Ziel der Studie
Der vorliegende Bericht „Niedrigwasser in Bayern – Grundlagen, Veränderung und Auswirkungen“ vom Bayrischen Landesamt für Umwelt“ verschafft einen Überblick über die klimatische, hydrologische und ökologische Situation in Bayern, beleuchtet extreme Niedrigwasserphasen in der Vergangenheit und beurteilt die zukünftig unter dem Klimawandel zu erwartende Entwicklung. Der praxisbezogene Hauptteil des Berichtes beschreibt die ökologischen Effekte von Niedrigwasser sowie die Auswirkungen auf wasserwirtschaftliche Nutzungen. Hierzu werden jeweils vorbeugende Maßnahmen sowie Handlungsoptionen in aktuellen Niedrigwassersituationen aufgezeigt.
Erscheinungsjahr
Untersuchungsregion/-raum
Administrative Grenze Bayern
Verwendete Klimamodelle / Ensembles
WETTREG2010
Analyse bis einschließlich 2015; „nahe Zukunft“ (2021- 2050);
„ferne Zukunft“ (2050-2100)
Klimawirkungen
- Wasser
Abflussverhältnisse von Oberflächengewässern
- „Zusammenfassend sind aus den Untersuchungen […] im Winterhalbjahr mehrheitlich keine Abnahmen der Niedrigwasserabflüsse in Bayern zu erwarten. Im Sommerhalbjahr sind dagegen die Einzugsgebiete in Bayern je nach vorherrschendem Abflussregime unterschiedlich betroffen.[…] Im weiteren Verlauf des 21. Jahrhunderts ist jedoch unter Berücksichtigung aller Abflussprojektionen mit einer Verschärfung der Niedrigwassersituation im Sommerhalbjahr für ganz Bayern zu rechnen, mit niedrigeren, häufigeren und länger andauernden Niedrigwasserphasen. Auch für Nordpayern ergeben sich nach anfänglichen Zunahmen der Niedrigwasserabflüsse im Zeitraum 2021 bis 2050 in der zweiten Jahrhunderhälfte nun ebenfalls Abnahmen.“ (S. 94)
Grundwasser
- „Die bereits stattfindenden und zukünftige weitere Temperaturerhöhung sowie die räumliche und innerjährliche Verschiebung der Niederschlagsverteilung […] bewirken zum Teil deutliche Änderungen des Trockenheitsindex […], der Sickerwasserrate […] sowie der Grundwasserneubildung […].“ (S. 95)
- „Die Simulationsergebnisse deuten in der nahen Zukunft nahezu bayernweit auf abnehmende jährliche Sicherwasserraten hin […]. Auf Ebene der Naturräume zeigt sich eine deutliche Nordwest-Südost-Differenzierung, sodass das deutlichste Änderungssignal in Südbayern im Bereich der Nordalpen und im Moränenland zu erwarten ist. Die geringsten Änderungen werden für den Regierungsbezirk Unterfranken simuliert.“ (S. 98)
- „[…] so ist analog den Ergebnissen zur Sickerwasserrate zu erwarten, dass die Entwicklungen zugunsten der Grundwasserneubildung vorwiegend im Winterhalbjahr stattfinden, während in den Sommermonaten die stärksten Rückgänge auftreten werden. […[ Die aktuelle „worst-case“-Klimaprojektion WETTREG2010 zeigt für Gesamtbayern eine Verschärfung der grundwassersituation bereits in der nahen Zukunft an, mit einer deutlichen Nordwest-Südost-Differenzierung auf Basis der Naturräume. So sind die regionen nördlich der Donau von geringeren rückgängen (-10 bis -30 mm/a) betroffen als die südlichen Bereiche (-30 bis -80 mm/a).“ (S. 100)
Methodischer Ansatz
Historische Trockenperioden und Niedrigwasserereignisse werden exemplarisch hinsichtlich ihrer Ursachen und Auswirkungen analysiert. Anschließend werden basierend auf bereits messbaren Veränderungen (Langzeituntersuchungen) und für die Zukunft simulierten Veränderungen die Folgen des Klimawandels auf das Niedrigwasser analysiert. Schließlich werden die Auswirkungen des Niedrigwassers auf die wasserabhängigen Ökosysteme sowie die Auswirklichen auf wasserwirtschaftlich bedeutende Handlungsfelder analysiert.
Wer war oder ist beteiligt?
LfU Referat 81: Maria Foltyn, Alana Steinbauer; Referat 92: Dr. Benjamin Kopp
Bayrisches Landesamt für Umwelt, 2016: Niedrigwasser in Bayern- Grundlagen, Veränderung und Auswirkungen; UmweltSpezial, Augsburg, S. 244.
LfU 2016