Nr.: 81Newsletter Klimafolgen und Anpassung

Liebe Leser*innen,

wie kann Klimaanpassung auf kommunaler und regionaler Ebene gestärkt werden? Zur Beantwortung dieser Frage hat die Fördermaßnahme "RegIKlim" (Regionale Informationen zum Klimahandeln) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) sechs Empfehlungen formuliert, die wir im Schwerpunktartikel dieses Newsletters vorstellen.

Außerdem finden Sie wie gewohnt viele Neuigkeiten zu Aktivitäten und Forschungsergebnissen rund um Klimawandelanpassung.

Eine spannende Lektüre wünscht
Ihr KomPass-Team

Schwerpunktartikel

Forschung und Praxis gemeinsam für regionale Klimaanpassung

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Regionale Informationen zum Klimahandeln
Quelle: Gröschel Branding GmbH

Im Rahmen der Fördermaßnahme RegIKlim (Regionale Informationen zum Klimahandeln) des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) erarbeiten Wissenschaftler*innen gemeinsam mit Praxisakteuren in sechs Modellregionen – von der ostfriesischen Küste bis ins bayerische Alpenvorland – regional angepasste Lösungen für die Auswirkungen von Klimaveränderungen. Innerhalb dieser BMBF-Fördermaßnahme wurden sechs Empfehlungen formuliert, die aufzeigen, wie die Forschung zur Umsetzung von Klimaanpassungsmaßnahmen in Kommunen und Regionen beitragen und effektiv weiterentwickelt werden kann. Dabei wird deutlich, dass die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis nötig ist, um Klimaanpassung zu stärken. Unser Schwerpunktartikel stellt die Empfehlungen mit Beispielen aus den Modellregionen vor.

KomPass – In eigener Sache

UBA-Projekt „Neues Europäisches Bauhaus weiterdenken“ forscht an nachhaltiger und resilienter Zukunft

Wo und wie leben wir in der Zukunft? Und wie gelingt es, urbane Räume zu entwickeln, in denen wir trotz Klimawandel gut, gesund und umweltfreundlich leben können? All diese Fragen sollen im UBA-Eigenforschungsprojekt „AdNEB– Neues Europäisches Bauhaus weiterdenken: nachhaltige Mobilität und resiliente Räume für mehr Lebensqualität“ beantwortet werden. AdNEB knüpft an das „Neue Europäische Bauhaus“ (NEB) der Europäischen Kommission an und will die Zielstellung dieser Initiative durch die Betrachtung von zusätzlichen umweltpolitisch relevanten Dimensionen urbaner Räume erweitern. Ziel ist es, wissenschaftliche Konzepte für umwelt- und klimaverträgliche Siedlungsstrukturen mit hoher Lebensqualität für alle Bevölkerungsgruppen zu entwickeln.

Anpassungspolitik – Neues aus Bund, Länder und Kommunen

27. Weltklimakonferenz in Ägypten muss Klimaschutz und Anpassung voranbringen

Am 6. November 2022 begann im ägyptischen Sharm El Sheikh die 27. Weltklimakonferenz, auf der die Weichen für eine zügige Umsetzung des Übereinkommens von Paris gestellt werden müssen. Die globalen Anstrengungen reichen aktuell bei weitem nicht aus, um die Ziele des Übereinkommens zu erreichen und dramatische Klimafolgen zu vermeiden. Wichtige Themen der diesjährigen Weltklimakonferenz sind Klimaschäden, Finanzierung und Klimaanpassung.

 

NRW: Akteure des Gesundheitswesens geben Erklärung zum Klimaschutz und Anpassung ab

Die Landesgesundheitskonferenz (LGK) in Nordrhein-Westfalen (NRW) möchte das hiesige Gesundheitswesen auf die Herausforderungen des Klimawandels vorbereiten und einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Anpassung leisten. Den entsprechenden Beschluss hat die LGK – der unter anderem die Kassenärztlichen und Kassenzahnärztlichen Vereinigungen, Ärzte- und Apothekerkammern, die Krankenhausgesellschaft NRW, Zahnärztekammern, Selbsthilfeverbände und Sozialversicherungen angehören – Ende Oktober gefasst. Zu den Maßnahmen gehört etwa, dass in den Aus- und Fortbildungen in den Gesundheitsberufen zukünftig auch Wissen über die Gesundheitsgefahren des Klimawandels gelehrt werden soll.

Neue Antragsphase für KLIMOPASS-Förderung in Baden-Württemberg

Mit dem Förderprogramm KLIMOPASS (Klimawandel und modellhafte Anpassung) unterstützt die Landesregierung in Baden-Württemberg verschiedene Akteure bei ihrer Anpassung an den Klimawandel. Das Programm richtet sich an Kommunen, Landkreise, Regionalverbände, Nachbarschafts- und Zweckverbände, Gemeindeverwaltungsverbände, kommunale Unternehmen, kommunale Stiftungen des öffentlichen Rechts sowie kleine und mittlere Unternehmen. Zu den Förderschwerpunkten zählen Beratung und Informationsveranstaltungen, die Erarbeitung von Klimaanalysen und die Umsetzung investiver Anpassungsmaßnahmen.

Münchener Stadtrat beschließt neues Klimaanpassungskonzept

Aufgrund der dichten Bebauung und einem hohen Versieglungsgrad ist München als Wärmeinsel deutlich empfindlicher für die Folgen des Klimawandels als das Umland. Daher hat der Stadtrat Ende Oktober die umfangreiche Fortschreibung des Klimaanpassungskonzepts aus dem Jahr 2016 beschlossen. Zu den 30 neuen Maßnahmen für mehr Klimaresilienz zählen unter anderem die Umgestaltung des öffentlichen Raums, Fassaden- und Dachbegrünung sowie die Kombination von Photovoltaik und Begrünung. Außerdem sollen vulnerable Gruppen und Fachpersonal verstärkt für das Thema Gesundheit und Hitze sensibilisiert werden.

Stuttgart fördert Photovoltaik sowie begrünte Gebäude und Höfe

Um die stadtweite Klimaneutralität bis 2035 zu erreichen, sollen in Stuttgart mehr Photovoltaikanlagen in Betrieb genommen sowie mehr Fassenden und Höfe begrünt werden. Für mehr Grün hat die Stadt nun zwei neue Förderprogramme mit je einem Volumen von 250.000 Euro aufgelegt: das „Stuttgarter Grünprogramm“ und „Urbanes Grün“. Bereits 2020 hat die Stadt eine „Solaroffensive“ gestartet, bei der Bürger*innen insgesamt 15 Millionen Euro Förderung abrufen können. Wer eine Photovoltaikanlage in Kombination mit Dach‐ oder Fassadenbegrünung baut, bekommt eine höhere Förderquote: Statt bis zu 350 Euro pro Kilowatt Peak gibt es dann 450 Euro pro Kilowatt Peak.

Aus Forschung und Praxis

Regional

Klimabeirat Dortmund mit 14 Empfehlung für die Klimaanpassung

Der unabhängige Klimabeirat Dortmund wurde vor einem Jahr von der Stadt eingesetzt, um beim Klimaschutz und der Klimafolgenanpassung beratend zu unterstützten. Nun hat das Gremium 14 Empfehlungen erarbeitet: acht „Quick Wins“ sowie sechs „Big Points“, die Mitte November dem Stadtrat zur vorrangigen Umsetzung empfohlen werden. Zu den „Quick Wins“, die schnell umgesetzt werden können, zählt etwa die verstärkte Aufstellung von mobilem Grün auf hochverdichteten Flächen als Teil des Durchgrünungskonzeptes der Innenstadt. Unter den Big Points, deren Umsetzung großes CO2-Einsparpotenzial bieten, findet sich etwa die Erstellung eines Konzepts jedes Dezernats und Fachbereiches zur Erreichung des Klimaneutralitätsziels 2035, inklusive Klimaanpassungsplanung.

National

Versicherungswirtschaft: 2021 war das teuerstes Naturgefahrenjahr

Einmal im Jahr bringt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) den Naturgefahrenreport heraus. Für die Versicherungswirtschaft war 2021 demnach das teuerste Naturgefahrenjahr ihrer Geschichte. Neben der Schadensbilanz konzentriert sich der diesjährige Bericht auf klimaresiliente Kommunen. Am Beispiel von Leegebruch in Brandenburg zeigt der Bericht, wie die Gemeinde ein kleines kommunales Modell der Starkregenresilienz geschaffen hat: Leegebruch stellte unter anderem das Krisenmanagement mit zusätzlichem Personal neu auf, schützt sich durch Vorsorge, Bauten und wassersensible Flächennutzung.  

Bund Deutscher Landschaftsarchitekt:innen veröffentlicht Empfehlungen zur Klimafolgenanpassung

Ob ein Weißbuch Stadtgrün 2.0, mehr nachhaltige Außenanlagen oder die Einführung eines Grünflächenfaktors: Der Bund Deutscher Landschaftsarchitekt:innen (bdla) hat 20 Empfehlungen an die Bundesregierung erarbeitet, um Stadtlandschaften besser an den Klimawandel anzupassen. Laut bdla zählt der klimaresiliente Umbau von Städten und Regionen zu den Kernkompetenzen von Landschaftsarchitekt*innen. Daher ist eine zentrale Empfehlung des Katalogs mit dem Titel „Essentials zur Klimaanpassung“ die Etablierung von sieben Stiftungsprofessuren „Klimaanpassung/Natürlicher Klimaschutz“ an Fakultäten der Landschaftsarchitektur.

Neues Faktenpapier zum Klimawandel: Was wir übers Klima wissen

Obwohl der Klimawandel heute in großem Umfang kommuniziert wird, werden die Dimensionen aufgrund der Informationsfülle oft nicht richtig eingeordnet. Klare und unabhängige Orientierung möchte das neue Faktenpapier „Was wir heute übers Klima wissen“ geben. Erarbeitet wurde es vom Deutschen Klima-Konsortium mit mehreren Partnern aus der Wissenschaft. Die Autor*innen fassen dazu Informationen aus dem Sachstandsbericht des Weltklimarates sowie die wissenschaftlich unumstrittenen Ergebnisse weiterer Studie der vergangenen Monate kompakt zusammen.

KlimaGesundheit mit kostenfreiem Bildungsmaterial für Kitas

Kinder leiden besonders unter den Folgen des Klimawandels, da ihre körperliche Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist und der Organismus besonders sensibel auf äußere Einflüsse reagiert. Um die Kleinen zu schützen und die Betreuungseinrichtungen dabei zu unterstützen, haben Wissenschaftler*innen, Ärzt*innen und Fachschulen für Sozialpädagogik Bildungsmaterialien für die Arbeit in Kitas und in der Grundschule entwickelt. Das Material steht auf der Webseite des von der Bundesregierung geförderten Programms „KlimaGesundheit – Aktiv für Kitas“ zum Download oder Bestellen zur Verfügung.

Intelligenter Roboter untersucht hitzetolerante Pflanzen

Da viele gängige Pflanzen ausreichend Wasser benötigen, stellt der Klimawandel auch Pflanzenzüchter vor große Herausforderung: Idealerweise sollten Pflanzen gezüchtet werden, die mit wenig Wasser auskommen, hitzetolerant und trockenheitsresistent sind, gute Erträge liefern und möglichst wenig Dünger brauchen. Die Entwicklung solcher Pflanzen wird vom Fraunhofer-Entwicklungszentrums für Röntgentechnik EZRT begleitet. Die dortigen Forscher*innen haben einen intelligenten Feldroboter mit Röntgentechnik entwickelt, der beispielsweise durch dicht stehende Ähren fährt und dabei kontinuierlich 3D-Bilder macht, die eine Ertragsprognose liefern.

Risikobasierter Hochwasserschutz durch Regionalplanung

Die zunehmenden Hochwasserereignisse zeigen: Technischer Hochwasserschutz – wie Deiche, Dämme, Talsperren oder Hochwasserschutzwände – ist für Siedlungen und Infrastruktur zwar weiterhin unverzichtbar, als alleiniger Vorsorgeansatz reicht er aber nicht aus. Für eine ausreichende Anpassung an den Klimawandel ist ein ganzheitliches Hochwasserrisikomanagement nötig. Da in der Regionalplanung dieser Paradigmenwechsel erst in Ansätzen vollzogen wurde, hat die Akademie für Raumentwicklung in der Leibnitz-Gemeinschaft das Positionspapier „Risikobasierter Hochwasserschutz durch Regionalplanung“ mit vielen Tipps und Anregungen erarbeitet.

Global

UNEP-Bericht fordert globale Priorisierung der Klimaanpassung

Im neuen Bericht des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) „Adaption Gap Report 2022: Too Little, Too Slow – Climate adaptation failure puts world at risk“ wird eine weltweite schnelle und starke Intensivierung der Umsetzung und Finanzierung von Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel gefordert. Der Bericht macht deutlich, dass die bisherigen Maßnahmen zur Klimaanpassung international mit dem Fortschritt der Auswirkungen des Klimawandels nicht Schritt halten können. Gerade in Entwicklungsländern, die zu den hauptsächlichen Betroffenen von Klimafolgen gehören, würde die finanzielle Unterstützung nur ein Zehntel des Notwendigen betragen.

Lancet Countdown: So bedroht der Klimawandel die Gesundheit

„Unsere Gesundheit ist abhängig von fossilen Brennstoffen“ zu diesem Fazit kommt der Report von The Lancet Countdown on Health and Climate Change – einem Zusammenschluss von 44 Forscher*innen aus Europa, der die Zusammenhänge zwischen Gesundheit und Klimawandel in Europa verfolgt. Laut Bericht verstärkt die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen durch die starke Luftverschmutzung die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels massiv: Sie tötet weltweit jährlich 1,2 Millionen Menschen. Der Bericht untersucht die Auswirkungen des Klimawandels in Europa auf die Gesundheit anhand von 33 Indikatoren und zeigt Fortschritte bei den Anpassungsstrategien auf.

Waldbrände in Europa 2021: Zweimal die Fläche von Luxemburg

Die Waldflächen in Europa, die im vergangenen Jahr verbrannt sind, entsprechen zweimal der Größe von Luxemburg. Das und weitere Fakten rund um Waldbrände in Europa gehen aus dem neuesten Bericht des Joint Research Centre (JRC) der Europäischen Kommission hervor. Demnach fanden die drei schlimmsten Brandjahre in Europa seit Beginn des Reports 2006 in den vergangenen sechs Jahren statt. Unter anderem bietet der Bericht auch detaillierte Informationen über die Maßnahmen, die die Länder zur Verhütung, Vorsorge und Brandbekämpfung von Waldbränden unternehmen. Die Vermeidung von Waldbränden ist auch Teil der EU-Strategie zur Anpassung an den Klimawandel.

EU-Projekt zu Prävention und Bekämpfung von Waldbränden

Die Klimakrise führt in Europa zu immer mehr verheerenden Waldbränden. „In einem einzelnen Waldbrand brennt plötzlich so viel ab, wie sonst in vielen Waldbränden im ganzen Jahr“, sagt Kirsten Thonicke, Waldbrand-Expertin am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK). Unter anderem sei die Vegetation nicht an die Häufigkeit und Intensität der Brände angepasst. In dem internationalen Projekt FirEUrisk arbeitet das PIK gemeinsam mit 38 Partnerinstitutionen an Szenarien zur Minderung des Brandrisikos auf dem gesamten Kontinent. Ziel des Projekts ist die Anpassung von Brandmanagementstrategien an die klimatischen und sozioökonomischen Veränderungen.

EU-Projekt für Wälder, die dem Klimawandel standhalten

Wälder können bei der Abmilderung der Klimakrise eine große Rolle spielen. Da sie aber als komplexe Netzwerke eine sorgfältige Planung und Bewirtschaftung brauchen, wurde das europäische Forschungsprojekt CLIMB-FOREST gestartet. Ziel ist es, Wälder zu schaffen, die dem Klimawandel standhalten und Menschen und Natur nützen. An dem Projekt ist auch die Abteilung Bioklimatologie an der Fakultät für Forstwissenschaften und Waldökologie der Universität Göttingen beteiligt. Die Forschenden werden unter anderem untersuchen, wie sich die Waldstruktur – etwa die Artenzusammensetzung – biophysikalisch auswirkt.

WTO will Handelspolitik stärker an Klimaveränderungen anpassen

Die Welthandelsorganisation (WTO) und das Global Centre on Adaptation (GCA) wollen stärker zusammenarbeiten, um die Handelspolitik besser an die Veränderungen des Klimawandels anzupassen. Das soll vor allem für diejenigen Ländern gelten, deren Wirtschaft von der Klimakrise besonders stark betroffen ist – beispielsweise, wenn aufgrund von Extremwetterereignissen die heimische Erzeugung von Nahrungsmittel stark zurückgeht. Ein weiterer Punkt ist etwa der Zugang zu widerstandsfähigeren Pflanzensorten. Vertreter der beiden Organisationen haben dazu eine Absichtserklärung unterzeichnet.

Publikationen

Das Undenkbare denken: Herausforderungen beim Risikomanagement

Ein wirksames Risikomanagement sollte nicht vom schlimmsten bisher bekannten Fall ausgehen, sondern von einem nie dagewesenen Ausmaß. Das gilt auch für Naturgefahren in Folge des Klimawandels wie Überschwemmungen und Dürren, resümieren Forschende in ihrer Studie „The challenge of unprecedented floods and droughts in risk management“, die in der Fachzeitschrift Nature veröffentlicht wurde. Die Autor*innen haben unter der Leitung von Heidi Kreibich vom Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) drei Erfolgsfaktoren ausgemacht: eine wirksame Steuerung des Risiko- und Notfallmanagements, hohe Investitionen in strukturelle und nicht-strukturelle Maßnahmen sowie verbesserte Frühwarn- und Echtzeitkontrollsysteme.

Bison, Elch und Co: Wiederansiedlung als Möglichkeit zur Klimaanpassung?

Die Wiederansiedlung verdrängter Tierarten kann die Widerstandsfähigkeit einer Region gegen Extremwetterereignisse erhöhen. Zu diesem Schluss kommen Forschende der Kansas State University, die in Kanada 29 Jahre lang drei Gebiete untersucht haben: eines ohne große Grasfresser, eines in dem Bisons wiedereingeführt wurden und eines mit Rindern, die acht Monate lang grasen. Die Fläche mit Bisons wies nicht nur die höchste Artenvielfalt auf, sondern war auch gegenüber extremen Wetterereignissen am widerstandsfähigsten. Ob das auch für Ereignisse als Folgen des Klimawandels gilt, muss demnach noch erforscht werden.

EEA: Hitzewellen und Infektionskrankheiten aufgrund des Klimawandels bedrohen Gesundheit

Noch nie dagewesene Hitzewellen sind die größte direkte klimabedingte Gesundheitsbedrohung für die europäische Bevölkerung. Das stellt die Europäische Umweltagentur (EEA) in ihrem neuen Bericht „Climate change as a threat to health and well-being in Europe: focus on heat and infectious diseases.“ fest. Laut dem Bericht können Aktionspläne zum Schutz der Gesundheit bei Hitze, die Begrünung von Städten, eine bessere Gebäudeplanung und die Anpassung der Arbeitszeiten dazu beitragen, die am stärksten gefährdeten Gruppen der Gesellschaft besser zu schützen. Zudem werden sich den Prognosen zufolge auch klimaempfindliche Infektionskrankheiten weiter nach Norden ausbreiten und eine höhere Krankheitslast in Europa verursachen.
Zusätzlich stellt die EEA in einem Briefing die Zusammenhänge zwischen Klimaschutz, Anpassung und sozialen Aspekten bei der nachhaltigen Kühlung von Gebäuden dar.

Tatenbank – Nichts zum Ausruhen

Folgen des Klimawandels interkulturell managen - KLINMA

Eingangsfolie des Projektkickoffs mit Logo und Titel
Folgen des Klimawandels interkulturell managen
Quelle: VIA e.V.

Die Folgen des Klimawandels betreffen alle Bürger*innen. Deshalb ist es wichtig, bei der Kommunikation und Sensibilisierung für den Umgang mit Klimawandelfolgen die gesamte Bevölkerung zielgruppenspezifisch zu erreichen. Bei Menschen mit Migrationshintergrund können beispielsweise sprachliche Barrieren das Verständnis erschweren. Das Projekt „KLINMA“ des Verbands für interkulturelle Arbeit (VIA) hat es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, die Bevölkerung mit Migrationshintergrund für die Folgen des Klimawandels in Deutschland zu sensibilisieren und ihnen Strategien und Anregungen zu geben, wie sie mit Hitzewellen oder Starkregenereignissen umgehen können. Die Projektmitarbeitenden informierten in den Städten Moers, Kerpen und Bielefeld exemplarisch Zielgruppen aus der Bevölkerung mit Migrationshintergrund zu Klimafolgen und Anpassungsmaßnahmen in den Bereichen Gebäude, Wohnumfeld, Gärtnern und Gesundheit. Außerdem wurden Bildungsmodule erarbeitet, die über das Projekt hinaus die Weitergabe von Informationen durch Multiplikatoren*innen aus migrantischen Communities ermöglichen sollen.

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