Auswirkungen des Klimawandels auf die Biodiversität in Rheinland-Pfalz

Ziel der Studie

Ziel des Moduls war es, die Effekte, Risiken und Chancen des Klimawandels in Rheinland-Pfalz für die ⁠Biodiversität⁠ aufzuzeigen, um auf dieser Basis mögliche Anpassungsoptionen für den Naturschutz in diesem Bundesland abzuleiten.

  1. Erklärung der heutigen Verteilung der Artenvielfalt in Rheinland-Pfalz und die Bedeu-tung von ⁠Klimafaktoren
  2. Prognose⁠ der zukünftigen möglichen Verteilung von Einzelarten und der Diversität von taxonomischen Gruppen in Rheinland-Pfalz und
  3. Entwicklung von Anpassungsmaßnahmen für den Natur- und Artenschutz

Erscheinungsjahr

Untersuchungsregion/-raum

Bundesland Rheinland-Pfalz
Untersuchungsraum Rheinland-Pfalz
Räumliche Auflösung 

Naturraum

Verwendete Klimamodelle / Ensembles

Emissionsszenarien A1B
Klimamodelle ECHAM5
Ensembles nein
Anzahl der Modellläufe 2 Realisationen (kalt-nass, warm-trocken)
Regionales Klimamodell 

STAR

Weitere Parameter 

Alle Datensätze zum Klima enthielten Angaben zu Mittelwerten, Minima und Maxima auf Monats- und Jahresbasis zur Temperatur und zum Niederschlag

Zeitraum 

2041-2055

Klimawirkungen

Klimawirkungen in Handlungsfeld
  • Biologische Vielfalt
    • Arten und Populationen
    • Biotope, Habitate, Ökosysteme

"Die Projektion unseres Modells für den Großen Feuerfalter (Lycaena dispar) zeigte eine starke Zunahme der Habitateignung in Süddeutschland bis 2050, wobei in dem warmtrockenen Szenario (STAR A1B) eine Verdopplung der Fläche mit mittlerer Eignung auftrat. Auf europäischer Skala konnte die gegenwärtige Verbreitung gut mit Klimavariablen erklärt werden (SETTELE et al. 2008)." (S.37)

"Die Einwanderung neuer wärmeliebender Arten wird vermutlich weiter anhalten, insbesondere wenn die Temperaturen noch weiter ansteigen werden. Bisher haben hauptsächlich hochmobile Arten die neuen klimatisch begünstigten Räume in Rheinland-Pfalz erreicht. Umgekehrt konnten wir aber auch Bestandsrückgänge bei einigen (sehr wenig mobilen, Samenausbreitung) Gefäßpflanzen als vermutlich durch den Klimawandel induziert nachweisen. Auch dieser negative Trend in der Bestandsänderung von Arten wird vermutlich in Zukunft weiter bestehen und auch andere als die hier untersuchten Artengruppen erfassen." (S.76)

Methodischer Ansatz

Kurzbeschreibung des methodischen Ansatzes 

Entwicklung eines Nischenmodells zu Arten, ökologischen Typen oder taxonomischen Gruppen basierend auf rasterbasierenden Verbreitungsdaten von Arten sowie Umweltdaten. Neben der Modellierung einzelner Arten wurden auch die räumliche Verteilung verschiedener taxonomischer Gruppen (Amphibien, Reptilien, Heuschrecken, Moose, Gefäß-pflanzen und Farne) bzw. von Gruppen von Arten mit Merkmalen (Lebensformtypen von Pflanzen, ökologische Typen von Tieren) modelliert. Diese Analyse ermöglicht damit eine erste Abschätzung, welchen Einfluss mögliche Klima- und Landnutzungsänderungen auf die Biodiversität haben werden. Sie erlaubt aber auch einzelne taxonomische Gruppen zu identifizieren, die besonders klimasensibel und/oder sensibel gegenüber Landnutzungsänderungen sind.

Zur Prognose der zukünftigen Verbreitung von Gruppen (ökologisch, taxonomisch) in Rhein-land-Pfalz wurde das für eine Gruppe ermittelte multiple Regressionsmodell auf die zukünftigen Umweltdaten angewendet.

Analysekonzeptansatz Disaster-Risk-Ansatz
Komponenten im Analysekonzept  Klimatischer Einfluss, Sensitivität, Klimawirkung
Methodik zur Operationalisierung Quantitative Wirkmodelle (z.B. Abflussmodelle), Proxy-Indikatoren

Wer war oder ist beteiligt?

Kontakt 

Auftraggeber: Land Rheinland-Pfalz
Auftragnehmer: PD Dr. habil. Eva Maria Griebeler, Dr. Jörn Buse, Dipl. Biol. Jörg Hilgers

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Handlungsfelder:
 Biologische Vielfalt