Die Firma Firma Eckert Kälte GmbH aus Markgröningen hat einen Obst- und Gemüse-Großhandel aus Baden-Württemberg beim Umstieg auf ein natürliches Kältemittel unterstützt. In dem Großhandel, der gewerbliche Abnehmer wie Großküchen und Einzelhändler beliefert, wird täglich frisches Obst- und Gemüse angeliefert und weiter verarbeitet. Die empfindliche Ware wird ausgepackt, gelagert, gewaschen, zu verkaufsfähigen Einheiten weiter verarbeitet und anschließend wieder ausgeliefert. Die Nachfrage nach diesen Lebensmitteln ist in den letzten Jahren weiter gestiegen, weshalb die Firma ihre Gewerbefläche im Jahr 2019 ausbauen musste. Für den Neubau haben sie sich für eine umweltfreundliche Kälteversorgung mit Ammoniak als Kältemittel entschieden.
Hohe Anforderung an Luftfeuchtigkeit und Temperatur
Der doppelstöckige Neubau bietet auf einer Fläche von rund 4.000 Quadratmetern neben den Büroflächen und den Laderampen unter anderem Platz für elf gekühlte Lagerräume mit Raumtemperaturen von 0 bis 2 °C und sieben klimatisierten Räumen mit 10 bis 12 °C, die für Anlieferung, Verteilung und Verarbeitung des Obstes und Gemüses genutzt werden. Die Lager- und Verarbeitungsräume des Großhändlers müssen abhängig von den jeweils gelagerten Produkten besondere Anforderungen an die Raumtemperatur und die Luftfeuchtigkeit einhalten. Besonders die Feuchtigkeit spielt bei der Obst- und Gemüselagerung eine wesentliche Rolle für die Qualitätserhaltung der Ware. Durch die Klimatisierung wird daher auch die Raumluftfeuchte reguliert.
Als technische Lösung der Anforderungen wurde von der Firma Eckert Kälte GmbH eine Kompressionskälteanlage mit drei Hubkolbenverdichtern mit dem Kältemittel Ammoniak geplant und umgesetzt. Die Aufteilung auf drei Verdichter ermöglicht es, die Anlage lastabhängig zu steuern. Als Kühlmedium wird ein Ethylenglykol-Wasser-Gemisch eingesetzt, das in einem Ammoniakverdampfer auf die Vorlauftemperatur von -8 °C abgekühlt wird. Das Kühlmedium wird über einen Pufferspeicher geleitet und kühlt die Lagerräume auf eine Raumtemperatur kurz vor den Gefrierpunkt ab. Zusätzlich wird über einen zweiten Ethylenglykol-Wasser-Kreislauf ein Eiswasserspeicher mit einer Kältespeicherkapazität von 250 kWh beschickt. So ist es möglich, einen lastflexiblen Eiswasserkreislauf mit einer Vorlauftemperatur von +0,5 °C für die übrigen Räume zu realisieren. Lastspitzen in den auf eine Temperatur von rund 10 °C klimatisierten Arbeitsräumen können so abgedeckt und bei Bedarf sehr hohe Entfeuchtungsleistungen erreicht werden.
Platzsparende Umsetzung: Alles in einem Container
Aus Platz- und Kostengründen sowie im Hinblick auf kostengünstige Wartungs- und Servicearbeiten wurde die komplette Kälteanlage in einem Container untergebracht und zusammen mit dem Rückkühler, der als NH3-Verflüssiger dient, auf dem Dach des Gewerbebaus untergebracht. In das Gebäude selbst werden damit nur noch der Glykol-Wasser- sowie der Eiswasserkreislauf geführt.