Ziel der Studie
Ziel des zwischen Dezember 2014 und November 2016 vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit geförderten Verbundvorhabens „Die Deutsche Anpassungsstrategie (DAS): Klimafolgenanpassungskonzept für den Stadtbezirk Dortmund-Hörde“ war die Entwicklung eines auf einer Klimawirkungsanalyse beruhenden Anpassungskonzepts im Stadtbezirk Dortmund-Hörde. Das Vorhaben stellt somit eine erste Grundlage für eine gesamtstädtische Weiterentwicklung des Konzepts im Hinblick auf die Stärkung der Anpassungsfähigkeit der Stadt Dortmund an die Folgen des Klimawandels dar.
Erscheinungsjahr
Untersuchungsregion/-raum
Verwendete Klimamodelle / Ensembles
nicht dokumentiert
Temperatur, Niederschlag
1971-2000/1981-2010, 2020-2050
Klimawirkungen
- Menschliche Gesundheit
- Hitze- und kälteabhängige Erkrankungen oder Mortalitäten
„Für Dortmund-Hörde wurde die Klimawirkung „Hitzebelastung“ zur Untersuchung ausgewählt, da sie aufgrund der baulichen Struktur und dem hohen Versiegelungsgrad für Hörde als besonders bedeutend angesehen werden kann. Durch Stadtklima- und Innenraumklimaeffekte kann es zu Hitzebelastungen für die Bevölkerung kommen. Hiervon sind insbesondere Säuglinge, Kleinkinder und alte sowie kranke Menschen betroffen.“ (s. 39)
- Bauwesen
- Schäden an Gebäuden, Bauwerken und zugehöriger Infrastruktur
„Im Handlungsfeld „Bauen und Wohnen“ zeigt das simulierte Starkregenereignis im Projektgebiet Auswirkungen an mindestens 22 Objekten. Die Auswirkungen sind regional beschränkt und können durch private bzw. öffentliche Maßnahmen reduziert werden.“ (S. 48)
„Im Handlungsfeld „Bauen und Wohnen“ kommt es nach aktuellem Kenntnisstand nur im nördlichen Bereich der Benninghofer Straße zu negativen Auswirkungen durch Hochwasser.“ (S. 49)
- Verkehr
- Verkehrsablauf
- Verkehrsinfrastruktur
„Im Handlungsfeld „Verkehr und Verkehrsinfrastruktur“ zeigt das simulierte Starkregenereignis im Projektgebiet Auswirkungen in mind. 21 Bereichen. Die Auswirkungen betreffen Straßen und Unterführungen und können zu einer eingeschränkten Passierbarkeit der Nord-Süd Straßenverbindungen innerhalb Hördes führen. Sowohl der ÖPNV als auch der straßengebundene Individual- und Güterverkehr sind nach den Simulationsergebnissen betroffen.“ (S. 52)
„Im Handlungsfeld „Verkehr und Verkehrsinfrastruktur“ kommt es nach aktuellem Kenntnisstand nur im nördlichen Bereich der Benninghofer Straße zu negativen Auswirkungen durch Hochwasser. Nach den vorliegenden Karten wird die Unterführung und Bereiche der Straße bis zu 1 m Wassertiefe überflutet – mit entsprechenden Auswirkungen auf den Verkehr.“ (S. 54)
- Industrie und Gewerbe
- Betriebsanlagen (Assets)
- Produktivität und Logistik
- Arbeitskräfte und Beschäftigte
„Im Handlungsfeld „Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen“ zeigt das simulierte Starkregenereignis im Projektgebiet Auswirkungen an mind. 7 Objekten. […] Insbesondere die Industrie sollte prüfen, zu welchen negativen Auswirkungen es im Schadensfall für die Produktion bzw. Lieferkette kommen könnte.“ (S. 56)
„Im Handlungsfeld „Industrie, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen“ kommt es nach aktuellem Kenntnisstand im Bereich des REWE an der Bahnhofstraße zu negativen Auswirkungen durch Hochwasser.“ (S. 58)
„Gegenwärtig sind die Industrie- und Gewerbebetriebe im südlichen Bereich von Phoenix-West sowie im Süden des Untersuchungsbereichs an der ehem. Zeche Crone sowie die Einzelhandels und Dienstleistungsbetriebe im Hörder Innenstadtbereich sowie am Kreuzungsbereich Wellinghofer Straße potenziell von Hitzebelastung betroffen. In der nahen und in der fernen Zukunft wird sich die Situation aufgrund der weiteren Zunahme von Heißen Tagen und Tropennächten potenziell weiter verschärfen, da es zu einer voraussichtlichen Zunahme von Betrieben und Beschäftigten kommen wird und sofern sich die Situation bezüglich des hohen Versiegelungsgrades und der in einigen Teilbereichen sehr geringen Durchgrünung des Stadtteils nicht ändert.“ (s. 60)
Methodischer Ansatz
„Das für Dortmund-Hörde entwickelte Klimaanpassungskonzept setzt sich im Ergebnis aus einem Analyseteil zu den Auswirkungen des Klimawandels, der darauf aufbauenden Maßnahmenauswahl sowie schließlich der Umsetzungsstrategie zusammen. Zur Prozessstrukturierung wurde die im Project INCA entwickelte Roadmap angewendet (Greiving et al. 2012), über die das Analysewerkzeug „Future Cities Adaptation Compass“ in den Prozess eingebettet wurde. Der Prozess war durch eine breite Akteursbeteiligung geprägt, wodurch sichergestellt werden konnte, dass die Beiträge der einzelnen Akteure auf ein gemeinsames Ziel ausgerichtet wurden.“ (S. 5)
„Für die Klimafolgenabschätzung im Stadtbezirk Dortmund-Hörde wurde ein Ansatz gewählt, der sich an das für die Studie „Vulnerabilität Deutschlands gegenüber dem Klimawandel“ entwickelte Vulnerabilitätskonzept (adelphi / PRC / EURAC 2015, S. 37 ff.) anlehnt und gegenwärtig in einer weiter entwickelten Fassung für Klimawirkungs- und Vulnerabilitätsanalysen empfohlen wird (UBA 2017). In seiner idealtypischen Form umfasst der Ansatz fünf Analysekomponenten (Klimatischer Einfluss, Sensitivität und dessen räumliches Vorkommen, Klimawirkung, Anpassungskapazität und Vulnerabilität) und vier Zeitebenen (Referenzzeitraum, Gegenwart, nahe und ferne Zukunft). Für die Analyse von Klimafolgen im Stadtbezirk Hörde wurde dieser Ansatz hinsichtlich der betrachteten Analysekomponenten und Zeitebenen modifiziert.“ (S. 8)
Wer war oder ist beteiligt?
Michael Leischner, Stadt Dortmund, Umweltamt
Claudia Balke, Mark Fleischhauer, Stefan Greiving, Björn Grün, Monika Hirsch, Lena Hoffmann, Kim Sabrina Illinger, Michael Leischner: DAS: Klimafolgenanpassungskonzept für den Stadtbezirk Dortmund-Hörde, Teil IIa: Eingehende Darstellung des Verbundprojekts, Schlussbericht. Dortmund/Essen 2017