In Europa werden mehrere Zehntausend Chemikalien gehandelt. Die meisten dieser Chemikalien stellen aus Umwelt- und Gesundheitsgesichtspunkten bei sachgemäßer Verwendung kein Risiko dar. Dafür verantwortlich sind unter REACH die Hersteller, Importeure und Weiterverarbeiter. Die Behörden müssen einerseits prüfen, ob die Angaben korrekt sind. Sie sollen aber auch problematische Stoffe finden, die reguliert werden müssen. Gruppen von Stoffen mit ähnlichen Eigenschaften werden dabei besonders betrachtet. Allerdings gibt es verschiedene „Ähnlichkeiten“.
Gruppen von Chemikalien, die ähnliche Eigenschaften haben
Eine solche Gruppe von Chemikalien sind unter REACH beispielsweise die besonders besorgniserregenden Stoffe (englisch: Substances of Very High Concern – SVHC). Darunter finden sich dann wieder Untergruppen von Stoffen, die bestimmte problematische Stoffeigenschaften haben, beispielsweise krebserregende Stoffe. Aus Umweltsicht sind besonders solche Stoffe problematisch, die langlebig sind, sich in Organismen anreichern und giftig wirken. Sie nennt man PBT-Stoffe (für persistent, bioakkumulierend und toxisch). Auch Stoffe mit hormonähnlicher Wirkung, sogenannte Endokrine Disruptoren, sind ein Beispiel für eine Stoffgruppe mit problematischen Eigenschaften.
Gruppen von Chemikalien, die sich strukturell ähnlich sind
Chemikalien mit ähnlichem molekularem Aufbau können auch zu Gruppen zusammengefasst werden, denn der molekulare Aufbau bestimmt die Eigenschaften von Substanzen. Solche Chemikalien nennt man strukturell ähnlich. Sie haben bestimmte gleiche Unterstrukturen, beispielsweise so genannte funktionelle Gruppen. Ein Beispiel für eine Gruppe von ähnlichen Stoffen sind die Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffe. Sie sind bereits seit Jahrzehnten wegen ihrer kritischen Eigenschaften bekannt und unterliegen zahlreichen Regelungen. Ein weiteres Beispiel sind Phthalate, die vor allem als Weichmacher in Weich-PVC eingesetzt werden. Viele Phthalate sind insbesondere aus Gesundheitssicht problematisch.