Elektroschrott in Ghana: Auch Hilfe aus Deutschland gefragt

Müllkippe mit armseligen, aus Müll erbauten Hüttenzum Vergrößern anklicken
Menschen, Böden und Luft in Agbogbloshie sind in besorgniserregendem Maße mit Schadstoffen belastet.
Quelle: Dr. Guido Odendahl / UBA

Mitten in Ghanas Hauptstadt Accra liegt „Agbogbloshie“. Auf der größten Elektroschrottdeponie Afrikas mit angrenzendem Slum zertrümmern und verbrennen Kinder, Frauen und Männer die Geräte mit bloßen Händen, um mit den verwertbaren Resten ihren Lebensunterhalt zu bestreiten – mit verheerenden Folgen für Gesundheit und Umwelt. Da ein Teil der Geräte aus Deutschland stammt, sind wir alle gefragt.

Die über 1.600 Hektar große Deponie, auf der Schwermetalle und andere Schadstoffe ohne jegliche Vorkehrungen in Boden und Luft geraten, zählt zu den zehn verseuchtesten Umweltbrennpunkten der Welt. Lebenserwartung der Bewohner: etwa 40 Jahre. Ein Teil der Elektroaltgeräte wurde aus Deutschland importiert. ⁠UBA⁠-Fachgebietsleiter Dr. Guido Odendahl war im April 2016 zum zweiten Mal vor Ort, um Ghana bei der anstehenden Einführung und Umsetzung eines Gesetzes zur Sammlung und Verwertung von Elektroaltgeräten zu unterstützen. Wichtige Aufgabe bleibt jedoch auch, den illegalen Export defekter Altgeräte von Deutschland nach Afrika einzudämmen. Dazu kann jeder Einzelne beitragen: Elektrogeräte möglichst lange nutzen und anschließend etwa bei kommunalen Wertstoffhöfen oder im Handel abgeben – nicht an dubiose Schrottsammler.

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