Klimawandel und Pflanzenphänologie in Hessen - Fortschreibung der phänologischen Zeitreihen bis 2007

Ziel der Studie

Diese Studie ist eine Fortführung der gleichnamigen Studie "Klimawandel und Pflanzenphänologie in Hessen", die im Rahmen der Forschungstätigkeiten auf der gemeinsam vom Institut für Pflanzenökologie der JLU Gießen und dem Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie Umweltbeobachtungs- und Klimafolgenforschungsstation Linden (UKL) bearbeitet wurde.

Inhalt ist die Fortschreibung der phänologischen Zeitreihe bis 2007. Es erfolgte eine Auswertung der phänologischen Daten aus Hessen und die Beurteilung dieser im Hinblick auf regionale Klimaänderungen. Dabei wurden Abschätzungen möglicher zukünftiger Verschiebungen phänologischer Phasen für den Naturraum "Marburg-Gießener-Lahntal". Abschätzung der zukünftigen Spätfrostgefährdung vorgenommen.

Erscheinungsjahr

Untersuchungsregion/-raum

Bundesland Hessen
Untersuchungsraum Hessen
Räumliche Auflösung 

Naturraum

Verwendete Klimamodelle / Ensembles

Emissionsszenarien A1B, A2, B1, B2
Klimamodelle ECHAM5, ECHAM4
Ensembles nein
Anzahl der Modellläufe nicht dokumentiert
Regionales Klimamodell 

WETTREG

Weitere Parameter 

Spätfrost, Temperatur

Klimawirkungen

Klimawirkungen in Handlungsfeld
  • Biologische Vielfalt

"Die Ergebnisse dieser Studie zeigen, dass die Pflanzen auf die Klimaänderung in Hessen bereits reagiert haben. In der Pflanzenentwicklung konnten in den letzten 57 Jahren zeitliche Verschiebungen beobachtet werden. Diese waren ab Beginn der 1990er Jahre besonders deutlich. Der Eintritt der phänologischen Phasen hat sich im Zeitraum von 1991 bis 2007 im Vergleich zur Klimanormalperiode von 1961 bis 1990 verfrüht: Bei Betrachtung der phänologischen Uhr für Hessen hat sich der innere Ring gegen den Uhrzeigersinn gedreht. Die Frühjahrsphasen zeigen dabei den stärksten Trend. Sie reagieren sehr deutlich auf die höheren Temperaturen in den Wintermonaten. Der frühere Beginn der Phänophasen wurde im Jahresverlauf kleiner und hat sich im Herbst in einer Region sogar verzögert, was eine Folge milder Witterung sein könnte. [...] Die beobachteten Veränderungen in der Pflanzenentwicklung setzen sich auch in der Zukunft fort. Beispielhaft konnte für das Marburg-Gießener-Lahntal mit Hilfe von Modellen aufgezeigt werden, dass die phänologischen Jahreszeiten, welche sich in den letzten 2 Dekaden um bis zu 13 Tage verfrüht haben, bis Mitte dieses Jahrhunderts nochmals um bis zu 8 Tage früher eintreten werden. Der Frühling wird in dem Zeitraum von 2036 bis 2065 im Mittel bereits am 2. Februar beginnen. Im Jahr 2007 trat der Frühling in Hessen am 1. Februar, im Marburg-Gießener-Lahntal bereits am 19. Januar ein. Das Jahr 2007 zeigt folglich, welche Veränderungen in der Zukunft erwartet werden können. Der Trend zur Verlängerung der Vegetationsperiode in Hessen, hauptsächlich auf dem früheren Vegetationsbeginn basierend, wird sich in der Zukunft weiter verstärken." (Streitfert & Grünhage 2009: 39)

Methodischer Ansatz

Kurzbeschreibung des methodischen Ansatzes 

keine Vulnerabilitätsstudie, sektorale Impact-Studie

Analysekonzeptansatz Eigener Ansatz
Komponenten im Analysekonzept  Klimatischer Einfluss, Sensitivität, Klimawirkung
Methodik zur Operationalisierung Quantitative Wirkmodelle (z.B. Abflussmodelle), Proxy-Indikatoren

Wer war oder ist beteiligt?

Herausgeber Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie
Kontakt 

Auftraggeber: Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie, Wiesbaden
Auftragnehmer: Streitfert, Anita; Grünhage, Ludger (Institut für Pflanzenökologie, Gießen)

Bibliographische Angaben 

Streitfert, Anita; Grünhage, Ludger 2009: Klimawandel und Pflanzenphänologie in Hessen. Gießen

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Handlungsfelder:
 Biologische Vielfalt