Internalisierung der flughafennahen externen Umweltkosten
Der Luftverkehr belastet die Bevölkerung und die Ökosysteme auf vielfältige und erhebliche Weise. Neben dem Einfluss auf das Klima, verursachen Flugzeuge im direkten Umfeld der Flugplätze eine hohe Umweltbelastung. Hier stellen hauptsächlich der Fluglärm und Luftschadstoffe die größten Probleme dar. Durch das prognostizierte starke Wachstum des Luftverkehrs (ca. 4 % pro Jahr laut Internationaler Zivilluftfahrt-Organisation ICAO) werden diese Belastungen in Zukunft noch weiter zunehmen. Der technische Fortschritt reicht aufgrund dieses starken Verkehrswachstums nicht aus, die Umweltbelastungen durch den Luftverkehr zur verringern. Da die gegenwärtigen Regelungen keine ausreichende Anreizwirkung mehr bieten, deutlich lärm- und schadstoffärmere Flugzeuge einzusetzen, sind neue Instrumente erforderlich.
Gemäß dem Verursacherprinzip soll der Luftverkehr für die verursachten Umweltbelastungen aufkommen. In der Realität werden diese Kosten jedoch größtenteils der Allgemeinheit angelastet. Das seit langem an deutschen Flughäfen eingesetzte Instrument der lärm-abhängigen Landeentgelte bietet hierfür gute Ansätze, ist jedoch reformbedürftig. Zudem stellt sich die Frage, wie weitere lokale Umweltbelastungen durch den Luftverkehr (vor allem Luftschadstoffe) verursachergerecht internalisiert werden können. Es fehlt ein ganzheitliches Konzept, um alle flughafennahen Umweltkosten in gerechter und wirkungsvoller Art und Weise dem Luftverkehr anzulasten.
Im Fokus dieser Konferenz stand die Ermittlung der flughafennahen externen Kosten des Luftverkehrs und Instrumente zur verursachergerechten Kostenanlastung. Die Tagung sollte dazu beitragen, ein gerechtes, transparentes und einheitliches Entgeltsystem zu entwickeln. Im Anschluss an die Veranstaltung baten wir drei Teilnehmer zu Wort, daraus entstand das Audio-Podcast „Externe Umweltkosten des Luftverkehrs werden nicht bezahlt″.