Der Ausbruch des Vulkanes auf La Palma verursacht zurzeit erhöhte SO2-Gehalte in der gesamten Erdatmosphäre. Betroffen sind jedoch vor allem die höheren Luftschichten: Erst ab 3.000 Metern sind erhöhte SO2-Konzentrationen aufgrund der Luftmassenbewegung aus Richtung der Kanaren erkennbar.
Bodennah wird in Deutschland an den Luftmessstationen der Bundesländer und des UBA in einer Höhe von ca. 3 Metern die Schwefeldioxidkonzentration fortlaufend gemessen. Die Messdaten zeigen seit dem Ausbruch des Vulkans auf La Palma keine auffälligen Konzentrationswerte. Die SO2-Konzentrationen liegen wie gewöhnlich auf einem sehr niedrigen Niveau. Auch die Messdaten aller europäischen Messstationen zeigen in der bodennahen Luft keine erhöhten SO2-Konzentrationen. Dass die belastete Luftmasse den Boden erreicht, ist aufgrund der aktuellen Wetterlage nicht zu erwarten. Im Fall von Niederschlägen könnte es zu einem leicht sinkenden ph-Wert im Regen kommen, der Regen könnte also etwas saurer als üblich sein. Dies stellt jedoch keine Gefahr für Mensch und Umwelt in Deutschland dar.
In unserem Luftportal können Sie sich jederzeit aktuelle Karten, Daten und Überschreitungstabellen für Schwefeldioxid, Feinstaub, Ozon, Stickstoffdioxid und Kohlenmonoxid in Deutschland anzeigen lassen. Auch eine App fürs Smartphone informiert über die Luftqualität in Deutschland.
Hintergrund
Im Umweltbundesamt gingen in den vergangenen Tagen gehäuft Fragen von Medien und besorgten Bürger*innen ein. Hintergrund sind Warnungen unter anderem in den Sozialen Netzwerken auf Basis einer Kartendarstellung von windy.com. Die aus Kombination eines globalen Ausbreitungsmodells und Satellitendaten erstellte Animation zeigt den Schwefeldioxidgehalt (Einheit kg/m²) in der gesamten Luftsäule – also vom Boden bis zum oberen Rand der Atmosphäre. Rückschlüsse auf die gesundheitsrelevante Schwefeldioxidkonzentration (Einheit µg/m³) in Bodennähe, also dort wo wir die Luft einatmen, lassen sich anhand dieser Daten nicht belastbar ziehen.