Die Digitalisierung hat längst im Verkehrssektor Einzug gehalten und bietet Chancen für mehr nachhaltige Mobilität: Digitale Mobilitätsdienste ermöglichen es, Routen mit dem Leihfahrrad, Bahn und Bus zu planen. Die Bevölkerung am Stadtrand wird durch On-Demand-Shuttles besser bedarfsgerecht an den nächstliegenden Bahnhof angebunden. Der Komfort kann sich erhöhen, es werden mehr Personengruppen mit dem Angebot erreicht und die Nutzung des privaten Pkw wird zunehmend überflüssig. Allerdings besteht auch das Risiko, dass durch ein wachsendes Angebot vernetzter fahrerloser Pkw ebendiese verstärkt zulasten umweltfreundlicher Verkehrsmittel genutzt würden. Das lässt sich darauf zurückführen, dass autonome Fahrzeuge dann auch von Personengruppen genutzt werden könnten, die bislang keinen eigenen Pkw besitzen bzw. selbst nicht fahren können.
Mit diesen denkbaren Auswirkungen einer Digitalisierung im Verkehr und den entsprechenden Chancen und Risiken befasst sich die vom UBA beauftragte Studie „Digitalisierung im Verkehr – Potentiale und Risiken für Umwelt und Klima“. Diese Studie zeigt, dass die Vorteile digitaler Lösungen im Verkehr exklusiv für eine nachhaltige Mobilität zur Verfügung stehen müssten. Wie ein entsprechender rechtlicher Rahmen gestaltet werden könnte, wurde in der Studie „Digitalisierung im Verkehr – Vorschläge für Regelungskonzepte und Rahmenbedingungen zur Realisierung einer nachhaltigen Mobilität“ untersucht. In der Studie wurden Regulierungsmöglichkeiten vorgeschlagen, die die Aspekte Mobilität, Klimaschutz, Energieeffizienz, Verkehrssicherheit, Gesundheitsschutz sowie Flächen- und Ressourcenverbrauch berücksichtigen.
Zusammengefasst und für Entscheidungsträger aufbereitet werden die Studienergebnisse in der Fachbroschüre „Digitalisierung und Automatisierung im Verkehr – Ein regulativer Rahmen für eine nachhaltige Entwicklung“ präsentiert. Es werden fünf Bausteine vorgeschlagen, wie digitale Angebote und Lösungen den öffentlichen Personenverkehr als das Rückgrat der nachhaltigen Mobilität stärken können. Dazu gehören unter anderem die privilegierte Nutzung des fahrerlosen Fahrens im öffentlichen Verkehr, zum Beispiel als Zubringer, und die Förderung multimodaler Mobilitäts-Apps, welche auf offene standardisierte Mobilitätsdaten in Echtzeit zurückgreifen.