Hygienetipps für den Alltag

Mann wäscht sich die Händezum Vergrößern anklicken
Regelmäßiges Händewaschen schützt vor Infektionen.
Quelle: Moyo Studio / Getty Images

Händewaschen, Haushaltsputz, Wäsche waschen – unsere Tipps für umweltfreundliche Hygiene zu Hause.

Händewaschen

Die meisten Keime werden mit den Händen übertragen. Achten Sie deshalb auf regelmäßiges Händewaschen: etwa eine halbe Minute mit hautfreundlicher Seife unter fließendem Wasser waschen bei Verschmutzungen, nach jedem Toilettenbesuch, vor jedem Zubereiten von Speisen, nach dem Kontakt mit Türen oder Türklinken in öffentlichen Gebäuden, und nach dem Kontakt mit Tieren oder erkrankten Menschen.

Infos zu Handdesinfektionsmitteln im UBA-Biozidportal

Haushaltsputz

Einfache Putzmittel wie ein milder Allzweckreiniger, ein saurer Reiniger auf Basis von Zitronensäure gegen Kalk, Scheuermilch gegen stärkere Verschmutzungen und ein hautfreundliches Spülmittel reichen für den Haushalt vollkommen aus. Putzlappen sollten regelmäßig bei 60 Grad mit Waschpulver in der Waschmaschine gewaschen, Schwämme regelmäßig ausgetauscht werden. Achten Sie darauf, Bad und Küche stets trocken zu halten, denn Bakterien und Schimmelpilze vermehren sich besonders gut bei hoher Luftfeuchtigkeit.

Entsorgen Sie regelmäßig alte, nicht mehr genießbare Lebensmittel aus Kühlschrank und Tiefkühltruhe und reinigen Sie die Geräte mit Spülmittel oder Essigreiniger. Essensrückstände und Fettspuren können ein guter Nährboden für Keime sein, deshalb sollten Sie die Arbeitsfläche sofort nach dem Kochen reinigen.

Weitere Tipps zum umweltfreundlichen Haushaltsputz (UBA.de)

Wäsche waschen

Waschen bei 20 oder 30 °C schont die Umwelt. Ein 60-Grad-Waschgang alle zwei Wochen bzw. alle sechs Wäschen verhindert Bakterienbelag in der Waschmaschine. Unterwäsche, Servietten, Bettwäsche, Spüllappen, Handtücher und Textilien, die mit Haustieren in Berührung kommen, sollten aus Hygienegründen bei 40 oder 60 Grad gewaschen werden.

Sind alle Haushaltsmitglieder gesund und die Wäsche normal verschmutzt, ist keine zusätzliche Wäschedesinfektion mit Hygienespülern nötig. Im medizinischen Bereich, z.B. in Krankenhäusern werden nur auf Wirksamkeit geprüfte Verfahren nach der VAH-Liste (https://vah-online.de/de/vah-liste) angewendet. Die notwendigen technischen Standards werden die in der Regel von üblichen Haushaltswaschmaschinen gar nicht erreicht.

Weitere Tipps zum Wäschewaschen (UBA.de)

Lüften

Lüften Sie mehrmals täglich. Empfohlen wird das Querlüften (Durchzug) bei ganz geöffneten Fenstern 2 bis 3 Mal am Tag, je 2-5 Minuten. Dies sorgt für eine niedrige Luftfeuchtigkeit und beugt auch Schimmelbefall vor.

In geschlossenen Räumen kann die Anzahl von Erregern stark steigen. Regelmäßiges Lüften insbesondere in Küche, Bad und Schlafzimmer senkt ein mögliches Ansteckungsrisiko besonders dann, wenn Erkrankte zu Hause auskuriert werden. Außerdem fördert Lüften ein gutes Raumklima und verhindert durch die größere Luftfeuchtigkeit das Austrocknen der Mund- und Nasenschleimhäute, die zur Abwehr vor Krankheitserregern wichtig sind (Quelle: BZgA, Infektionsschutz.de).

Weitere Hinweise zum Lüften (UBA.de)

Wann sind Desinfektionsmaßnahmen notwendig?

In Privathaushalten wird der Einsatz von Desinfektionsmitteln als in der Regel nicht erforderlich angesehen. Dies ist die übereinstimmende Einschätzung des Umweltbundesamtes (UBA), des Bundesinstitut für Risikobewertung (⁠BfR⁠) und des Robert Koch-Instituts (⁠RKI⁠).

Es besteht die Gefahr, dass Desinfektionsmittel im Haushalt falsch angewendet werden, sich Resistenzen bilden und zusätzliche Risiken durch Vergiftungen mit Desinfektionsmitteln hinzukommen. Bei vielen im Haushalt eingesetzten antimikrobiellen Zusätzen in Reinigungsmitteln ist die Wirksamkeit nicht erwiesen und die Konzentrationen und Einwirkdauer reichen für eine effektive Desinfektion nicht aus. Die Risiken der Desinfektion im Haushalt sind somit höher als der Nutzen. Desinfektionsmittel sollten sinnvoller Weise nur nach ärztlicher Anweisung bei speziellen Fällen angewandt werden.

Die Verwendung von Desinfektionsmitteln und antibakteriellen Reinigern kann notwendig werden, wenn im Haushalt eine Person mit einer ansteckenden Erkrankung (z. B. Salmonellen-Dauerausscheider), einer Immunschwäche bzw. einer Allergie lebt. Ob und welche Desinfektionsmaßnahmen sinnvoll sind, sollte immer von Fall zu Fall mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden.

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