Programm zur Innovationsförderung

Die Agrar- und Ernährungswirtschaft stehen unter einem ständigen Anpassungsdruck, ihre Wettbewerbsfähigkeit auf den nationalen und internationalen Märkten zu erhalten. Der Strukturwandel unterstreicht dabei deutlich die Intensität des Anpassungsdrucks. Angesichts des hohen Lohnniveaus in Deutschland ist es notwendig, den technischen Fortschritt zu beschleunigen, um die Beschäftigungs- und Wertschöpfungspotentiale dieser Sektoren in Zukunft noch stärker zu erschließen.
Innovative Ideen für die Agrar- und Ernährungswirtschaft in Deutschland sind mehr den je gefragt. Die Züchtung robuster und leistungsfähiger Kulturpflanzen oder neue Haltungsverfahren zur Verbesserung des Tierschutzes sind Beispiele für nachhaltige und erfolgreiche Neuerungen.
Ziel des Programms ist die Unterstützung von technischen und nicht-technischen Innovationen in Deutschland in den Bereichen Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Die Förderung ist auf
gerichtet.
Mit der Förderung soll die Entwicklung innovativer, international wettbewerbsfähiger Produkte, Verfahren und Leistungen auf Grundlage neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse unterstützt werden.
Das Programm beinhaltet die Unterstützung von:
Änderungen des Klimas werden die Witterung in mitteleuropäischen Regionen erheblich beeinflussen. Das betrifft zum Beispiel die saisonale Verteilung von Niederschlägen und Sonnenschein. Witterungseinflüsse sind entscheidend für Wachstum und Gedeihen von Kulturpflanzen.
Im Rahmen der Innovationsförderung werden innovative Vorhaben in den Bereichen Pflanzenzüchtung, Tierhaltung und effiziente Bewässerung gefördert.
Ziele einzelner Bekanntmachungen:
Witterungseinflüsse sind entscheidend für Wachstum und Gedeihen von Kulturpflanzen. Änderungen des Klimas werden die Witterung in mitteleuropäischen Regionen erheblich beeinflussen. Das betrifft z.B. die saisonale Verteilung von Niederschlägen und Sonnenschein. Auch unter den sich ändernden klimatischen Bedingungen soll der Pflanzenbau in Deutschland leistungsfähig bleiben. Deshalb müssen Vorsorgestrategien bei der Kulturpflanze selbst ansetzen. Darüber hinaus sollen die Exportchancen der deutschen Saatgutwirtschaft verbessert und ein Beitrag zur Sicherung der Welternährung geleistet werden.
Leistung und Leistungsstabilität von Kulturpflanzen werden entscheidend durch das Genom geprägt. Deshalb kann die Züchtung entscheidende Beiträge zur Verbesserung von Kulturpflanzen liefern.
Innovationen sind erforderlich, die die Selektion von Pflanzen als Ausgangsmaterial für diese Zwecke erleichtern. Erforderliche züchterische Methoden und Verfahrensweisen müssen zur Verfügung stehen und zusammengeführt werden, damit die Kenntnisse schneller in die praktischen Zuchtgänge einfließen. Um Produktangebot und Produktqualität langfristig zu sichern sollen die Grundlagen für die Bereitstellung von Kulturpflanzen unter sich ändernden Standortbedingungen, die Toleranz und Resistenz gegenüber wichtigen biotischen und abiotischen Stressfaktoren, die Effizienz der Nutzung von Wasser und Nährstoffen verbessert und die Qualitätseigenschaften unter sich ändernden Klimabedingungen gesichert werden.
Wasser ist ein grundlegender Faktor in der Landwirtschaft und in der Produktion von Lebensmitteln. Etwa 70 Prozent des weltweiten Wasserverbrauchs wird in der Landwirtschaft eingesetzt. Eine schnell wachsende Weltbevölkerung, veränderte Essgewohnheiten und die Auswirkungen der Klimaveränderungen führen weltweit zu einer steigenden Nachfrage nach Wasser und Lebensmitteln.
Auch in Deutschland ist der Wasserverbrauch pro Einheit Lebensmittel, der für die Primärproduktion und in noch höherem Maße für die Verarbeitung benötigt wird, beachtlich. Zwar geht die Mehrzahl der Klimaszenarien von weitgehend gleich bleibendem Jahresniederschlag in Deutschland aus, erwartet aber für bestimmte Regionen eine jahreszeitliche Verschiebung in Form von höheren Winterniederschlägen und abnehmenden Sommerniederschlägen. Intensive, auf ein hohes Ertragsniveau ausgerichtete Produktionsverfahren gewinnen auch durch die erhöhte Nachfrage nach Agrarrohstoffen für die Erzeugung von Bioenergie und den dadurch zu erwartenden Anstieg der Agrarpreise an Attraktivität. Eine Bewässerung bislang kaum beregneter Kulturen wird damit immer lohnender. Dadurch wird der Wasserverbrauch insgesamt erhöht und die Konkurrenz um das Wasser weiter verschärft.
Somit stellt die effiziente Nutzung von Wasser entlang der Wertschöpfungskette von der landwirtschaftlichen Produktion bis hin zur Lebensmittelindustrie eine zentrale Herausforderung dar. Mit der Entwicklung neuer Konzepte und Verfahren (einschließlich der Nutzung satellitengesteuerter Technologien) zur Erhöhung der Wasserproduktivität kann gleichzeitig ein Beitrag zur Sicherung der Welternährung geleistet werden.
Für die deutsche Landwirtschaft ist die Erzeugung tierischer Produkte von sehr großer Bedeutung. Regionale Schwerpunkte sind für diesen Produktionszweig kennzeichnend. Die Konzentration von intensiv tätigen Betrieben kann zu einer wirtschaftlich vorteilhaften Infrastruktur in den entsprechenden Gebieten führen. Die Tierhaltung verursacht aber zum Teil auch hohe Emissionen. Die Emissionen können die Boden- und Grundwasserqualität beeinflussen und zu Beeinträchtigungen der direkten Nachbarn und der Gemeinden führen. Hier sind beispielhaft direkte Emissionen aus den Ställen, aus Güllelagern und durch die Gülleausbringung zu nennen. Darüber hinaus ist die Tierhaltung eine nicht unerhebliche Ursache für Treibhausgasemissionen (THG-Emissionen).
Für eine effiziente Landwirtschaft, die sich dynamisch im Sinne der Nachhaltigkeit entwickelt, stellt die Tierhaltung eine besondere Herausforderung dar. Die mit der Tierhaltung anfallenden gasförmigen, flüssigen und festen Nebenprodukte müssen weitgehend minimiert, möglichst weitergenutzt oder in einen Zustand gebracht werden, dass sie entsorgt werden können.
Die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung macht es erforderlich, in diesem Bereich nach umfassenden standortangepassten und prozessorientierten Lösungen zu suchen. Durch Innovationen kann die Tierproduktion ihre Emissionen minimieren und effizienter wirtschaften. Dabei spielt die Einbindung dieser Innovationen in bestehende regionale Strukturen eine große Rolle. Eine nachhaltige Effizienzsteigerung dürfte auch die Akzeptanz der Tierhaltung in der Gesellschaft erhöhen.
Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV);
Projektträgerschaft: Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE)
Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung
Deichmanns Aue 29
D-53179 Bonn