Der Sachverständigenrat für Umweltfragen veröffentlichte 1985 das Sondergutachten „Umweltprobleme der Landwirtschaft“. Erstmals in Deutschland erarbeitete er einen systematischen und umfassenden Überblick über die Wirkungen landwirtschaftlicher Produktion auf die sie umgebenden Ökosysteme.
Heute gilt das Sondergutachten unter Fachleuten als „Klassiker“. Grund genug für das Umweltbundesamt, seinerseits ein Gutachten an die TU München-Weihenstephan zu vergeben, in dem eine Art Erfolgsbilanz gezogen werden sollte. Es war zu überprüfen, was von den damaligen Kritikpunkten und Empfehlungen inzwischen umgesetzt wurde und wo nach wie vor die Defizite liegen.
Insgesamt zeigt sich, dass sich die Situation der Umwelt- und Naturschutzgüter Biodiversität, Landschaftsbild, Boden und Klima seit 1985 tendenziell negativ entwickelt hat. Der Belastungs- und Gefährdungszustand der Schutzgüter Luft und Wasser ebenso wie die Schadstoffbelastung von Lebensmitteln hat sich- auch durch Maßnahmen z.B. der Luftreinhaltung - hingegen günstig entwickelt. In Bezug auf die landwirtschaftlichen Wirkfaktoren lässt sich jedoch festhalten, dass die Landwirtschaft weiterhin maßgeblichen Einfluss auf den Zustand und auf die Situation der Schutzgüter hat und der Anteil der landwirtschaftlichen Belastungen an den Gesamtbelastungen teilweise zugenommen hat.
Auf einer Pressekonferenz am 12.10.2015 wurden die Ergebnisse vorgestellt und diskutiert. Mit dabei waren neben Frau Krautzberger, der Präsidentin des UBA, auch Wolfgang Haber, der SRU-Vorsitzende von 1985 mehrfach ausgezeichneter Biologe, der Agrarökonom Alois Heißenhuber als Hauptforschungsnehmer und Christian Hey, der Generalsekretär des heutigen SRU.