Der Einfluss klimatischer Veränderungen auf die phänologische Entwicklung der Rebe, die Sorteneignung sowie Mostgewicht und Säurestruktur der Trauben

Ziel der Studie

Der Antersuchungsbericht gibt Anhaltspunkte zu den Auswirkungen klimatischer Veränderungen auf den Weinbau in Hessen.
Baustein I: Grundlagen und technisch-wirtschaftliche Szenarien 2005/2012;

Baustein II: Klimawandel und Klimafolgen in Hessen;

Baustein III: Instrumente, Kosten und Maßnahmen.

Die Besonderheit von INKLIM 2012 ist die integrierte Berücksichtigung sowohl von Treibhausgasvermeidungsmaßnahmen als auch von Anpassungsmaßnahmen an den langfristig zu erwartenden Klimawandel. Zunächst werden in Baustein I die Potenziale und damit verbundenen Kosten für die Vermeidung von Treibhausgasemissionen in den Sektoren Energieumwandlung, Gewerbe/Industrie, Gebäude und Verkehr bestimmt und anschließend die gewonnenen Informationen in einer Energiesystemanalyse verwendet. Die Arbeiten des Bausteins II beschäftigen sich mit den regionalen Auswirkungen des globalen Klimawandels auf Hessen. In Baustein III werden dann die wirtschaftlichen Auswirkungen der Bausteine I und II ermittelt und als Ergebnis dieser Arbeiten soll der Handlungsspielraum der hessischen Landesregierung zur Verwirklichung einer klimaverträglichen Politik dargestellt werden. Dafür sind die volkswirtschaftlichen Nutzen und Kosten zu ermitteln und die notwendigen Anpassungsmaßnahmen in den Bereichen Land-, Forstwirtschaft und Wasserbau aufzuzeigen.

Ziele:

Aktualisierung der fachlichen Grundlagen und Daten zum Klimawandel,
Berechnung von klimapolitischen Szenarien für den Zeitraum 2005 bis 2012,
Untersuchung des regionalen Klimawandels und der regionalen Klimafolgen,
Unterstützung hessischer Klimaschutzinitiativen,
Entwicklung von Instrumenten und Maßnahmen für wirksamen regionalen Klimaschutz,
Überprüfung der resultierenden Kosten für unterschiedliche Technologiepfade sowie Akteurs- und Akzeptanzmodelle.

Erscheinungsjahr

Untersuchungsregion/-raum

Bundesland Hessen
Räumliche Auflösung 

Administrative Grenze Hessen; teilräumlich bezogen auf Weinanbaugebiete (Riesling)

Verwendete Klimamodelle / Ensembles

Emissionsszenarien nicht dokumentiert, als Quellenangabe B2
Klimamodelle nicht dokumentiert, als Quellenangabe: ECHAM4 OPYC3
Ensembles nein
Anzahl der Modellläufe 10 Modellläufe, 20 "Unterszenarien" (warmes und kaltes Szenario)
Regionales Klimamodell 

nicht dokumentiert

Weitere Parameter 

Temperatur, Sonnenscheinstunden, Niederschlag

Zeitraum 

2000-2100

Klimawirkungen

Klimawirkungen in Handlungsfeld
  • Landwirtschaft

"Der als sicher einzuschätzende Temperaturanstieg verschiebt die potenziell möglichen Anbaugrenzen um 200 bis 400 km nordwärts und um 100 bis 150 m in die Höhe. Rebsorten aus dem mediterranen Gebiet können auch in Mitteleuropa angepflanzt werden. Dies wird Auswirkungen auf den Weinmarkt haben, welche den Weinbau vielleicht stärker beeinflussen, als die klimatischen Änderungen." (Schultz, Hoppmann & Hofmann 2005: 37)
"Ein Temperaturanstieg wird die phänologische Entwicklung der Rebe sowie die Sorteneignung nachhaltig beeinflussen. Die milderen Winter, Frühjahre und wärmeren Sommer werden den Vegetationsablauf beschleunigen. Bereits heute liegt der Austriebstermin in Geisenheim ca. 7 Tage früher als im Durchschnitt der letzten 40 Jahre, die Blüte beginnt 10 Tage früher und der Reifebeginn hat sich bereits 12 Tage nach vorne geschoben (Hoppmann und Schmitt 2001). Trotz früheren Austriebs wird sich das Spätfrostrisiko vermindern (Hoppmann und Schmitt 2001). Von weinbaulicher Relevanz ist eine solche Verfrühung der Entwicklung vor allem für die Reifephase, die dann unter sehr viel höheren Temperaturen ablaufen wird, was die Inhaltsstoffbildung nachhaltig beeinflusst. Gleichzeitig zum Anstieg der Temperaturen wird eine Veränderung der Niederschlagsverteilung erwartet. Die Tendenz ist zumindest für den Winter eindeutig. So werden dort deutlich mehr Niederschläge fallen. Beim Sommer ist die Richtung nicht ganz klar, doch geht hier die Tendenz zu geringeren Niederschlagssummen. Insgesamt werden mehr Starkregen fallen als bisher, was bei gleichbleibender Gesamtmenge niedrigere Bodenwasserwerte durch höheren Oberflächenablauf bedeutet.” (Schultz, Hoppmann & Hofmann 2005: 38)

Methodischer Ansatz

Kurzbeschreibung des methodischen Ansatzes 

keine Vulnerabilitätsstudie, sektorale Impact-Studie

Analysekonzeptansatz Eigener Ansatz
Komponenten im Analysekonzept  Klimatischer Einfluss, Sensitivität, Klimawirkung
Methodik zur Operationalisierung Quantitative Wirkmodelle (z.B. Abflussmodelle), Proxy-Indikatoren, Qualitative Informationen (z.B. Experteninterviews)

Wer war oder ist beteiligt?

Herausgeber Hessisches Landesamt für Umwelt und Geologie
Kontakt 

Auftraggeber: Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie, Wiesbaden
Auftragnehmer: Prof. Dr. H.R. Schultz, Dr. D. Hoppmann, Dipl.-Phys. Marco Hofmann (Fachgebiet Weinbau, Forschungsanstalt Geisenheim)

Bibliographische Angaben 

Schultz, H.R.; Hoppmann, D.; Hofmann, M. 2005:Der Einfluss klimatischer Veränderungen auf die phänologische Entwicklung der Rebe, die Sorteneignung sowie Mostgewicht und Säurestruktur der Trauben. Beitrag zum Integrierten Klimaschutzprogramm des Landes Hessen (InKlim 2012) des Fachgebiets Weinbau der Forschungsanstalt Geisenheim.

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Handlungsfelder:
 Landwirtschaft