Im Vorhaben „Systemische Herausforderung der Wärmewende“ wurden im Auftrag des UBA für 2050 Roadmaps bestehend aus 33 Maßnahmen- und 25 Instrumentenvorschlägen entwickelt, mit der die Wärmeversorgung im Gebäudesektor treibhausgasneutral werden kann. Denn ein Szenarienvergleich zeigt, dass das aktuelle Ambitionsniveau zur Erreichung der Klimaschutzziele im Gebäudebereich nicht hinreichend ist.
Rahmenbedingungen für die Wärmewende
Für die Neuausrichtung der Wärmeversorgung von Gebäuden wird unter anderem vorgeschlagen:
- der komplette Umstieg auf erneuerbare Energien für alle Energiebedarfe der Wärmeversorgung
Effiziente Techniken wie die Wärmepumpe müssen zukünftig das Rückgrat der Wärmeversorgung bilden. Während Biomasse auf Grund von begrenzten Potentialen langfristig kaum eine Rolle spielen kann. - Verdoppelung bis Verdreifachung der heutigen Sanierungsrate bei deutlich gesteigerten Energiestandards für Sanierungen (Niveau KfW-55 ab 2025) und Neubau (Niveau KfW-40 ab 2025)
Hierfür sind große Anstrengungen und somit auch mehrere politische Instrumente notwendig. Vorgeschlagen wurden im Vorhaben neben einem stärkeren Ordnungsrecht auch die Einführung einer Gebäude-Klimaabgabe. - strategische kommunale Wärmeplanung
Um Wärmenetze auszubauen und möglichst schnell zu dekarbonisieren, ist eine vorausschauende Planung notwendig. So können urbane Räume mit erneuerbarer Wärme versorgt und lokale Potentiale von erneuerbaren Energien nutzbar gemacht werden. - schrittweise Verbote für den Einbau von Heizkesseln für fossile Brennstoffe
Der Gebäudebestand reagiert auf Grund von heterogenen Techniken, Akteuren und Hemmnissen sowie sozialer Aspekte, begrenzter Kapazitäten von Fachpersonal und langer Investitionszyklen äußerst träge auf Änderungen und Anreize aus politischen Maßnahmen und Instrumenten, auch im Vergleich mit anderen Sektoren. Für die Roadmaps wurden daher Vorschläge erarbeitet, deren Wirkungsbeginn größtenteils bereits innerhalb der nächsten fünf Jahre liegt.