Die Vielfalt der Böden in Deutschland ist groß. Um mehr Licht in die Welt unter unseren Füßen zu bringen, wird jedes Jahr am 5. Dezember, dem Internationalen Tag des Bodens, der „Boden des Jahres“ vorgestellt. Welcher Boden gekürt wird entscheidet ein Fachgremium. Neben Namen und Verbreitung werden historische Fakten, die vorherrschende Nutzung und aktuelle Nöte der jeweiligen Böden präsentiert.
Die Rendzina ist ein Boden, der sich aus Kalk, Dolomit oder Gipsgestein entwickelt hat. Durch Bildung und Anreicherung von Humus bildet sie einen dunkel gefärbten Oberboden aus. Unmittelbar darunter liegt das kaum verwitterte Bodenausgangsgestein. In der deutschen Bodengliederung gehört die Rendzina in die Bodenklasse derjenigen mineralischen Böden, bei denen die Bodenbildung nicht über die Entwicklung eines humosen Oberbodens hinausgeht. Je nach dem Grad der Festigkeit des Kalksteins werden drei Rendzina-Ausprägungen unterschieden: Felsrendzina aus massivem Kalkstein, Gerüstrendzina aus Kalksteinschutt und Lockerrendzina aus grabbaren, porenreichen und lockeren Kalksteinablagerungen.
Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite "Boden des Jahres".
Knapp ein Drittel der Fläche Deutschlands (11,4 Mio. ha) ist von Wald bedeckt. Die Böden darunter spielen mit ihren zahlreichen Funktionen und Ökosystemleistungen eine wichtige Rolle im Naturhaushalt Deutschlands.
Waldböden sind als Pflanzenstandort und Nährstoffquelle die Grundlage produktiver und anpassungsfähiger Wälder. Sie tragen als Kohlenstoffspeicher zum Klimaschutz bei, sorgen für sauberes Trinkwasser und Regenrückhalt bei Extremniederschlägen, puffern atmosphärische Schadstoff- und Säureeinträge und dienen als Lebensraum für eine Vielzahl an Organismen.
Die Baumarten prägen neben Klima, Geologie und Lage den Boden. Andererseits sind alle Baumarten auf bestimmte Bodeneigenschaften angewiesen. Wird es zu nass oder zu trocken, können Wälder nicht existieren. Durch den Klimawandel wird sich die Verbreitung der Baumarten in Zukunft verändern.
Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite "Boden des Jahres".
Mit dem Ackerbau veränderte der Mensch die gesamte Landschaft und schuf Ackerböden. Dabei gibt es den einen Ackerboden nicht. „Ackerboden“ nennen wir alle Böden, die „unter den Pflug genommen“ wurden und besonders seit der Erfindung des Traktors durch regelmäßige Lockerung und Durchmischung mit Pflug, Egge oder Grubber entstanden sind. Gut die Hälfte der Fläche Deutschlands wird heute landwirtschaftlich genutzt. Etwa 70 Prozent davon sind Ackerland. Allerdings wird diese Fläche aus verschiedenen Gründen seit Jahren immer weniger. Weil Ackerböden – anders als Wälder, Moore oder andere Biotope – nicht besonders geschützt sind, wird täglich Ackerfläche in Siedlungs- und Verkehrsfläche umgewandelt, also weitgehend oder ganz zerstört. Die Erzeugung von Nahrung, Futtermitteln und pflanzlichen Rohstoffen ist sicher die offensichtlichste Funktion des Ackerbodens für den Menschen. Aber auch als Kohlenstoffspeicher ist der Ackerboden von großer Bedeutung für das Klima. Durch unangepasste Nutzung kann der Kohlenstoff allerdings auch wieder freigesetzt werden und als CO2 zum Klimawandel beitragen.
Wir tragen die Verantwortung, diese Böden zu erhalten.
Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite "Boden des Jahres".
Der Pelosol, deutsch Tonboden, entwickelt sich aus Ausgangsgesteinen, die aus Ton, schwach sandigem Ton, lehmigem Ton oder schwach schluffigem Ton bestehen oder zu Ton verwittern. Ton besteht aus den kleinsten Partikeln in Böden (Korngrößen). Durch diese Partikel haben Pedolsole einen besonderen Charakter, sie quellen bei Feuchtigkeit und schrumpfen bei Trockenheit. Bei zu viel Feuchtigkeit wird der Boden breiig bis weich und bei zu hoher Trockenheit steinhart. Pedosole können durch den hohen Gehalt an Ton das Bodenwasser und Nährstoffe gut speichern. Auch Schadstoffe aus dem Sickerwasser werden zurückgehalten.
Pedosole kommen hauptsächlich im Gebiet zwischen dem Bodensee und Hannover mit tonig verwitternden Gesteinen des Erdmittelalters, vor allem im Schichtstufenland zwischen dem Schwarzwald und der Schwäbischen Alb vor. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite "Boden des Jahres".
Lössboden ist ein wertvoller Boden im Ackerbau und erfüllt zahlreiche Funktionen – er speichert Nährstoffe, hält aber auch Schadstoffe zurück und hilft so, das Grundwasser sauber zu halten. Ohne eine neue Eiszeit kann er sich nicht erneut bilden. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite "Boden des Jahres".
Wattboden - Boden des Jahres 2020
Wattböden sind wahre Schätze der Natur. Geologisch werden Wattböden als junge Böden bezeichnet. Sie kommen in dem Bereich vor, der regelmäßig vom Tidewasser überflutet wird. Bei Niedrigwasser liegt er offen. Nur einige Pionierpflanzen bilden einen spärlichen Bewuchs. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite "Boden des Jahres".
Kippenboden (Kipp-Regosol) - Boden des Jahres 2019
Kippenböden sind junge Böden, die sich innerhalb von Jahrzehnten in Bergbaufolgelandschaften entwickelt haben. Sie entstehen aus verkipptem Abraum. Sie sind besonders in den großen Braunkohletagebau-Revieren verbreitet. In der deutschen Bodenklassifikation zählen diese Böden zur Klasse der Terrestrischen Rohböden und zur Klasse der Ah/C-Böden. Die verbreiteten Kipp-Regosole sind aus carbonatfreiem bis carbonatarmem Lockermaterial hervorgegangen. International (WRB) sind sie den Regosols zugeordnet, oder wenn stark sandig, den Arenosols. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite "Boden des Jahres".
Alpiner Felshumusboden - Boden des Jahres 2018
Felshumusboden ist in Gebirgen anzutreffen, innerhalb Deutschlands vor allem im bayerischen Alpenraum. Er besteht aus zwei Bereichen, die in der Bodenkunde als Horizonte bezeichnet werden. Fester Fels bildet dabei den sogenannten C-Horizont, den Untergrund. Auf diesem sammelt sich Humus an, sodass eine mehr oder weniger mächtige Humusauflage (L- und O-Horizont) entsteht. Zur Bildung solcher O/C-Böden sind besondere Standortbedingungen notwendig, wie sie in den höheren Lagen von Gebirgen oft gegeben sind: Kurze Vegetationszeiten, lange Kältephasen und eine oft schwer zersetzbare Streu aus abgestorbenen Pflanzenresten. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite "Boden des Jahres".
Gartenboden (Hortisol) - Boden des Jahres 2017
Der Gartenboden, in der Fachsprache Hortisol, entwickelte sich durch gärtnerische Bewirtschaftung aus anderen Böden. Er ist ein von Menschenhand über Generationen geschaffener Boden mit einem mächtigen, humusreichen Oberboden, der sehr fruchtbar ist. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite "Boden des Jahres".
Der Grundwasserboden (Gley) - Boden des Jahres 2016
Grundwasserböden sind durch oberflächennahes Grundwasser geprägte Böden. Nach der deutschen Bodenkundlichen Kartieranleitung heißen sie Gleye, nach dem altdeutschen Wort „Klei“ für entwässerten Schlick. International zählen die Böden zu den Gleyosolen. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite "Boden des Jahres".
Der Stauwasserboden (Pseudogley) - Boden des Jahres 2015
Stauwasserböden werden durch Niederschlagswasser geprägt, das nur stark verzögert in den Untergrund versickern kann. Unter einem gut durchlässigen Stauwasserleiter folgt ein gering durchlässiger, dichter gelagerter Staukörper. Nach der deutschen Bodenklassifikation bezeichnet man die meisten Stauwasserböden als Pseudogleye, solche mit lang anhaltender Vernässung auch als Stagnogleye. International zählen die Böden vor allem zu den Planosolen oder den Stagnosolen. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite "Boden des Jahres".
Weinbergsböden sind seit der Römerzeit Zeuge der Wirtschaftsweise des Menschen. Nach der deutschen Bodengliederung werden die meisten Weinbergsböden als Rigosole bezeichnet. International gehören sie zu den Aric Anthrosolen (auch Regic oder Terric Anthrosol). Der Weinbergsboden ist bereits der zehnte "Boden des Jahres". Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite "Boden des Jahres".
Der Plaggenesch ist Zeuge einer historischen Wirtschaftsweise des Menschen, bei der arme Böden oberflächlich „abgeplaggt“, im Tierstall mit Dung vermischt und dann auf der „Esch“ verteilt wurden. Das ermöglichte Roggenanbau auf vormals verarmten Böden, hinterließ aber auch weite Heideflächen oder Wanderdünen abseits der Küsten. Der internationale Name (nach World Reference Base for Soil Resources, WRB) des Plaggeneschs ist Plaggic Anthrosol. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite "Boden des Jahres".
Niedermoore sind Böden, die sehr große Mengen (über 30 %) an organischem Material als Torf enthalten. Niedermoortorfe besitzen eine typisch dunkelbraune bis schwarze Farbe. Je nach Erhaltungszustand sind die torfbildenden Pflanzenteile mit bloßem Auge mehr oder weniger gut erkennbar.Der Untergrund von Niedermooren kann aus Sand, Schluff, Lehm und Ton bestehen - oder auch aus ganz besonderen, in Seen abgelagerten Materialien, den Mudden. Diese Mudden können je nach Ausgangsmaterial weiß (Kalkmudde), oliv (Lebermudde aus Algen) oder dunkelbraun (Tonmudde) gefärbt sein. International gehören Niedermoore zu den Histosolen (WRB). Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite "Boden des Jahres".
Vega (Brauner Auenboden) – Boden des Jahres 2011
Vegen sind braune, fruchtbare Böden im Überflutungsbereich von Flüssen und werden auch als Braune Auenböden bezeichnet. Der Name Vega stammt aus dem iberischen Sprachraum und bedeutet so viel wie „Aue“ oder „fruchtbare Ebene“. Typische Merkmale: dunkler, humusreicher Oberboden mit graubraunem, feinkörnigem Unterboden, der deutlich geschichtet und oft ebenfalls humushaltig ist. Darunter können sich Kiesschichten älterer Flussablagerungen oder Oberböden früherer Auenböden befinden. Vegen werden nur sporadisch überflutet und sind im oberen Bereich kaum von Grundwasser geprägt. Sie zeigen daher weder Rostflecken noch grau-blaue Verfärbungen. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite "Boden des Jahres".
Stadtböden – Boden des Jahres 2010
Stadtböden sind ebenso wie die Böden unter Acker und Wiesen sowie in Wäldern Teil des Umweltmediums Boden, das unsere Lebensgrundlage ist. Unter dem Begriff Stadtböden werden die vielfältigen Böden städtisch industrieller Räume zusammengefasst. Die Faktoren, die zu ihrer Entstehung beigetragen haben, wie Ausgangsgestein, Relief, Klima, Wasserführung, Flora und Fauna, sind hier durch den Menschen sehr stark beeinflusst worden; so stark, dass sich Stadtböden von denen des Umlandes erheblich unterscheiden. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite "Boden des Jahres".
Die Kalkmarsch – Boden des Jahres 2009
In Marschböden sind alle gr0ßen Flutereignisse früherer Jahrhunderte an der Nordsee zu erkennen. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite "Boden des Jahres".
Braunerde – Boden des Jahres 2008
Braunerden sind weitverbreitete Böden und werden als Ackerland und Grünland sowie als Waldstandorte genutzt. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite "Boden des Jahres".
Podsol - Boden des Jahres 2007
Podsole sind die Standorte mit den blühenden Heidelandschaften. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite "Boden des Jahres".
Fahlerde - Boden des Jahres 2006
Fahlerden sind nicht fahl sondern haben nur einen ausgebleichten Horizont. Es sind fruchtbare Böden mit einer hohen Ertragssicherheit. Neben Winterweizen, Wintergerste und Raps werden auch hohe Holzerträge erzielt. Die gute Wasserspeicherung aufgrund der Zusammensetzung der Böden ermöglicht das üppige Pflanzenwachstum. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite "Boden des Jahres".
Schwarzerde - Boden des Jahres 2005
Schwarzerden sind die Könige unter den Böden. Eine Schwarzerde in der Magdeburger Börde führt die Bewertungsliste der Bodenschätzung mit 100 Punkten an. Weitere Informationen dazu finden Sie auf der Webseite "Boden des Jahres".
„Für Mensch und Umwelt“ ist der Leitspruch des UBA und bringt auf den Punkt, wofür wir da sind. In diesem Video geben wir Einblick in unsere Arbeit.
Umweltbundesamt
Kontakt
Wörlitzer Platz 1 06844 Dessau-RoßlauBitte richten Sie Ihre Anfragen ausschließlich über das Kontaktformular "UBA fragen" an uns.Derzeit besteht leider keine telefonische Erreichbarkeit.Bei der Beantwortung von Anfragen kann es zu Verzögerungen kommen. Wir bitten um Verständnis.