Wasser als Ressource

Wasser ist ein existentieller Grundstoff des Lebens für Mensch, Tier und Pflanze. Von den weltweiten Wasserreserven sind nur knapp 3 % Süßwasser. Ein Großteil des Süßwassers ist in Eis, Schnee und Permafrostböden gebunden. Nur ein geringer Teil des verbleibenden Süßwassers ist tatsächlich nutzbar, ein Großteil ist nicht zugänglich. Zudem sind die Süßwasservorräte global ungleich verteilt.

Der Wasserkreislauf wird vor allem durch klimatische Faktoren wie Temperatur, Wind und Sonneneinstrahlung gesteuert. Weitere Faktoren wie die Pflanzenarten und -dichte beeinflussen die ⁠Verdunstung⁠, Bodenart und Struktur des Geländes, z.B. Hangneigung, wirken auf die Versickerungsfähigkeit und das Abflussgeschehen. Anthropogene Eingriffe wirken auf den natürlichen Kreislauf und die daraus resultierenden Folgen können, u.a. folgende sein:

  • Veränderung des Gewässerbettes durch Flussbegradigungen, Uferbefestigungen und ufernahe Deiche: Dadurch verlieren Flüsse ihr natürliches Rückhaltevermögen, die ⁠Erosion⁠ an den Uferrändern nimmt zu, Auen, Altarme und Überschwemmungsbereiche mit entsprechenden Ökosystemen sind vom Fluss getrennt und können nicht mehr durchströmt werden. Die Gefahr von Hochwasser steigt, da Retentionsmöglichkeiten eingeschränkt sind. Bei Niedrigwasser sind aquatische Ökosysteme betroffen, denn es fehlen Rückzugsräume und beschattete Gewässerbereiche.  
  • Die Art der ⁠Landnutzung⁠ und damit einhergehende Versiegelung: Der Niederschlag kann kaum in den Boden versickern und trägt nicht zur ⁠Grundwasserneubildung⁠ bei.
  • Abholzung von Waldflächen, Art der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung: Dies beeinflusst auch die Versickerungsfähigkeit, als den Rückhalt von Niederschlag in der Fläche. Es kommt zu einer Zunahme des Oberflächenabflusses und damit steigt Erosionsanfälligkeit der Bodendecke.
  • Nutzung fossiler Brennstoffe, CO2-Ausstoß: Der ⁠Klimawandel⁠ wirkt auch auf den Wasserhaushalt, es können sich die Niederschlagsmuster verändern, die Gefahr für das Auftreten von Starkregenereignissen nimmt wahrscheinlich zu.

Deutschland hat im langjährigen Mittel ein ⁠Wasserdargebot⁠ von 176 Milliarden Kubikmeter (Mrd. m³). Davon entnahmen im Jahr 2019 öffentliche Wasserversorger, um private Haushalte und kleine Gewerbebetriebe mit Trinkwasser versorgen, Industrieunternehmen, Bergbau und Energieversorger für ihr Kühl- und Prozesswasser sowie Landwirte zur Beregnung insgesamt 20 Mrd. m³.

Energieversorger beziehen ihr Kühl- und Prozesswasser zu fast vollständig aus Flüssen, Seen und Talsperren. Die Industrieunternehmen, das verarbeitende Gewerbe, entnehmen das notwendige Wasser überwiegend aus Flüssen, Seen und Talsperren. Die Trinkwasserversorger decken hingegen ihren Bedarf zu gut 70 % aus Grund- und Quellwasser. Landwirte entnehmen die benötigte Menge zur Beregnung von Ackerkulturen, Obst und Gemüse vornehmlich aus Grund- und Quellwasser.

Neben diesen direkten Wasserentnahmen nutzen wir auch indirekt Wasser durch den Konsum von Produkten wie Obst und Gemüse und in der Landwirtschaft durch den Einsatz von Futtermitteln, die im Ausland hergestellt und nach Deutschland eingeführt werden. Aus der direkten und indirekten Wassernutzung ergibt sich der sogenannte Wasserfußabdruck für Deutschland. Er beträgt insgesamt rund 219 Mrd. m³ pro Jahr. Damit hinterlässt jeder Bundesbürger einen Wasserfußabdruck von 2.628 m³ jährlich und 7.200 Liter täglich.

Abdruck eines nassen Fußes auf einem Bootssteg aus Holz
Wasserfußabdruck: Wie viel Wasser verbrauchen wir tatsächlich?
Quelle: Bauer Alex / Fotolia.com
Teilen:
Artikel:
Drucken
Schlagworte:
 Wasser  Ressource  Wasserfußabdruck  Wasserressourcen