Immer mehr Verpackungsabfall
Der Verbrauch von Kunststoffverpackungen ist zwischen 2000 und 2016 um rund 74 Prozent gestiegen Quelle: Umweltbundesamt |
220,5 Kilogramm Verpackungsabfall pro Kopf fielen im Jahr 2016 in Deutschland an, insgesamt 18,16 Millionen Tonnen. Das sind 0,05 Prozent mehr als im Vorjahr. Deutschland belegt damit einen traurigen Spitzenplatz in Europa: Die aktuellsten Zahlen weisen für die EU im Jahr 2015 lediglich einen Pro-Kopf-Verbrauch von 167,3 Kilogramm aus.
Trends wie kleinere Portionsgrößen aufgrund kleinerer Haushalte, der „Coffee to go” im Einwegbecher und der boomende Versandhandel lassen den Verpackungsverbrauch weiter anwachsen. Der Verbrauch von Kunststoffverpackungen ist zwischen den Jahren 2000 und 2016 um rund 74 Prozent gestiegen.
70 Prozent des Verpackungsabfalls wurden 2016 in Deutschland recycelt, der Rest wurde größtenteils zur Energiegewinnung verbrannt. Die Recyclingquote variiert jedoch stark zwischen den einzelnen Materialien: Vergleichsweise hoch ist sie bei Stahl (92,1 Prozent), Papier/Karton (88,7 Prozent), Aluminium (87,9 Prozent) und Glas (85,5 Prozent). Bei Kunststoffen (49,7 Prozent) und Holz (26 Prozent) ist der recycelte Anteil jedoch geringer. Gerade Kunststoffverpackungen sind aufgrund der Materialvielfalt schwierig zu sortieren und recyceln. 2016 konnten immerhin 0,9 Prozent mehr Kunststoffverpackungen recycelt werden als im Vorjahr; erstmals mehr als energetisch verwertet wurde. Hier besteht aber weiterhin Potenzial und Deutschland muss künftig noch besser werden: Am 1. Januar 2019 tritt das neue Verpackungsgesetz in Kraft und legt zumindest für Verpackungen, mit denen sich Hersteller bei dualen Systemen beteiligen müssen und die typischerweise bei privaten Endverbrauchern anfallen, eine Kunststoffrecyclingquote von zunächst 58,5 Prozent und ab 2022 von 63 Prozent fest.
Mehr Daten und Fakten finden Sie in der aktuellen Ausgabe unserer jährlichen Studie „Aufkommen und Verwertung von Verpackungsabfällen in Deutschland“.