Bund beschafft Textilien künftig nachhaltiger und gerechter

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Bund will Textilbeschaffung nachhaltiger ausrichten
Quelle: ReinerSturm/ pixelio.de

Ob Arbeitskleidung, Bettwäsche im Krankenhaus oder Kantinenausstattung: Die Bundesregierung will beim Kauf von Textilien künftig stärker als bisher Umwelt- und Sozialkriterien berücksichtigen. Dafür setzen sich das BMZ und UBA ein und legen den Leitfaden für nachhaltige Textilbeschaffungen der Bundesregierung neu auf.

Textile Lieferketten sind global und sehr komplex. Millionen von Menschen sind in verschiedenen Ländern in die Produktion eingebunden, die mit erheblichen sozialen und ökologischen Risiken verbunden ist.

Der Leitfaden wurde unter Federführung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (⁠BMZ⁠) gemeinsam mit dem Umweltbundesamt (⁠UBA⁠) erstellt und mit den anderen Ministerien abgestimmt. Er gilt somit für alle Behörden und Verwaltungen der Bundesregierung. Die nun vorliegende Fassung ist bereits die dritte Überarbeitung. Sie ist praxisorientiert und bietet zahlreiche konkrete Hilfestellungen. So wird konkret beschrieben, wie menschenrechtliche Sorgfaltspflichten in der öffentlichen Vergabe verankert werden können – analog zum Lieferkettengesetz für die Privatwirtschaft. Auch die umweltbezogenen Vorgaben sind strenger als bisher.

Das BMZ veröffentlichte zudem eine neue Themen-Website mit dem Titel "Nachhaltig einkaufen, mit Verantwortung für Mensch und Umwelt", deren thematischer Schwerpunkt auf der Beschaffung von Textilien liegt.

Die Bundesregierung hat sich verpflichtet, bis 2026 jährlich mindestens 50 Prozent aller Textilien nach den Vorgaben des Leitfadens zu beschaffen. Durch ihr sehr hohes Beschaffungsvolumen hat die öffentliche Hand einen wirkungsvollen Hebel, um Umwelt- und Sozialstandards weltweit umzusetzen.

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Schlagworte:
 Textilien  Nachhaltige öffentliche Beschaffung