Wissenschaftliche Untersuchungen zur Genese fruchtbarer, Schwarzerde-artiger Böden im Amazonasgebiet (Terra Preta) lassen auf eine anthropogene Entstehung schließen. Die stoffliche Zusammensetzung der Terra Preta wird auf die aerobe und anaerobe biochemische Umsetzung organischer Siedlungsabfälle zurückgeführt. Der hohe Anteil stabiler Kohlenstoffverbindungen kann der Zugabe von Holzkohlen zugeschrieben werden. Sie werden als wesentliche Ursache für den günstigen Humus-, Nährstoff- und Wasserhaushalt dieser Böden angeführt. Hieraus resultieren Bestrebungen in Deutschland und vielen anderen Ländern, Technologien zur Herstellung und Anwendung organischer Bodenhilfsstoffe (bzw. Bodenverbesserungsmittel) zu entwickeln und in die Praxis einzuführen. So sollen in ähnlicher Weise Böden mit stabilen organischen Verbindungen angereichert und in ihren Bodenfunktionen, insbesondere ihrer Fruchtbarkeit verbessert werden. Anhand zahlreicher Veröffentlichung sollten die Chancen (Stand der technischen Herstellung, Verwendungswege, Wirkung auf Boden und Pflanzen) und Risiken (Gehalte von Schadstoffen, negative Effekte auf Boden und Pflanze, ökonomische Risiken, Gesamtökobilanz) und die rechtlichen Regelungen dargelegt werden.
Boden | Fläche
Chancen und Risiken des Einsatzes von Biokohle und anderer „veränderter“ Biomasse als Bodenhilfsstoffe oder für die C-Sequestrierung in Böden
Reihe
Texte | 04/2016
Seitenzahl
254
Erscheinungsjahr
Autor(en)
Michael Haubold-Rosar, Thomas Heinkele, Anne Rademacher, Jürgen Kern, Christiane Dicke, Axel Funke, Sonja Germer, Yusuf Karagöz, Giacomo Lanza, Judy Libra, Andreas Meyer-Aurich, Jan Mumme, Annette Theobald, Jürgen Reinhold, York Neubauer, Jakob Medick, Isabel Teichmann
Sprache
Deutsch
Forschungskennzahl
3712 71 222
Verlag
Umweltbundesamt
Dateigröße
10165 KB
Preis
0,00 €
Druckversion
nicht lieferbar
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