Ein Schritt nach vorn beim Fischschutz

toter Fischzum Vergrößern anklicken
Fische werden durch Wasserkraftanlagen oder Schöpf- und Pumpanlagen tödlich verletzt.
Quelle: Christopher Niemann / Fotolia.com

Wie können Fische vor tödlichen Gefahren durch Wasserkraftanlagen oder Schöpf- und Pumpwerke wirksam geschützt werden? Mit dieser und anderen damit in Zusammenhang stehenden Fragen haben sich seit 2012 über 200 Personen aus 140 Institutionen intensiv im Forum Fischschutz und Fischabstieg auseinander gesetzt. Jetzt liegen die Ergebnisse und Empfehlungen des Forums vor.

An Wasserentnahmebauwerken, Pump- und Schöpfwerken und Wasserkraftanlagen können Fische in einem Umfang geschädigt oder getötet werden, der Einfluss auf den ökologischen Zustand der Gewässer nimmt.

Maßnahmen zur Vermeidung von Fischschäden sind zwar bekannt, jedoch gibt es um deren Wirksamkeit vielfach Diskussionen. Zudem ist die Thematik häufig Veranlassung, die Umweltziele des Gewässerschutzes denen des Klimaschutzes konträr gegenüberzustellen, wenn es um die Energieerzeugung aus Wasserkraft geht. Das Thema Fischschutz und Fischabstieg an Wasserkraftanlagen wird daher unter fachlichen und umweltpolitischen Gesichtspunkten zwischen und innerhalb der einzelnen Fachdisziplinen und Zuständigkeiten intensiv bis kontrovers diskutiert. Dies war für das Umweltbundesamt Veranlassung, das „Forum Fischschutz und Fischabstieg“ einzurichten. Ziel des Forums ist, einen bundesweiten interessen- und zuständigkeitenübergreifenden Informations- und Erfahrungsaustausch zur Thematik zu ermöglichen und zu moderieren. Des Weiteren sollte eine Standortbestimmung erfolgen, was derzeit als Stand des Wissens und der Technik für den Fischschutz und Fischabstieg als allgemein anerkannt gelten kann.

Im Ergebnis des Dialogs konnte ein gemeinsames Verständnis darüber erarbeitet werden, welche Anforderungen und Lösungen dem Fischschutz und Fischabstieg zu Grunde gelegt werden können, an welcher Stelle es Handlungs- und Forschungsbedarf gibt und welche Wertvorstellungen dem Handeln der jeweiligen Akteure zu Grunde liegen. Der vorliegende Bericht fasst diese Ergebnisse in prägnanter Form zusammen.

Von Bedeutung ist insbesondere die Feststellung, dass es bis ca. 50 m³/s Ausbaudurchfluss je Rechenanlage gegenwärtig einen Stand des Wissens und der Technik gibt, mit dem funktionsfähige, mechanische Fischschutz- und Abstiegsanlagen einschließlich der erforderlichen Reinigungstechnik für Fische ab 10 cm Größe realisiert werden können. Damit ist Fischschutz an der weitaus überwiegenden Anzahl der Wasserkraftanlagen in Deutschland möglich. Mit dem Gutachten des Forums zur standörtlichen Evaluierung von Fischschutz- und Fischabstiegsmaßnahmen liegt erstmalig eine breit abgestimmte Methode zur Planung und Durchführung von Funktionskontrollen vor, deren Anwendung in der Praxis unterstützt werden sollte.

Teilen:
Artikel:
Drucken
Schlagworte:
 Fischschutz  Strom aus Wasserkraft  Energieerzeugung  Fischtreppe  Pumpwerk  Schöpfwerk  Wasserkraftanlage