Warum haben ältere Fahrzeuge mit Dieselmotoren so hohe Stickstoffoxid (NOX)-Emissionen?

Dieselmotoren erzeugen prozessbedingt mehr Stickstoffoxide (NOX) als Ottomotoren. Der permanent hohe Luftüberschuss in der Flamme und höhere Verbrennungstemperaturen begünstigen die chemischen Reaktionen, die zur Oxidation des Stickstoffs in der angesaugten Luft führen. Hinzu kommt, dass aufgrund des höheren Luftanteils während der Verbrennung kein Dreiwegekatalysator wie beim Ottomotor eingesetzt werden kann. Um die Emissionen von Kohlenmonoxid (CO) und unverbrannten Kohlenwasserstoffen (HC) zu verringern und die vorgegebenen Grenzwerte sicher einzuhalten, kommen bei Diesel-Pkw Oxidationskatalysatoren zum Einsatz. Diese wandeln auch das im Motor primär entstandene Stickstoffmonoxid (NO) (je nach Zusammensetzung des Katalysators unterschiedlich stark) in Stickstoffdioxid (NO2) um; der direkt emittierte NO2-Anteil steigt somit an. Ältere Dieselfahrzeuge (Euro 5 und älter) haben keine Katalysatoren zur Minderung von Stickoxiden und verwenden lediglich eine Abgasrückführung die sauerstoffärmere Luft in den Brennraum des Motors zurückführt. Diese Konzepte reichen nicht aus, um die hohen NOx-Konzentrationen im Rohabgas in allen Betriebszuständen des Fahrzeugs effizient zu mindern.

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