I Never Promised You a Green Garden.

Mandalazum Vergrößern anklicken
Stilisierte Blüten und Zweige: Dieses Mandala hat eine Botschaft
Quelle: Eva-Maria Lopez

Ausstellung vom 15. August bis 16. September 2018 im Umweltbundesamt in Dessau-Roßlau

Wie viel Natur wollen wir im Garten und auf den Feldern zulassen? Die Künstlerin und studierte Agrarwissenschaftlerin Eva-Maria Lopez blättert in ihren geometrischen, hochästhetischen Schaubildern den Hintergrund der neuen Pflanzenzucht auf. Sie erinnern auf dem ersten Blick an Mandalas, die in der asiatischen Kultur oft für Kosmos und Natur stehen. Doch beim näheren Betrachten entpuppen sich die Einzelelemente der Grafiken als Bildmarken von Chemieunternehmen. Deren Logos, meist florale Motive wie Blätter und Knospen, verbrämen die eigentliche Wirkung der von ihnen produzierten ⁠Herbizide⁠ oder gentechnisch veränderter Pflanzen. Diesen Gegensatz greift Lopez in ihrer Arbeit auf. Ihre Mandalas, deren Ornamentik an die französischen Barockgärten hinweisen, sollen irritieren und den Betrachter in einen kritischen Dialog einbeziehen. Neben dem grafischen Werk zeigt das ⁠UBA⁠ eine Auswahl aus der Fotoserie „we resist.“, in der die Künstlerin Pflanzen in den Fokus stellt, die resistent gegen Herbizide sind. Sie werden deshalb auch als „superweeds“ (Superunkräuter) genannt.

Eröffnung der Ausstellung: Mittwoch, 15. August 2018, um 18 Uhr, am Umweltbundesamt, Wörlitzer Platz 1, Dessau-Roßlau

Es sprechen
Dr. Thomas Holzmann, Vizepräsident des Umweltbundesamtes
Dr. Jörn Wogram, Fachgebietsleiter für Pflanzenschutz am Umweltbundesamt
Die Künstlerin Eva-Maria Lopez ist anwesend.

Die Kehrseite von „unkrautfreien“ Feldwegen und Gärten: Glyphosat ist ein sogenanntes Totalherbizid: Das ⁠Pflanzenschutzmittel⁠ wirkt nicht nur bei sogenannten Schadkräutern, sondern tötet flächendeckend den gesamten Ackerwildkrautbewuchs ab. Und genau darin liegt das Problem. Mit der nahezu vollständigen Vernichtung aller Kräuter und Gräser auf dem Acker wird nicht nur die Vielfalt der ⁠Flora⁠ stark reduziert, sondern allen anderen an Ackerlebensräume gebundenen Arten wie etwa Insekten oder Feldvögeln flächenhaft die Nahrungsgrundlage entzogen. In der Folge können ganze Nahrungsnetze von der Pflanze über Insekten bis zu den Feldvögeln zusammenbrechen.

Eva-Maria Lopez beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den Themenbereichen Natur, Ökologie sowie mit historischen Zusammenhängen. Aufgewachsen auf einem Bauernhof, absolvierte sie vor ihrem Studium an der Kunstakademie Karlsruhe ein Studium der Agrarwirtschaft an der Universität Kassel. Fachlich fundierte Auslandsaufenthalte, u.a. für längere Zeit in Argentinien und China, schärften den Blick und das Bewusstsein für ökologische Probleme. Ein wichtiges Mittel, ihre Kunst darzustellen, ist die Fotografie. Dabei werden verschiedene Realitäten derart neu ausgerichtet, dass sie sichtbar gemacht werden. Eva-Maria Lopez lebt und arbeitet in Karlsruhe und Paris.

Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag: 9 bis 19 Uhr
Samstag bis Sonntag: 9 bis 16 Uhr
Eintritt frei

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Schlagworte:
 Kunst und Umwelt