UV-Strahlung in Deutschland: Einflüsse des Ozonabbaus und des Klimawandels sowie Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung

Ziel der Studie

Darstellung der Auswirkungen des Klimawandels auf die Belastung der menschlichen Gesundheit durch ultraviolette Strahlung (UV-Exposition) und mögliche Anpassungsmaßnahmen

Erscheinungsjahr

Untersuchungsregion/-raum

Bundesland Bundesweit
Die Klimastudie analysiert zwar Klimawirkungen (durchaus auch für Deutschland relevant), trifft aber keine raumbezogenen Aussagen dazu, d. h. die Studie enthält keine Informationen darüber, in welchen Bundesländern oder Teilregionen die Klimawirkungen auftreten.

Klimawirkungen

Klimawirkungen in Handlungsfeld
  • Menschliche Gesundheit

Gesundheitliche Auswirkungen von UV-Strahlung

- „UV-Strahlung ist krebserregend und Hauptursache für Hautkrebserkrankungen.“ (S. 639)
- „Über der Arktis kann in sehr kalten Wintern ein signifikanter Ozonabbau erfolgen, der sich auf die erythemwirksame UV-Bestrahlungsstärke der nördlichen Hemisphäre und damit auch auf Deutschland auswirkt: Durch die Auflösung des Polarwirbels im Frühjahr kann polare Luft mit geringem Ozongehalt in die gemäßigten Breiten der nördlichen Hemisphäre transportiert werden und bis nach Mitteleuropa driften. In Ländern der nördlichen Hemisphäre werden dann sogenannte Niedrigozonereignisse („low ozone events“), auch „Miniozonlöcher“ genannt, registriert. „Miniozonlöcher“ können zu kurzfristigen und unerwartet hohen UV-Expositionen führen. Dies wiederum würde die Gefahr einer UV-Überbelastung mit den damit einhergehenden gesundheitlich negativen Folgen erhöhen. Das beschriebene Phänomen scheint mit der globalen Erwärmung in Zusammenhang zu stehen.“ (S. 641)
- „Für Deutschland interessant: Es wird erwartet, dass die Ozonschichtdicke über den mittleren Breitengraden der nördlichen Hemisphäre in den 2030er-Jahren zu den niedrigeren Werten der 1980erJahre zurückkehrt. Wechselwirkungen zwischen der globalen Erwärmung und dem Ozonabbau könnten die Ozonerholung aber um mehrere Jahre verzögern.“ (S. 642)
- „Neben Veränderungen der stratosphärischen Ozonschicht wirkt auch die globale Erwärmung an sich auf die UV-Exposition der Bevölkerung. Aufgrund des Treibhauseffekts steigt die globale und regionale Lufttemperatur. Hierdurch kann sich unter anderem das temperaturabhängige Verhalten der Menschen derart verändern, dass die Wahrscheinlichkeit einer UV-Exposition im Freien zunimmt. Hintergrund ist, dass möglicherweise an mehr Tagen im Jahr der thermische Komfortbereich vorherrscht und der Aufenthalt im Freien damit häufiger wird.“ (S. 642)
- „Darüber hinaus kann die Bewölkungssituation derart verändert sein, dass sich die Anzahl sonniger Tage, und damit die Sonnenscheindauer, über das Jahr hinweg über die normalen Schwankungen hinaus erhöht.“ (S. 642)
- „[…] Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass eine steigende Anzahl an sonnigen Tagen und damit der Sonnenscheindauer über das Jahr direkt mit einem Anstieg der erythemwirksamen UV-Jahresdosis korreliert ist.“ (S. 642)

Methodischer Ansatz

Kurzbeschreibung des methodischen Ansatzes 

Übersichtsbeitrag zu den gesundheitlichen Auswirkungen der UV-Strahlung. Zusammenfassung und Erläuterung von Messungen der UV-Bestrahlungsstärke und der UV-Exposition mit Fokus auf Deutschland sowie von Einflüssen des Ozonabbaus und des Klimawandels auf die UV-Exposition. Abschließend folgt eine Vorstellung von (möglichen) Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung.

Analysekonzeptansatz kein Ansatz genannt
Komponenten im Analysekonzept  Klimatischer Einfluss, Sensitivität, Klimawirkung, Anpassungskapazität
Methodik zur Operationalisierung Qualitative Informationen (z.B. Experteninterviews)

Wer war oder ist beteiligt?

Herausgeber Bundesamt für Strahlenschutz
Autor / Auftragnehmer Cornelia Baldermann und Sebastian Lorenz
Kontakt 

Cornelia Baldermann, Bundesamt für Strahlenschutz
Sebastian Lorenz, Bundesamt für Strahlenschutz

Bibliographische Angaben 

Baldermann, C.; Lorenz, S. (2019): UV-Strahlung in Deutschland: Einflüsse des Ozonabbaus und des Klimawandels sowie Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung. Bundesgesundheitsblatt 62 (5), S. 639–645. doi:10.1007/s00103-019-02934-w.

Teilen:
Artikel:
Drucken
Handlungsfelder:
 Menschliche Gesundheit und Pflege