen oder Auslandsaufenthalten können ein gesundheitliches Risiko darstellen. Wir möchten Ihnen daher Informationen an die Hand geben, damit Sie Ihre und die Gesundheit ihrer Angehörigen und Kinder soweit wie möglich schützen können.
Bei Auslandsaufenthalten sollten Sie sich bei der Planung der Reise und eventuell auch noch einmal vor der Abreise informieren, ob von Ihrem Zielland bekannt ist, wie dort die Luftqualitätssituation ist und ob hohe Luftbelastungen vorkommen. Länder, in deren Städten häufig hohe und sehr hohe Konzentrationen von Luftverschmutzungen vorkommen, befinden sich zum Beispiel in China, der Mongolei, in Indien und Brasilien (Sao Paulo) sowie in einigen Ländern des Nahen Ostens und einigen Regionen Afrikas. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stellt Daten zur jährlichen Feinstaubbelastung bereit (in Form von Karten bzw. Daten). In Europa empfiehlt sich die Informationsbeschaffung vor allem für die Wintermonate zum Beispiel in London, Paris und vielen Großstädten im Mittelmeerraum sowie Osteuropas. Für Europa stellt die Europäische Umweltagentur Daten zur Verfügung.
Weltweit veröffentlichen einige Länder sogenannte Air Quality Indices (AQI), die eine schnelle Orientierung über die aktuelle Situation ermöglichen sollen. Für deren Ableitung werden die Konzentrationen der wichtigsten Luftschadstoffe berücksichtigt und daraus ein Index berechnet. Für die EU wird von der Europäischen Umweltagentur ein Index bereitgestellt.
Die US-Umweltbehörde (Environment Protection Agency) hat sechs Kategorien des Indexwertes (0-500) definiert (Gut (0-50) – Mittelmäßig (51-100) – ungesund für sensible Gruppen (101-150) – ungesund (151-200) – sehr ungesund (201-300) – giftig (301-500) und stellt diese auf Ihrer Internetseite zur Verfügung. Es werden auch Handlungsempfehlungen zur Gesundheitsvorsorge gegeben.
Basierend auf einer Initiative der amerikanischen Botschaft in Peking erfolgt eine weltweite aktuelle Zusammenstellung dieser Indexwerte. Auf dieser Website werden den Kategorien Farben (von grün über gelb bis dunkel violett und braun) zugeordnet, so dass Sie die Situation in Ihrem Zielland beurteilen können. So kann auf der Weltkarte schnell erkannt werden, dass besonders in China und Indien Index-Werte von mehr als 150 (rote Zahlen) häufig sind.
Zur besseren Einschätzung der Gesundheitsrisiken für die besonders sensiblen Gruppen ordnet der US-Luftqualitätsindex seine Indexwerte und ihre Beurteilung in sechs Klassen.
Gehören Sie oder Ihre Angehörigen zu einer Risikogruppe für die Wirkung von Luftverunreinigungen?
In einem nächsten Schritt sollten Sie vor einer Reise oder einem längeren Auslandaufenthalt beurteilen, ob Sie oder Ihre Angehörigen zu einer Risikogruppe für die Wirkung von Luftverunreinigungen zählen: Unabhängig vom Alter sind Menschen mit Vorerkrankungen der Atemwege durch zum Beispiel chronische Bronchitis oder Asthma eine besondere Risikogruppe für die Wirkung von Luftschadstoffen, da sich die Symptome und Krankheiten unter dem Einfluss von Luftschadstoffen verschlimmern können.
Weiterhin sind Personen mit Herz-Kreislauf-Krankheiten für die Wirkung von Luftschadstoffen besonders anfällig. Die Ursache dafür ist, dass feine und ultrafeine Partikel des Staubes bis tief in die Lunge (Alveolen) vordringen und von dort in die Blutbahn gelangen und dort negative Wirkungen entfalten können.
Unabhängig vom Gesundheitszustand sind Schwangere, Kinder und alte Menschen Risikogruppen für Luftschadstoffe, denn der sich entwickelnde oder durch das Alter geschwächte menschliche Organismus reagiert besonders empfindlich auf Belastungen.
Außerdem gibt es aktuelle Hinweise aus Bevölkerungsstudien, dass möglicherweise Personen, die an Fettleibigkeit und/oder Diabetes leiden, als zusätzliche Risikogruppen für die gesundheitlichen Wirkungen von Luftverschmutzungen anzusehen sind.
Gibt es Handlungsempfehlungen bei hohen Indexwerten?
Die Handlungsempfehlungen bestehen im Wesentlichen darin, die körperliche Anstrengung an der Außenluft von den sensiblen Gruppen bis zur Allgemeinbevölkerung entsprechend der zunehmenden Belastungskategorien zu reduzieren.
Zudem wird von der Umweltbehörde der USA ergänzt, dass das Verbleiben im Innenraum als Selbstschutzmaßnahme nur dann sinnvoll ist, wenn Außenluft über eine Filteranlage zugeführt wird oder wenn eine auf Umluft gestellte Klimaanlage verwendet wird.
Was können Sie tun, um ihre persönliche Belastung durch Feinstaub zu reduzieren?
Eine, oben bereits erwähnte, Maßnahme ist möglichst zu Hause zu bleiben und die körperliche Aktivität, besonders an der Außenluft, einzuschränken. Eine weitere Maßnahme ist das Tragen einer Atemschutzmaske, falls Sie ihr Haus/Wohnung verlassen. Sollten Sie eine Feinstaubmaske benutzen, ist es wichtig, dass diese Mund- und Nase möglichst vollständig umschließt und so keinen seitlichen Luftstrom zulässt.
Sollten Sie sich aus beruflichen Gründen für eine längere Zeit in einer Smogregion aufhalten, könnten auch die nachfolgenden Hinweise für Sie nützlich sein. Um die Wohnung oder andere Innenräume staubfrei zu halten, sollten sie mit einer Klimaanlage mit Filterfunktion ausgestattet sein. Ein Umluftbetrieb wird in der Smogphase empfohlen. Sollte es nicht möglich sein, alle Räume zum Beispiel einer Wohnung damit auszustatten, sollte zumindest ein Raum damit versehen sein, in dem sich die Bewohnenden vorrangig aufhalten. Ist keine Klimaanlage vorhanden, kann es sinnvoll sein, zumindest zeitweise den Aufenthaltsort in eine Wohnung oder in ein öffentliches Gebäude zu verlegen, die mit einer Klimaanlage mit Filterfunktion ausgestattet ist. Luftreinigungsgeräte, welche die Partikelzahl in der Raumluft reduzieren, können zusätzlich eingesetzt werden.
Fenster und Türen sollten geschlossen gehalten und Quellen für weitere Luftverschmutzungen in den Innenräumen vermieden werden. Dies sind zum Beispiel offene Feuerstellen, Gasflammen und Kerzen. Die Räume sollten sauber gehalten werden, es sollte nur ein Staubsauger mit Feinstaubfilter (HEPA-Filter) verwendet werden. Im Innenraum sollte grundsätzlich nicht geraucht werden.
„Für Mensch und Umwelt“ ist der Leitspruch des UBA und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit.
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