Der Auftragnehmer Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) entwickelte 4 analytische Methoden und eine Probenvorbereitungsmethode für die Matrizes Sediment, Schwebstoff und Biota.
Die folgenden Haupterkenntnisse wurden aus dem Vorhaben gewonnen:
- Neue analytische Methoden in Kombination mit bekannter Analytik helfen die Gesamtbelastung verschiedener Gewässer mit Arzneimittelrückständen in verlässlicher Weise zu erfassen. In einem ersten Untersuchung wurden im Schnitt 100 Arzneimittelrückstände in deutschen Gewässern identifiziert und quantifiziert. Die Methodenentwicklung und erste Messergebnisse sind von der BfG bereits in einem wissenschaftlichen Journal veröffentlicht (DOI: 10.1016/j.chroma.2017.12.023).
- Eine neue Messmethode für Steroidhormone bestätigt, dass auch diese nach menschlichen Gebrauch in Gewässer gelangen und dass einzelne Hormone die Gewässer so stark belasten, dass Wirkungen, beispielsweise auf Fischpopulationen, nicht ausgeschlossen werden können.
- Das entwickelte Konzept zur Überwachung von Gewässern auf eine breite Auswahl von Arzneimittelwirkstoffen bestehend aus kombinierten Messmethoden (Screening und gezielte Messung) und Prüfung der Anreicherung in Schwebstoffen/Sedimenten sowie in Biota funktioniert. Es ist eine Blaupause für andere Produktgruppen, beispielsweise zukünftig für Biozide. Für die Zukunft sind Messungen von Proben Umweltprobenbank geplant, um so Trends der Arzneimittelbelastung in den großen deutschen Flüssen zu ermitteln.
Das UBA als bewertungskompetente Behörde für die Umweltbewertung stofflicher Belastungen hat in diesem Projekt auf Gewässerproben der Umweltprobenbank zurückgegriffen und eine erfolgreiche Kooperation mit einer weiteren Bundesbehörde, der BfG und ihrer besonderen Messkompetenz geknüpft. Der für Arzneimittel entwickelte Ansatz sollte auch für andere Stoffgruppen, beispielsweise Biozide, Pflanzenschutzmittel und Industriechemikalien zusammen mit der Umweltprobenbank und BfG weiter verfolgt werden.